Der Mambo ist eine Musikrichtung aus Kuba, die sich ab ca. 1930 entwickelt
hat. Der dazugehörige Tanz trägt denselben Namen. Im Film Dirty Dancing wird als Gewinnertanz in einem Tanzwettbewerb Johnny's Mambo gespielt und dazu
eindrucksvoll von P. Swayze und J. Grey getanzt. Der Titel erhielt 1988 den
Oscar in der Kategorie Bester Song. Na, hab ich wiedermal n Ohrwurm gesetzt?
Die Gemeinsamkeit von Mambo und Mango besteht ausschließlich in der Klangfarbe der Buchstaben oder
zum Spiel mit den Worten, was ich so liebe:
Wie nennt man Orte, die nach einem Fisch benannt wurden?
Aal-beck oder Hai-delberg
oder einem Fluss? Saar-diene!
Oder: Hatten Sie Barsch bestellt? Nein, höflich!
Mit Mango (Mangifera indica) hat Mangold
(Beta vulgaris) mal so gar nix gemeinsam, außer vielleicht, das man beide
essen kann.
Er wird schon seit rund 4000
Jahren angebaut. Im 17. Jahrhundert zählte
Mangold zu den beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland. Sein Name stammt
sehr wahrscheinlich vom Mittelhochdeutschen ab, man
golt (man golt),
der Vielherrscher. Botanisch gesehen ist Mangold oder Krautstiel eine spinatartige
Kulturform der Rübe. Sie wächst sehr dominant oder verdrängend – daher
möglicherweise der Name. Er ist reich an Eiweiß, Jod, Vitaminen, Na, Fe und Ka.
Besonders das enthaltene Vit K ist für unseren Körper von lebenswichtiger Bedeutung,
nämlich für die Blutgerinnung. Seine saftigen Stängel werden, genau wie die kräftigen
Blätter, als Gemüse verzehrt. Geschmacklich erinnern die Stiele ein wenig an
Spargel und werden daher gelegentlich auch Spargel
des armen Mannes genannt. Und so klangvolle Namen hat man seinen Züchtungen
gegeben: Liscia Verde da Taglio, Verde a Costa Bianca oder Bionda di Lione. Ihr mediterranen
Wortklang verführt geradezu dazu ein ebensolches Gericht zu kreieren.
Mille feuilles ist französisch
und heißt übersetzt tausend Blätter. Millefeuille oder Feuilletage ist ein
Begriff aus der französischen Pâtisserie. Der Deutsche sagt schlicht Blätterteig.
Er hat neun (einfach) bis zu 108 Teigschichten (kompliziert).
Nur ganz nebenbei bemerkt: Bringt
man mille feuilles aus Seidenpapier DIY zusammen so erhält man pompons en
papier de soie (franz. = Dekorations-Pompons aus Seidenpapier), eine sehr
eindrucksvolle und preiswerte Deko für festliche Gelegenheiten wobei tausend jeweils
als Synonym für ganz viele steht.
Ohne unser Zutun bringt der
Herbst ganz von alleine auch sehr farbenfrohe Dekoelement zustande, tausende
von Blättern bauen bei eintretender Kühle ihr Chlorophyll zur Weiterverwendung
ab und zeigen dann ihre Carotinoide (gelb) und/ oder Anthocyane (rot).
Schichtet man hingegen mehrere
Schichten platter Nudeln mit diversen anderen Zutaten in eine passende Form und
gart sie im Ofen, so entsteht ein
Lasagne genannter Auflauf. Ursprünglich hatte das dazu verwandte Kochgeschirr
Anspruch auf den Namen, heute geht es mehr um den verzehrbaren Inhalt. Geradezu
unverzichtbar bei der Herstellung ist die Sauce
Béchamel, eine Standartsauce aus der klassischen Französischen Küche. Die
legendäre Caterina de’ Medici (1519 – 1589) soll hierfür mal wieder Patin
gewesen sein. Sie entstammte einer Florentinischen Familie und brachte durch
ihre Heirat mit Heinrich II die italienische Esskultur nach Frankreich.
Eine offene Lasagne ist also nix
anderes als ein, aus Nudelblätter und weiteren Zutaten, aufgeschichtetes
Millefeuille – klingt doch nett, nicht wahr?
Übrigens: Wird die Sauce Béchamel
mit Käse, hier Emmentaler, verfeinert so hat man eine Sauce Mornay, eine Zubereitungsvariante aus dem Paris des 19.
Jahrhundert. Kreiert wurde sie nicht vom
Marquis Mornay, resp. seinem Bruder Graf Ch. L. de Mornay, die konnten nicht
kochen, sondern für diese Familie.
Hier kommt also mein Rezept zur offenen
Lasagne mit Mangold und Blumenkohl:
Offene Lasagne mit Mangold und Blumenkohl von Doc.Eva
Zutaten
Nudelteig
170 g Mehl
150 g Grieß
1 Tl Öl
1/2 Tl Salz
150 ml Wasser
Kochwasser
20 g Emmentaler Käse
Sauce Mornay
250 ml Vollmilch
2 El Butter
20 g Mehl
20 g Emmentaler Käse
Muskatnuss
Pfeffer
Salz
Füllungen
200 g Mangold, nur die Blätter, zerkleinert, blanchiert
1 Stck Zwiebel, gewürfelt
1 El Butter
Muskatnuss
Pfeffer
Salz
200 g Blumenkohl, blanchiert in vertikalen Scheiben
Zubereitung
Nudelteig
Mehl in eine Schüssel füllen und
mit Salz mischen. Kaltes Wasser und Öl zufügen und so lange rühren, bis es
bindet. Den Nudelteig per Hand weiter kneten und evtl. Wasser oder Mehl, je
nach Festigkeit, in kleinen Mengen zufügen. Schließlich sollte der Nudelteig
leicht glänzen und relativ fest aber elastisch sein. Den Nudelteig in
Klarsichtfolie wickeln und bei Zimmertemperatur ca. 30 Min. ruhen lassen.
Anschließend händisch oder mittels einer Nudelmaschine dünn ausrollen. Mit
einem geeigneten Ausstecher oder einfach mit dem Messer Platten herausarbeiten
und in Salzwasser gar ziehen lassen. Warm stellen. 4 Platten mit Emmentaler
Käse bestreuen und im Ofen kurz gratinieren.
Sauce Mornay
Butter schmelzen und das Mehl
einrühren. Kurz aufschäumen lassen, nicht bräunen.
Die Milch unter ständigem rühren
mit Schneebesen dazugeben. Erhitzen und weiterschlagen bis sie dick wird. Bei
sehr geringer Hitze den Mehlgeschmack auskochen. Hin und wieder rühren.
Schließlich den Emmentaler Käse einrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskat
abschmecken.
Füllungen
Zwiebel in Butter hell
anschwitzen. Vorbereiteten Mangold hinzufügen. Mit Muskatnuss, Pfeffer und Salz
würzen. Flüssigkeit verdampfen lassen. Mangold und Blumenkohl warm halten
Anrichten
Auf einem Teller Mangold,
Blumenkohl und Nudelblatt aufschichten. Sauce angießen. Vorgang wiederholen.
Mit gratiniertem Nudelblatt toppen.
Lasst’s
euch schmecken!