Die Farbenfrohe

In meinem letzten Blogpost hatte ich von meiner Studienreise nach Kreta mit Enjoy Fruits of Europe berichtet. Weiter geht es heute mal wieder in meiner Berliner Küche unter dem Dach. Knossos, wie ursprünglich angekündigt, steht in 14 Tagen auch noch – mehr oder weniger. Ich koche für euch eine köstliche und farbenfrohe Rote Bete Suppe mit Apfel - aber lest doch einfach selbst … Die Rote Bete Suppe Die Rote Bete Rote Bete (Beta vulgaris) Die Rote Bete (Beta vulgaris) liefert die Vitamine A, C, B und Folsäure. Sie enthält Betain, welches den Risikofaktor Homocystein für Herzkrankheiten senkt, weiterhin Anthocyane, die krebsschützend wirken und Nitrat, das u.a. den Blutdruck senkt. All diese Stoffe machen die Rote Bete zur einem extrem gesunden Nahrungsmittel mit bestechend farbintensiver Optik. Die auffällige rote Farbe beruht auf der hohen Konzentration des Glykosids Betanin aus der Gruppe der Betalaine. Übrigens beide Schreibweisen sind möglich: Rote Bete und Rote Beete ! In de

Ich schieb da mal was ins Rohr



Bakke, bakke, Kuchen,
Der Bäcker hat gerufen!
Wer will guten Kuchen backen,
Der muß haben sieben Sachen:
Eier und Schmalz,
Butter und Salz,
Milch und Mehl,
Safran macht den Kuchen gel!
Schieb in den Ofen ein.
Deutsches Kinderlied, um 1840


Soll heißen: Ich schieb da mal was in den Backofen. Aber warum Rohr? Des Rätsels Lösung findet sich im bayrischen Traunreut, im hauseigenen Museum der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH.
 
1923 Siemens Protos
Die Beherrschung des Feuers zur Zubereitung von Nahrung gehört
zu den kulturellen Grundfertigkeiten, die dem Menschen das Überleben sichern.

Wenn man das Feuer in eine Brennkammer einzwängt und es mit Beinen versieht, dann entsteht daraus ein Sparherd.
1926 Siemens Protos mit offener Glühwendel
Der Prototyp eines runden und beheizten Rohres von 1923 ist dort zu besichtigen. Zwei Herdplatten on top ergänzten später diese revolutionäre Erfindung. 1936 war die Geburtsstunde des ersten eckigen Bachrohres. Damit war eine optimierte Befüllung erreicht. Seit dem blieb die Weiterentwicklung nicht stehen: Vom ersten Einbauherd (1962) über den ersten Herd mit Backwagen (1970), die Herdreinigungssysteme Pyrolyse (1977) und Ecolyse (2003) bis hin zu automatischen Kochfeldern (1997) oder dem innovativen Liftbackofen (2006) ist dort alles zu besichtigen. Inzwischen gibt es andere Energiequellen als nur offenes Feuer, wie z.B. Gas oder Strom.
Glücklicherweise sind es bewusst lebende Menschen inzwischen Leid Kuchen und Fertigbackwaren eingeschweißt in transparenter Folie oder vielleicht in bedruckter Folie in Schlauchbeuteln zu kaufen.


Selber backen lautet die Devise!
Dieses Mal verwende ich süße, getrocknete Aprikosen. Sie enthalten viel Salicylsäure. Sie wirkt antibakteriell und kann Krankheitskeime in Magen und Darm abtöten sowie Fäulnisbakterien stoppen. Auch das Vit. B5 (Pantothensäure) ist in der Aprikose enthalten. Es hilft Stress zu bewältigen und unterstützt das Immunsystem. Auch eine Menge Vit. C ist in der getrockneten Frucht enthalten, ebenso wie größere Mengen von Flavonoiden, die als Fänger von freien Radikalen agieren. Aprikosen liefern viel Betacarotin und Magnesium.
Außerdem verwende ich zum Tränken des Biskuits Amaretto, den bernsteinfarbenen Likör aus Mandel- und/oder Aprikosenkernen. Der führt uns zu Bernardino Luini (*1480, † 1532) ein Maler und Schüler von Leonardo da Vinci. Dieser Maler sollte für den Orden Santa Maria delle Grazie ein Gemälde der Madonna malen. Er verliebte sich in sein Modell und sie brannte dem Angebeteten einen süßen Mandellikör, wie romantisch.
Alle lieben Torte! Wie oft isst man denn Torte? Also ich kaum noch. Deshalb serviere ich sie ja allzu gerne als Dessert im Gläschen nach einem mehrgängigen Menü. Die Größe des Gläschens bestimmt ja die Tortenstückgröße. Tja, die Verrine, meine zweitbeste Freundin. Ich bereite davon meistens ein paar mehr vor – der eine oder andere hat ja doch noch gesegneteren Süßappetit. 

Hier kommt das Rezept:
Aprikosen-Joghurt Torte im Glas (Verrine aux abricots)

Zutaten
Biskuit
3 Stck          Eier
100 g           Mehl
80 g            Zucker
1/2 Tl          Backpulver
3-4 El          Wasser
1/4 Stck       Zitrone, nur der Abrieb
1 Pr             Salz
2 cl             Amaretto zum Tränken

Aprikosencreme
125 g           Aprikosen, getrocknet
1 Be            Joghurt       
2 Tl             Vanillezucker
1 Be             Sahne
2 Pck           Sahnesteif

Lemoncurd
50 g            Butter
110 g          Zucker
1 Pr             Salz
2 Stck          Zitronen, Saft und Abrieb
2 Stck          Eier
1 Stck          Eigelb

Lemoncurdcreme
4 El             Lemoncurd
4 El             Joghurt

Deko
10 g            Agar Agar
100 ml         Aprikosensaft
                  Kumquats, Physalis, Himbeeren, Zitronenmelisse Blättchen


Zubereitung
Biskuit
Eier trennen. Eiweiß mit 30 g steif schlagen. Eigelb mit restlichem Zucker, Salz, Zitronenabrieb und Wasser aufschlagen. Mehl und Backpulver über die Eimasse sieben und mit Eischnee kurz zu einem Teig mischen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtem Blech ausstreichen und im vorgeheizten Backofen bei ca. 160 °C 10 Min. hellgelb backen, auskühlen lassen.

Aprikosencreme
Aprikosen in Wasser kurz aufkochen und 2 Std. einweichen lassen, anschließend pürieren. Sahne aufschlagen, Joghurt, Vanillezucker und Sahnesteif unterheben.

Lemoncurd
Die Butter in einem Topf schmelzen. Zucker, Salz, abgeriebene Zitronenschale und -saft zugeben. Eier mit dem Eigelb kurz aufschlagen und dann in den Topf zu den anderen Zutaten geben. Gut rühren und die Masse weiter erhitzen bis sie eindickt. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Agar Agar und Aprikosensaft kurz aufkochen und das Gelee in einer flachen Form auskühlen lassen.

Anrichten
4 El Lemoncurd und 4 El Joghurt mischen und in Gläschen füllen. Aus dem Biskuit zum Gläschen passende Taler ausstechen und mit Amaretto tränken, ins Gefäß schichten. Darauf die Aprikosencreme geben. Aus dem Gelee Blüten ausstechen und damit die Verrine dekorieren. Mit Kumquats, Physalis, evtl. Himbeeren und Zitronenmelisse Blättchen ausdekorieren.


Lasst‘s euch schmecken