Über Italienische Qualitätsprodukte und einiges mehr

In meinem letzten Blogpost hatte ich Bohnenbratlinge also Buletten ohne Fleisch zubereitet. Weiter geht es heute wieder einmal nicht in meiner herbstlichen Berliner Küche unter dem Dach. Es geht um Italienische Qualitätsprodukte und einiges mehr - aber lest doch einfach selbst … Das italienische Essen und Trinken Etwas Musik zum Einstimmen? L'italiano   Toto Cutugno Die Italienische Akademie der Kulinarik Die Accademia Italiana della Cucina hat sich zur Aufgabe gemacht, das vielfältige kulinarische Erbe Italiens zu bewahren. Die Akademie mit Sitz in der Via Napo Torriani, 31 in 20124 Mailand wurde am 29. Juli 1953 in Mailand gegründet. Am 18. August 2003 wurde sie als Kulturinstitution der Italienischen Republik anerkannt. Sie dient dazu die Tradition der verschiedenen Regionalküchen Italiens zu bewahren, damit deren kulturelles gastronomische Erbe nicht verloren geht. Die Akademie ist die weltweit größte kulinarische Vereinigung Italiens. Anlässlich der IX. Woche der italieni

Wochenend‘ und Sonnenschein



Wenn man morgens aufwacht, man ist über 50 und es tut einem nix weh, ist man tot.
Redensart
Wann man hingegen aufsteht oder schlafen geht, bestimmt nicht nur der Wecker. Tief verborgen tickt eine innere Uhr. Sie legt fest, ob man zu den Langschläfern gehört oder eher zu den Frühaufstehern. Ob man nun zu den Lerchen oder zu den Nachtigallen zählt bestimmt unser ureigener Chronotyp. Bislang weiß man von ca. 20 Genen, die die innere Uhr steuern. Mit Hilfe der Vogeluhr kann man zumindest im Sommer, wenn es früh hell wird, einschätzen wie spät es ist ohne großartig die Augen zu öffnen ... vielleicht schafft man es ja doch noch einmal einzuschlafen.
Über uns die Lerche zieht,
sie singt genau wie wir ein Lied.
Alle Vögel stimmen fröhlich ein.
Comedian Harmonists
Kartoffelsalat mit Brühe, vorne, mit Mayonnaise, hinten
Will man allerdings im Hochsommer einen Paradeliegeplatz am Wasser und guten Parkplatz (so man ein Auto hat) im Naherholungsgebiet seiner Wahl haben, schnürt man besser schon mal früh sein Ränzlein. In Berlin zu Zeiten der Mauer, war das mehr als 28 Jahre lang, nämlich vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989, unumgänglich.
Der frühe Vogel fängt den Wurm!
Volksweisheit
Erinnerungen an alte Zeiten: Klein Evchen verbrachte jegliche Wochenenden im Sommer mit den Eltern, außer wenn es Strippen regnete, an der Havel, genauer gesagt an der Lieper Bucht. Der nette kleine Havelstrand hat recht feinen Sand und lädt zum Sonnen und Baden. Vermutlich resultiert aus dieser Zeit auch meine besondere Vorliebe an ganz heißen Sommertagen für das Strandbad Wannsee, ganz in der Nähe.
Strandbad Wannsee

Schwan (Cygnini)
In der Lieper Bucht liegen auch die Ursprünge meiner Koch- und Backleidenschaft. Es wurde nicht einfach nur gebuddelt! Es wurden "Backöfen" in den Sand gegraben und Essen in gesammelten Plastikverpackungsdöschen zubereitet soviel die Fantasie her gab, köstlich verziert mit Grasschnitt oder Blümchen, dunklem und hellem Sand.
Ente (Anas platyrhynchos)
Zwischenzeitlich wurde geplantscht oder Entchen und Schwäne gefüttert - kein Handyklingeln weit und breit.
Unser ganz besonderer Luxus bestand aus einem Transistorradio. Dieses wurde allerdings nur zu den Nachrichten angeschaltet. Musik als Dauerberieselung war nicht Trumpf, Batterien waren teuer. Um die Mittagszeit kramte Mutter dann in der Kühltasche nach den Schraubgläsern mit dem Kartoffelsalat.
Kartoffel (Solanum tuberosum)
Für jeden gab es Eines. Währenddessen pilgerten Papa und ich zu "Hanne". Dort gab es heiße Würstchen mit Senf auf Pappe. Papa nutzte die Gunst der Stunde gerne für ein heimliches Pilli, ein Fläschchen Kindel Pils. Oder war es Engelhardt?

