Die Pistazienkekse

In meinem letzten Blogpost hatte ich euch mein bislang stets geheim gehaltenes und extrem variables Rezept verraten: Doc.Evas Finest . Weiter geht es in meiner Berliner Küche unter dem Dach. Heute wird gebacken. Es gibt Crinkle Cookies aus Pistazien - aber lest doch einfach selbst … Die Pasticcini al pistacchio Die Crinkle Cookies Crinkle Cookies Crinkle Cookies oder kurz Crinkles sind köstlich weiche, fudgeartige Kekse , die von einer großzügigen Schicht Puderzucker umhüllt sind. Der Name Crinkle von to crinkle (engl. = knistern oder knittern) bezieht sich vermutlich darauf, wie der Puderzucker beim Backen der Kekse kräuselt oder knackt, wodurch ein wenig vom Teig darunter zum Vorschein kommt. Crinkle Cookies im Anschnitt Die Pasticcini Pasticcini sind ein kurz gebackenes italienisches Gebäck, welches beim Trocknen im Ofen an der Oberfläche knusprig, aber innen weich und saftig bleibt. Sie zählen zu den Italienischen Dolci (deut. = Süßigkeiten). Daher kann man es nicht wirklich als

Kulinarisches Terzett oder Orange trifft Grün: Die Vorspeise



oder … wenn Genusskomplizen zum Rendezvous herbeieilen … dann gibt es definitiv was sehr, sehr Feines zu essen.
Gemüse Pichelsteiner Art
Drei handvoll Jecke reisten wiedermal zum diesjährigen KD Kochevent 2015 im Kachelofa, unserem Heimathafen, an und kochten sich die Seele aus dem Leib. Ach ja, KD steht für Käptn’s Dinner, eine der zahlreichen Kochgruppen bei FB (facebook) – diese allerdings hat Tiefgang und man kennt sich z.T. persönlich und trifft sich inzwischen. Bis unter die Zähne bewaffnet traten sie an, die Protagonisten, mit Messertaschen, Kochequipment, Körben mit Obst und Gemüse, Fleisch, Meeresgetier sowie Kräutern aus ihrer Region und Gewürzen aus allen Teilen der Welt – das mutet zum Teil schon lange nicht mehr laienhaft, provinziell oder dilettantisch an. Da trieft förmlich das Herzblut aus den Adern. Die Veteranen mit unaufgeregter Gelassenheit und Vorfreude auf ein Wiedersehen, die Jungspunde aufgeregt, neugierig und mit noch mehr Vorfreude (vielleicht auch mit Hummeln im Bauch). Mein Credo: 24 Gerichte in 24 Stunden – naja so oder so ähnlich.
Hannes vom Natur und Wanderhotel Rainer aus dem Jaufental in Südtirol - einer der besten Köche im Eisacktal - gab uns die Ehre zunächst mal einen vortrefflichen Einblick in seine Wildkräuterküche, danke an dieser Stelle dafür. Er bereitete Südtiroler Tapas,  Käse- und Spinatknödel, Schaumsüppchen, Bruschetta und Saiblingtartar auf Apfelbriosch für uns zu – oberköstlich!

Inzwischen brodelte es längst in Töpfen und Pfannen und der „normale“ KD Kocheventwahnsinn nahm seinen Lauf. Susanne und Luzie bereiteten Oktopus mit Salbei und weißen Bohnen zu, direkt gefolgt von Entenbrust mit asiatisch marinierter Wassermelone – einfach umwerfend.
Micha kredenzte uns Lammrücken mit Balsamico Linsen – ich sag nur: Das Sößchen, das Sößchen.

Von Kurt gabs ein kaltes Mandelsüppchen (Ajo Blanco) mit Einlagen – feini, feini.

Christine zauberte unermüdlich, zunächst Speckeis auf Radicchio, dann 4erlei vom Blumenkohl und zum Dessert noch Ziegenkäsemousse mit Apfelkompott und schwarzen Nüssen – sehr großes Kino.
Käptn‘ Thomas köchelte uns Risoddo mit ne kleine Fleichbeilage - Zitat: ichdenkeichwerdenichtumeinrisottodrumrumkommensonstgibtsärschermitdoceva, wie wahr, wie wahr und superköstlich noch dazu. Die Salsiccia grillte uns natürlich wer? Der Stefan von der Ofenbank, äh Nebelbank!
Mein Pichelsteiner Topf war gar kein Topf sondern eine kalte Platte, hier, in Ermanglung eines Spiegels, auf einem mit Folie bezogenen Regalbrett aus dem Kachelofaarsenal, mit Tortilla, vegetarischer Galantine, oder doch einfach nur Sülze, und bisserl Salatzugabe.
Gemüse Pichelsteiner Art
Das Fleisch aus der Flanke der Kuh dazu grillte Stefan. Das in Frankreich auch als Bavette Aloyau bekannte Flap war einfach mal wieder der Hammer! Ist eben bussi anders fleischlastig als sonst üblich - mein Pichelsteiner.
Dazu weiter unten noch mehr…
Es gab auch allerlei Zypriotische Backwaren von Sanne und Andy: Illustriertes Oliven und Haloumi Brot und Schnecken – warm und sehr knusprig, hmm.
Diana, oder wie sie selbst sagt, die Anna unser Musik-, Komponier- und Texttalent verführte die Genusstruppe mit Fougasse und Baba Ghanoush zum Dippen und gebackenen Zitronen – ausgesprochen kreativ, Applaus!
Werner (der Mann mit der Ape) verwöhnte uns mit regionalen Köstlichkeiten: Maultäschläles in der Brüh, Kartoffelsalat, Träubleskuchen von der Schwiegermutter, beides leider ohne Foto und Sauerkirschfes(ch)tspeise im Stamperl mit Vanillesauce aus Mandelmilch – ein Kochverrückter, wie alle anderen auch, klasse.
Schlussendlich noch auf besonderen Wunsch des Käptns Crêpe Suzette, meine Art, das Rezept dazu steht hier.

