Ja liebe Blogschmökerer und Feinschmecker
in Südtirol weiß man Feste zu feiern
und im Zentrum steht dabei die kulinarische Vielfalt - ein Genussfestival in Bozen 2015, dem Tor zu den Dolomiten.
Hier ein nach
Norden gerichteter Blick ins Etschtal zur Einstimmung.
Am letzten Maiwochenende
durfte ich mit Begleitung daran teilhaben und ja, die Reise
hatte ich beim Bloggerwettbewerb von Südtiroler
Speck in Hamburg mit meinem Rezept Gefüllte Ravioli mit Garnele, Speck, Fenchel, Tomate und Kumquat gewonnen. Alles war perfekt, die
Landeshauptstadt Südtirols mit ihrer Bikulturalität und ihrer deutsch- und
italienischsprachigen Kultur – hier Esskultur und das milde spätfrühlingshafte Wetter.
Wir erlebten eine Aufreihung an Superlativen wie sie beeindruckender nicht
hätten sein können. Die malerischen kleinen Gassen waren emsig von Besuchern
bevölkert und mit vielfältigen Ständen in Form von Holzhüttchen Südtiroler
Hersteller dekoriert. Die Backstube
präsentierte sich auf dem Kornplatz, wie passend. Brot- und Backspezialitäten, Vinschgerlen,
Schüttelbrot und Apfelstrudel waren die Hauptdarsteller auf diesem
Bühnenschauplatz. Der beim Schaubacken entstandene Duft lag als Aromawolke über
der Lokation.
Die Winelounge im ehrwürdigen Merkantilmuseum lud zu entspannenden
Liveklängen zur Weinprobe. Im kühlen Innenhof ließ es sich entspannt kurz
verweilen bevor es weiter ging zum Musterplatz, in diesem Fall zum Speckplatzl.
Dixiemusik lag hier in der
Luft, danach weiter ins Palais Campofranco zu den Südtiroler Äpfeln. Um den
imposanten Gingkobaum in der Mitte des Gartens gruppierten sich sehr kinderfreundliche
Aktionsstände – ein regelrechtes Apfelparadies
auf der einen und Milch- und Käseparadies auf der gegenüberliegenden Seite.
Die Leidenschaft der Bewohner
dieser bezaubernden Bergregion den Geschmack der eigefahrenen Ernte zu bewahren
findet sich ebenso in Kräuterduft- und Aromapaketen, Salben und Tinkturen,
Tees, Honig und Südtiroler Schnäpsen. Sie alle ließen unsere Nasen frohlocken,
unsere Gaumen bezaubern und unser Geschmacksrezeptoren tanzen. Zum Mittag
tafelten wir fürstlich auf der Terrasse des Restaurants Zur Kaiserkron. Hier
einige Tellerimpressionen:
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Tartar vom heimischen Pinzgauerrind mit getoastetem
Vinschgerbrot, Büffelmozzarella und Sardellen
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Rote Beete Kartoffel Gnocchi mit Wirsing-Speck Sautée
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Hausgemachte Schlutzkrapfen mit Topfen-Spinat-Füllung und brauner
Butter und Graukäse
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Milchferkelstelze vom Holzkohleofen mit Kartoffeln auf Wirsing-Speck
Gemüse
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Sorbetvariationen mit frischen Früchten
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Millefeuille von krokanten Orangenhippen gefüllt mit
Milchschokoladencreme und Mango
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Unser Verdauungs-Tänzchen äh -Spaziergang führte
uns hinauf zum Schloss Maretsch. Ein wenig Angst hatte mir das Wort hinauf
schon gemacht. Größere Wanderungen sind wirklich nicht Meins, passen ja auch
nicht wirklich zu ner Wasserratte wie mir. Nach wirklich nur kurzem Fußmarsch erreichten
wir die Beer Craft, ein internationales
Craft Beer Meeting.
Natürlich war hier auch die Südtiroler Bierszene mit den Braumanufakturen
aus Südtirol vertreten. Und, unter lauschigen Bäumen gab‘s natürlich diverse Sorten Bier und am frühen Abend zur
weiteren Stärkung ne zünftige Südtiroler Marende mit allem Drum und Dran,
sozusagen mit alles (so sagt bei uns
der Dönermann immer)!
