Die Pistazienkekse

In meinem letzten Blogpost hatte ich euch mein bislang stets geheim gehaltenes und extrem variables Rezept verraten: Doc.Evas Finest . Weiter geht es in meiner Berliner Küche unter dem Dach. Heute wird gebacken. Es gibt Crinkle Cookies aus Pistazien - aber lest doch einfach selbst … Die Pasticcini al pistacchio Die Crinkle Cookies Crinkle Cookies Crinkle Cookies oder kurz Crinkles sind köstlich weiche, fudgeartige Kekse , die von einer großzügigen Schicht Puderzucker umhüllt sind. Der Name Crinkle von to crinkle (engl. = knistern oder knittern) bezieht sich vermutlich darauf, wie der Puderzucker beim Backen der Kekse kräuselt oder knackt, wodurch ein wenig vom Teig darunter zum Vorschein kommt. Crinkle Cookies im Anschnitt Die Pasticcini Pasticcini sind ein kurz gebackenes italienisches Gebäck, welches beim Trocknen im Ofen an der Oberfläche knusprig, aber innen weich und saftig bleibt. Sie zählen zu den Italienischen Dolci (deut. = Süßigkeiten). Daher kann man es nicht wirklich als

Alles Käse, oder was?



In ein paar Wochen ist Ostern! Also schlage ich heute mal, nach Hasenart, einen besonders wilden Gedanken-Haken. Mein Opa erzählte mir als Kind, also vor ca. sechs Jahrzehnten von den Bolle Milchwagen.
Die Kinder riefen Bolle bim bim, wenn sich ein Wagen näherte und die Glocke erklang. Manche verhohnepipelten den Satz:
Bolle bim bim, Butter is dünn,
die Milch, die is dick,
Bolle is verrückt!
zitronige Burrata

Mein Opa, während des Krieges ausgebombt und wohnungslos, zog in seinen Schrebergarten mit winterfestem Haus. Dort band er gerne schon mal ne Birne an den Baum und freute sich wie ein Kind, wenn ich fragte wie es möglich sei, dass er gleichzeitig Früchte trug während er doch eigentlich gerade erst blühte. Das hat sich dann auf meinen Vater vererbt. Er steckte mit seinem Gehstock im Frühjahr Sonnenblumenkerne in die Blumenrabatten des Lietzenseeparks. Zu seiner diebischen Freude stand er dann, später im Jahr, vor der blühenden Sonnenblume und freute sich umso mehr wenn andere Parkbesucher sich über den prunkvollen Wildspross wunderten. Könnte also durchaus sein, dass sich das Ulk-Gen auch bei mir eingeschlichen hat, weitergegeben habe ich es jedenfalls auch schon. Da amüsiert man sich schon mal
wie Bolle uff m Milchwagen…
Wenn’s mal nicht ganz so lustig ist aber das Foto soll hübsch werden dann singt der französische Interpret Stromae:
Stromae

In den umgebauten Räumlichkeiten der alten Bolle-Meierei in Berlin Moabit, wo einst bis zu 250 Milchwagen rangiert wurden, fanden kürzlich anlässlich der eat! berlin die Berliner Käsetage statt. Eine gerüttelt Anzahl relevanter, regionaler Milch- und Käseproduzenten gaben sich dort ein Stelldichein. Allesamt hatten sie prächtige Produkte am Start.
Brietorte
Blauschimmel