Und nun zum Genuss: Kartoffelsalat aus dem Schraubglas mit Würstchen aus der Hand - das war köstlich. Aber auch zu Hause schmeckte diese traditionelle Sättigungsbeilage köstlich zu Schnitzel, Buletten oder Bratfisch. Später habe ich einig Versuche mit Kapern, Fleischwurst oder sauren Gurke gestartet. Meine Kinder haben mir diese Flausen wieder ausgetrieben - er muss so schmecken, wie der von Oma und nicht anders! Üblicherweise wurde er natürlich auch an Heiligabend gegessen, dann allerdings mit Knackern. Zwei Komponenten machen einen herkömmlichen Kartoffelsalat zu einer Berliner Spezialität:
1. Die Mayonnaise, sie muss von der alten Berliner Traditionsfirma Pfennings sein und 2. Der Apfel.
Die Duplizität meines Namens und deren Verbindung zum Apfel sind natürlich keinesfalls mit der Schöpfungsgeschichte in Verbindung zu bringen. Keine Schlange verführte mich jemals die Früchte des Baums der Erkenntnis im Salat zu verwenden!
Es gibt ja fast nichts, was es nicht gibt, so existiert sogar ein mehr oder weniger schöner Song über den Kartoffelsalat.
Und hier kommt mein Traditionsrezept:

Kartoffelsalat mit Mayonnaise von Doc.Eva

Zutaten
1000 g         Kartoffeln, festkochend
2 Stck          Zwiebeln, rote wg. der Optik
5 Stck          Gewürzgürkchen
1 Stck          Apfel, geschält und gewürfelt
250 g           Mayonnaise, Fima Pfennigs
4 El             Sonnenblumenöl
1 Tl             Salz
1/2 Tl          Pfeffer, weiß
1 Stck          Zitrone

Zubereitung

Am Vortag die Kartoffeln 20 Min. kochen, abgießen und auskühlen lassen (nicht im Kühlschrank). Am Folgetag die Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Die Zwiebeln würfeln und die Gürkchen längs vierteln und anschließend in Stücke schneiden. Die Zitrone halbieren. Eine Hälfte auspressen und mit 250 ml Wasser mischen. Den Apfel schälen und feinst würfeln, im Zitronenwasser zwischenlagern, dann werden die Würfelchen nicht braun. Aus Mayonnaise, Öl, dem Saft der anderen halben Zitrone, Salz und Pfeffer eine Marinade mischen. Diese Marinade über die restlich zerkleinerten Zutaten geben. Mindestens 2 Std ziehen lassen. Eventuell mit dem aufgefangenen Zitronenwasser (vom Apfel) nachverdünnen und ggf. nachsalzen.

Eine andere Kartoffelsalat Variante hat dennoch in unsere Familienküche Einzug gehalten, die ohne Mayonnaise. Ja, ja, die Kinderlein werden älter und mit ihnen wächst auch das Figurbewusstsein. Eine abgespeckte Alternative musste her. Filius und Filia haben väterlicherseits  bayrische Wurzeln aus der Gegend um den Bodensee. Wenngleich Junior gerne noch kleine Speckwürfelchen favorisieren würde, hat sich die Gärtnerwurst (grüne Gurke) doch durchgesetzt.
Hier kommt das Rezept von Variante 2 mit Brühe:

Kartoffelsalat mit Brühe von Doc.Eva
Zutaten
1000g          Kartoffeln
2 Stck          Zwiebeln
1 Stck          Schlangengurke
300 ml         Rinderbrühe
4 El             Rapsöl
1Tl              Senf
5 El             Zitronensaft
1 Tl             Salz
1/2 Tl          Pfeffer, schwarz
1Tl              Zucker

Zubereitung
Die Kartoffel und die Zwiebeln wie oben vorbereiten. Die Schlangengurke schälen und in feine Streifen hobeln. Aus der noch warmen Brühe und den restlichen Zutaten eine Marinade mixen. Alles gut durchmischen und für 2 Std ziehen lassen. Vor dem Servieren nochmals nachsalzen.
Lasst's euch schmecken.

In eigener Sache:

Wer kennt das nicht, nach dem Zwiebelschneiden stinken die Finger entsetzlich. Das braucht kein Mensch und schon garkeiner der am oder mit Menschen händisch arbeitet. Dasselbe gilt übrigens für Knoblauch, Fisch oder ähnlich geruchsintensive Lebensmittel. Hier schafft die Edelstahlseife Abhilfe. Ihre besondere Oberflächenstruktur und Edelstahllegierung binden Schwefel und Ammoniak Verbindungen und wandeln sie im Wasser um. Es entstehen geruchsneutrale Sauerstoffverbindungen. Das hilft wirklich.

Dies ist mein Beitrag für Julia Richter von German Abendbrot zu ihrem Blog-Event: Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen!
Blogevent –
Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen