"Frau Königin! Ihr seid die Schönste hier,
aber Schneewittchen hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen,
ist noch tausendmal schöner als Ihr."
aus dem Märchen Schneewittchen
(Brüder Grimm, 1812)
Die sieben Berge gibt es nicht
nur im Märchen, sondern tatsächlich ist es ein Höhenzug im Niedersächsischen
Bergland. Auf jeden Fall ist es aber ein Synonym für eine abgeschiedene Gegend,
szs. weit weg vom Schuss. Der Berliner würde sagen:
jott wee dee (JWD), janz weit draußen
ganz weit draußen
Hinter sieben Berge, oder mehr,
führte mich kürzlich der Weg quer durch Deutschland ins St. Nimmerland
nach Vöhl in Hessen, ein Luftkurort in der Nähe des Edersees. Meine
Kochfreundin P. ist in den Social Medias immer wieder über sehr liebevoll
angerichtete Teller gestolpert und hat recherchiert: Ben’s Active Cooking und sein Team stecken dahinter.
Da müssen wir
hin! Ben und Mike liefern Lebensmittel-Module (Bausätze für Essen) aus
hochwertigen und frischen Zutaten an Kunden, deutschlandweit, nach Hause. Dazu
organisieren sie Kurse und scheuen sich auch nicht selbst anzureisen. Wir wurden
schon erwartet und zubereitet wurden extra für uns zwei wundervolle Gerichte.
Wie
erlebten die Entstehung von Luftschokolade und Crème Chiboust, sahen
Schmuckstücke aus dem Dörrautomaten und vieles mehr. Herzlichen Dank an Ben und Mike an dieser Stelle. In ihrem angegliederten
Shop mit Salzen, Ölen und Essigen aus eigener Herstellung wurden wir fündig und
schleppten Feinstes mit nach Hause, z.B. Zitronenöl und Himbeeressig. Ok das
Zitronenöl war sofort meins!
Einen weiteren Bericht über Ben’s Active Cooking gibt es hier
zu lesen.
Steinpilze gibt es derer ja viele
in diesem Jahr in den deutschen Wäldern. In Thüringen wurden sie mir mit Speck,
Sahne und Kloß serviert.
Ich brate sie aber auch gerne nur in guter Butter mit
etwas Thymian.
Man kann sie konservieren in Essig, und unter Öl … aber man kann sie auch roh
verzehren, z. B. als Carpaccio.
Der berühmte Maler und Namensgeber dieser
Vorspeise, Vittore Carpaccio (1465 - 1525/26), war für seine leuchtenden
Rottöne bekannt. Durch ihn inspiriert gab Giuseppe Cipriani, vor ca. 60 Jahren
in Harry’s Bar in Venedig dem Gericht seinen Namen. Inzwischen wird der Begriff
Carpaccio auch als Synonym für eine Zubereitungsart von Speisen verwendet, die
aus sehr dünn geschnittenen und marinierten Zutaten bestehen. Und nun kommen
wir wieder zu meinem aktuellen Lieblingsthema food pairing, das Paaren von
unterschiedlichen Geschmäckern. Geschmorter Pfirsich mit Steinpilz ist bereits
in der Kochliteratur zu finden. Warum also nicht mal Nektarine als Begleitung
zum Pilz auswählen. Da käme definitiv der allgegenwärtige Champignon in Frage.
Aktuell bietet sich allerdings Karljohan an, so der schwedische Name für
Steinpilz. Karl XIV. Johann war derjenige der, der Geschichte nach, den Steinpilz
seit 1818 in Schweden populär machte und den Menschen die Angst vor Pilzen nahm.
Ich mag Karljohan, ich esse ihn gerne und in kleinen Mengen auch mal roh.
Hier kommt mein Rezept:
Steinpilzcarpaccio von Doc.Eva
Zutaten
250 g Steinpilze, küchenfertig
1 Stck Nektarine
4 Stck Cocktailtomaten
4 St Basilikum, gezupft
4 St Thymian, gezupft
1 St Lauchzwiebel, in feinen Röllchen
2 El Rapsöl
1 Tl Zitronenöl von Ben’s Active Cooking
Pfeffer,
schwarz
Fleur
de Sel
Malvenblüten
Zubereitung
Steinpilze, Nektarine und
Cocktailtomaten in sehr feine Scheiben schneiden. Aus Rapsöl, Zitronenöl,
Pfeffer und Fleur de Sel eine Marinade rühren.
Anrichten
Steinpilze, Nektarine und Cocktailtomaten
dekorativ auf einem Teller anrichten. Mit Thymian, Basilikum und Lauchröllchen
hübsch ausdekorieren. Mit Malvenblütenblättchen finishen. Marinade darüber
träufeln.
Lasst’s euch schmecken.