Es war, wie immer ein außerordentliches Ereignis der besonderen Art: Kochen mit und unter Freunden. Nicht unerwähnt sein sollten die Spontanbesucherinnen Dorit und Heike und die zahlreichen hilfreichen Hände und Sanne unsere "Orgaqueen". Und ... Kachelofateam we love you! Es ist immer wieder ein ganz besonderes Wochenende – und ich freu' mich schon ganz arg auf’s nächste Mal mit alten und neuen Kochfreunden und Bekannten.
Dazu gehören natürlich auch Sandra und Petra, wenngleich sie dieses Mal nicht dabei sein konnten. Auch wir haben uns vor Jahren beim KD kennen und schätzen gelernt und virtuell mal schnell einen FLOTTEN DREIER gebildet um für Dorothée, mit Zorra als Gastgeberin, ein Menü zu zelebrieren – mal wieder ein Blogevent! Orange und Grün sollte es sein dachten wir uns, da passt doch mein Gemüse Pichelsteiner Art allerfeinstens als Vorspeise dazu. Hier mein Rezept zu Orange trifft Grün: Die Vorspeise (das Rezept ist für die ganze Platte berechnet, s.o., sie war ausreichend für 15 Personen).

Gemüse Pichelsteiner Art von Doc.Eva
Zutaten
Galantine (Sülze)
3 Btl            Gelatine
200 ml         Möhrensaft
150 ml         Gemüsebrühe
150 ml         Weißwein
150 g           Spargel
150 g           Kohlrabi
150 g           Erbsen
150 g           Möhren
150 g           Zucchini
150 g           Zuckerschoten
2 Tl             Salz
1 El             Fenchelsaaten
  Kerbel
  Dill
  Shiso Kresse
  rote Beeren
  Chilifäden
  getrocknete essbare Blüten
Pichelsteiner Tortilla
100 g           Frühlingszwiebeln, in Röllchen
150 g           Mohrrüben, gewürfelt
150 g           Kohlrabi, gewürfelt
150 g           Erbsen
½ Stck         Paprika, rot geschält, fein gewürfelt
3 Stck          Eier
150 g           Joghurt, 10 %iger
3 Tl             Mehl
2 El             Rapsöl
  Salz
  Pfeffer
  Muskat
Salat
500 g          Spargel, weiß
1/2 Stck       Papaya
50 g            Kohlrabi
50 g            Erbsen
50 g            Möhren
50 g            Zucchini
50 g            Zuckerschoten
Vinaigrette
4 El             Sonnenblumenöl
2 El             Senf, scharf
4 El             Papayamus
  Salz
  Pfeffer, weiß, aus der Mühle

Zubereitung
Galantine (Sülze)
Gelatine in Möhrensaft einrühren und quellen lassen. Das Gemüse putzen und waschen und würfeln. Von allem etwas aufbewahren für die Deko. Im Dampfgarer bei 120°C 15 Min garen. 200 ml Wasser mit den Gemüseabschnitten und Fenchelsaaten gut durchkochen, abseihen mit Möhrensaft und Weißwein mischen, kräftig salzen und abkühlen lassen. Gemüsestücke in hübschem Muster in einer Form anordnen.
Sülze Brühe vorsichtig darüber gießen, so dass das Gemüse mit Flüssigkeit bedeckt ist. Einige Stunden kaltstellen, bis die Sülze stichfest geworden ist. Die Sülze in mundliche Würfel schneiden.
Pichelsteiner Tortilla
Eier, Joghurt, Mehl und die Gewürze mit 1 El Öl sorgfältig verkleppern. Gemüse ordentlich vermischen. Auflaufform mit 1 El Öl gleichmäßig auspinseln. Gemüse einfüllen und mit der Eiermasse übergießen. 30 Min bei 160°C auf mittlerer Stufe im Backofen garen.
Salat
Das küchenfertige Gemüse würfeln und 120°C 15 Min garen. Die Papaya stifteln. Die Zuckerschoten schräg in Streifen schneiden.
Vinaigrette
Aus allen Zutaten eine cremige Emulsion im Mixer herstellen. Etwas ziehen lassen.
Anrichten
Galantine-, Tortillastückchen und Salatkomponenten mit Vinaigrette auf einem Teller anrichten und mit Kerbel, Dill, Shiso Kresse, rote Beeren und getrocknete essbare Blüten appetitlich anrichten.
Lassts euch schmecken!



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Dreier (Einsendeschluss 15. Juli 2015)