Bergkäse
So lernte ich am Stand der Käsemanufaktur von O. Stich wie man die original richtigen Käsespatzen macht, nämlich mit 45% jungem und 45% älterem Bergkäse … und 10% Romadur. Das war mir neu. Ein richtiger Allgäuer trinkt dazu übrigens Milch, bevor er sich anschließen zum Verdauen auf Seite packt – wegen Überfressung Überfüllung zeitweise geschlossen! Besonders fein schmeckte mir die Sorte ‚goldener Kristall‘, die mir A. Becker anbot. Ich mag den Biss.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass es sich dabei um Salz handelt! Tatsächlich handelt es sich um auskristallisierte Eiweiße, die mit einer Kalziumschicht ummantelt sind. Die wissenschaftliche Bezeichnung dafür lautet übrigens Tyrosin-Kristalle. Käse hat einen hohen gesundheitlichen Stellenwert. Er enthält nämlich alle Nährstoffe der Milch in konzentrierter Form - Vit A, D, E, und K, Kalzium und Phosphor. Das wertvolle Käse-Eiweiß ist leicht verdaulich und der Fettgehalt ist wesentlich geringer als oftmals gedacht, denn der Vermerk i. Tr. bezieht sich auf die Trockenmasse, die ja wesentlich weniger Gewicht auf die Matte bringt. In diesem Rahmen kann ich nur noch einen weiteren Stand erwähnen, nämlich den von der Käserei Paolella aus der Prignitz. G. Paolella hat vor den Toren Berlins eine Mozzarella-Käserei aufgebaut. Sein Wissen hat Il vecchio casaro (ital. = der alte Käser) an junge Biohöfe, die die Büffelzucht- und Milchverarbeitung in der Uckermark, südl. Brandenburg, weitergeben und er ist froh darüber, dass diese alte Tradition auch in Deutschland mit Erfolg einen Platz gefunden hat. Der Geschäftsführer M. Daschewski hat mir wohlwollend Rede und Antwort gestanden und stolz berichtet, dass inzwischen 300 kuschelige Wasserbüffel die saftigen Weiden und schützenden Stallungen bevölkern beviechern. Das wäre sicherlich mal einen Ausflug, auch gerne mit Kindern, wert. Sowohl Mozzarella, als auch Burrata schmeckten mild und rahmig, unvergleichbar dem aus dem Regal des SB Marktes … und so gar nicht hufig – köstlich!
Burrata
In Berlin ist er übrigens bei Butter Lindner oder auf meinem geliebten “Türkenmarkt” am Maybachufer käuflich zu erwerben. Burrata ist übrigens eine besondere Art Frischkäse, die aus einer äußeren Hülle Mozzarella und einer fulminanten Füllung aus Sahne oder Crème double und ausgefransten Mozzarella Strängen hergestellt wird. Den musste ich haben! Man kann ihn traditionell zubereiten mit Tomaten und Basilikum also nach Art der italienischen Trikolore.
Burrata - Basilikum - Tomate
Burrata - Basilikum - Tomate
Man kann ihn aber auch mal anders anrichten. Ich, für meinen Teil, mag es ja süß und salzig … und gerne auch fruchtig.
Burrata salata
In meinen Vorräten hatte ich noch wunderbare Zitronensalz Flakes von Falksalt und das hocharomatische Zitronenöl von active cooking. Hier habe ich schon einmal darüber berichtet.
Nun zum Rezept:
Burrata salata von Doc.Eva

Zutaten
200 g           Burrata
2 Stck          Tomate
4 Stck          Feigen
1 Havo         Himbeeren
1 Havo         Blaubeeren
1 Stg           Lauchzwiebel
½ Stck         Zitrone, nur der Abrieb
4 Tl             Zitronenöl
1 Bd            Zitronenthymian
1 Bd            Basilikum
                   Zitronensalzflocken

Zubereitung
Burrata längs vierteln. Obst und Gemüse schneiden. Zitronenzesten abreiben.

Anrichten
Obst, Gemüse und Burrata hübsch auf einem Teller anrichten. Burrata mit Zitronenzesten, Basilikum, Zitronenthymian und Zitronensalzflocken bestreuen. Mit Zitronenöl überträufeln.
Lasst’s euch schmecken!

Meine Blogbeitrag nimmt teil am Blogevent Souvenirs in der Küche von Dorothée von bushcooks kitchen.
4. Geburtstags-Blog-Event - Souvenirs in der Küche

PS: Die historischen Fotos habe ich in der alten Bolle-Meierei abfotografiert.