Mieke Telkamp (niederländische
Sängerin)
Man befindet sich hier ja weder auf
einem Musikblog noch auf einem Gartenblog, aber wer hier hin und wieder hier hineinschaut,
der wird mein querfließendes Gedankengut vielleicht hassen, oder im besten
Falle sogar
lieben, abgesehen von meinen genialen Rezepten(ich glaub mein Heiligenschein drückt, ha, ha).
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Spargelgratin |
Essen kann man ja bekanntlich Vieles, manches nur einmal (giftiges
Pilzgericht), aber Tulpenzwiebeln werden nicht wirklich, auch wenn sie noch so
liebevoll zubereitet sind, gut schmecken. Anders ist es mit der Schopfigen Traubenhyazinthe, diese
Blumenzwiebel gilt in Italien als ganz besondere Delikatesse. Ein Rezept für gratinierte
Lampagioni gibt es bei meinem Bloggerkollegen Robert von lamiacucina. Wichtig beim Anbau von Blumenzwiebeln ist, abgesehen
von guter Muttererde und ordentlich Sonnenschein in jedem Fall Wasser von oben,
sprich Niederschlag.
Willst Du einen Tag glücklich sein,
So betrinke Dich mit Wein.
Willst Du ein Jahr glücklich sein,
So baue Dir ein Haus.
Willst Du ein Leben lang glücklich sein,
So gestalte Deinen Garten.
Chinesische Weisheit
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Spargelsproß (Asparagus) - Fake |
Zu viel Wasser unter‘m Schiff
gibt es nicht! IM Boot kann es aber auch extrem schädlich sein und die
Schwimmwesten erforderlich machen. Gut, wenn man dann eine Pütz (Eimer) an Bord
hat, damit könnte man den Kahn dann per Hand lenzen, falls die eingebaute Lenzpumpe
versagt. Als Lenzen (n’deut. lens = leer) bezeichnet man im Nautischen das
Abpumpen von eingedrungenem Wasser aus einem Wasserfahrzeug.
Kennt ihr sie auch, Menschen, die,
wenn sie sprechen immer mal wieder ganze Silben verschlucken? Man nennt ihre Störung
des Redeflusses mit Verschmelzung von Silben schlicht Poltern. Sie machen aus
lenzen einfach mal Lenz.
Comedian Harmonists
Und so schließt sich der Kreis über
die Musik, die Botanik und die Nautik zurück zum Essen, meinem eigentlichen
Lieblingsthema, heute: Spargel. Dem milden Winter 2013/14 sei Dank, dass wir
spargelenthusiastischen Deutschen die Stangen aus heimischem Anbau schon jetzt,
Anfang April, genießen können. Das verlängert die diesjährige Saison bis zum
traditionellen Spargelsylvester am 24. Juni um mehrere Wochen.
Wenn’s nach dem
Spargelgenuss beim Pieseln noch mal spargelt, dann ist man weder blasen- oder nierenkrank,
noch dem Tode geweiht, nur weil das beim mitessenden Kumpel nicht der Fall ist.
Der Eine hat’s und der Andere eben nicht, das Gen, das die im Spargel
enthaltene Asparagussäure, nicht die Asparaginsäure, abbauen kann und die schwefelige
Duftnote auslöst. Letztere darf bitte, bitte nicht selbsttätig im Körper
abgebaut werden, fungiert sie doch als maßgeblich beteiligte Transmittersubstanz
aller Synapsen des ZNS (zentralen Nervensystems).
Wir trampeln durchs Gemüse,
wir trampeln durch die Saat.
Hurra wir verblöden, für uns bezahlt der Staat.
Unbekannter Autor
Stillbabys verweigern hi und
da auch schon mal das Saugen oder quittieren das Ritual mit unerklärlichem
Gebrüll, weil ihre Mutter diese Asparagussäure über die Muttermilch mit
ausscheiden kann.
Zum Saisonstart ist das Gemüse
bekanntlich recht kostenintensiv. Was liegt näher, als es als kleine Vorspeise
zu zubereiten. In seinem Buch Geständnisse
eines Küchenchefs erklärt Anthony Bourdain, dass man es in Restaurants tunlichst vermeiden sollte montags ein Gratin zu bestellen – es könnten
sich nicht mehr topp frische, eher übrig gebliebene, Zutaten vom vergangenen
Wochenende unter der Käsekruste verbergen. Die Bezeichnung Gratin geht im
Übrigen auf gratinieren (frz. gratiner = am Rand des Kochtopfs festbacken) zurück,
gerne mit Käse oder sahnehaltigen Saucen.
Es sind Wenige in großen Meeren ertrunken
aber viele in kleinen Gläschen!
Unbekannter Autor
Kleine Gläschen und überhaupt,
kleine Gefäßchen sind meine Leidenschaft! Ich bin wahrlich kein Freund von
Aufläufen, serviert aus riesengroßen Schüsseln, das überlasse ich Müttern von Calantha,
Sylvana, Sarafina, Estefania, Loredana, Sarah Jane, Lavinia, Jeremy Pascal, o.
Ä., bei denen Essen reinen Sättigungscharakter hat. Ein kleines Spargelgratin
hat es verdient in einem separaten Geschirr überbacken und serviert zu werden. Mein
Lieblings-Porzellan-Servierlöffel
dient als willkommene Unterlage für diesen hitzigen Schmackofatz.
Als angesagte
Muschelverweigerin taugt auch schon mal die Pilgermuschel Schale. Es soll ja Hobbytaucher
geben, die in Norwegen die sandigen Böden der Meere nach Jakobsmuscheln absuchen. Ich
hab sie meinen Genuss-Komplizen abgeschwatzt.
Hier kommt mein Rezept:
Spargelgratin von
Doc.Eva
Zutaten
250 g Spargel,
geschält, schräg in Stücke geschnitten
Salz
Zucker
4 El Gouda,
alt, gerieben
4 El Semmelbrösel
Sauce Béchamel
1 El Butter
1 El Mehl
125 ml Milch
Salz, Pfeffer
Muskatnuss
Zubereitung
Sauce Béchamel
Butter in einem Topf schmelzen
lassen. Das Mehl darüber stäuben und bei schwacher Hitze 2-3 Min. hell
anschwitzen, aber nicht bräunen. Dabei ständig mit dem Schneebesen rühren.
Nach und nach Milch angießen.
Dabei kräftig rühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Einmal aufkochen
lassen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Die Sauce offen bei schwacher
Hitze 8-10 Min. ganz leicht köcheln und nicht anbrennen lassen.
Vorbereiteten Spargel 4 Min. in
gezuckertem Salzwasser kochen, abtropfen lassen.
Spargel mit Sauce Béchamel
vermischen. Spargel auf kleine Auflaufförmchen verteilen. Geriebenen Käse mit
Semmelbröseln vermischen und auf den Spargel geben. 15 Min. bei 180°C auf
oberster Schiene im Backofen gratinieren.
Anrichten
Förmchen auf einen kalten Teller
stellen und direkt aus den Förmchen servieren, Vorsicht: Sehr heiß!
Lasst’s euch schmecken!