Wir beendeten unseren erlebnisreichen Tag in der
Salztherme unseres äußerst komfortablen Parkhotel
Luna Mondschein.
Lieber etwas Speck auf der Hüfte als Magersucht im Gehirn!
Redensart
Den nächste Tag begannen wir mit Swinging
Bubbles, einem Sektfrühstück der Südtiroler Sektproduzenten im bezaubernden Garten
des traditionsreichen Parkhotels Laurin
mit perlenden Erfrischungen und kulinarischen Leckerbissen – Häppchen und Tröpfchen
vom Allerfeinsten.
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Räucherlachs mit grünem Spargel |
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Beef Tartar, Frischkäsecreme, div. Blätterteigpastetchen |
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zitroniges Kräuterrisotto |
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Roastbeef mit Kartoffelgratin |
Anschließend bezwangen wir gänzlich ohne Anstrengung - ganz in meinem Sinne, s. o., nämlich mit der
Rittner Seilbahn, in nur ca. einer
Viertelstunde knapp 1000 Höhenmeter und … Almfluidum tat sich auf. Auch hier
berauschten die weinbewachsenen Hänge, Kastanienwälder und duftende Wiesen mit
lauter summendem Getier unser Sinne - der Blick, einfach unbeschreiblich.
Irgendwie begleitet mich bei dem Gedanken an meinen letzten Besuch in Bozen im Frühjahr
vor ca. 35 Jahren immer die Stimme von Gianna
Nannini mit ihrer kraftvollen und leicht krächzenden Stimme und ihrem Song Latin Lover aus dem Jahre 1982
bella bimba, bella bimba (ital. = schönes Mädchen)
singt sie da live,
denn im Songtext sind diese Worte verborgen.
Lange nichts gegessen? Das sollte
sich am Speckplatzl nach unserer
Talfahrt gleich ändern. Eine zünftige Südtiroler
Speck Marende mit Kaminwurzen, Bergkäse und Schüttelbrot schuf die
herbeigesehnte Abhilfe.
Es war eine Reincarnation des
Dolce Vita der 1960er – das süße genussreiche Leben. Danke an dieser
Stelle an Südtiroler Speck und Barbara R. für dieses traumhafte Wochenende, die
äußerst fachkundige, freundliche und freundschaftliche Begleitung und
vortreffliche Organisation. Es waren unvergessliche Tage in der sonst für uns nur
eher im Winter besuchten Genussregion.
Kein Blogbeitrag ohne Rezept
lautet meine rigide Prämisse. Also habe ich mich dem immer wieder auftauchenden
Beef Tartar gewidmet – eine wahrliche Renaissance des Geschabten vom Rind und habe
ein Cream Tartar kreiert, fleischlos aber ebenso g’schmackig. Mit Kräuterquark
hat das mal so garnichts gemeinsam, versucht’s einfach mal.
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Cream
Tartar |
Hier kommt das Rezept:
Cream Tartar von Doc.Eva
Zutaten
125 g Frischkäse
125 g Hüttenkäse
1/2 Stck Zwiebel, fein gehackt
1 Stck Delikatessgurke, klein, fein gehackt
5 St Petersilie, fein gehackt
1 Tl Senf
1 Tl Kapern, fein gehackt
Pfeffer,
schwarze aus der Mühle
Meersalz
1 Spr Zitronensaft
1 Spr Worcester
1 Spr Tabasco
andere
feine frische Kräuter oder Schnittlauchröllchen al gusto
Zubereitung
Alle Zutaten sorgfältig
vermengen.
Anrichten
Fertiges Cream Tartar in einem
Dressierring auf einem Teller anrichten und mit Kräutern dekorieren. Mit
Schüttelbrot anrichten.
Lasst’s euch schmecken!
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Cream
Tartar |
Ach … und übrigens: Spitzenpapierdeckchen sind auch
wieder schwer in Mode – noch ne Reinkarnation.