Was
für eine Story! Den Strangolapreti eilt ein tödlicher Ruf voraus …Ein etwas
bissiger antiklerikaler Humor steckt im Namen der auch Strozzapreti genannten Gnocchi
(Nockerln).
Allerdings
nur wenn man einer Legende glaubt. Priester gelten in Italien z.T. als
ungenügsam, bzw. naschhaft, wenn nicht sogar als gefräßig. So besteht durchaus
die Möglichkeit, dass sich einer der Geistlichen gierig mit den kleinen
kompakten Nocken so vollgestopft hat, das es dabei zum zitierten Würgeffekt
gekommen ist. Aber ist es nicht jedem von uns schon einmal passiert, dass er zu
schnell gegessen hat?
Schon
Johann Wolfgang von Goethe sagte:
„Die
Welt ist nich aus Brei und Mus geschaffen,
deswegen
haltet Euch nicht wie Schlaraffen!
Harte
Bissen gibts zu kauen;
wir
müssen würgen oder sie verdauen.“
Brauner
Butter und Pecorinospäne flankieren die köstliche Speise. Der aromatische Schafskäse
hat eine lange Tradition. Er schmeckt aromatisch und sehr würzig. Späne, mit
dem Sparschäler hergestellt, eignen sich besser um die eigentliche Geschmacksnote
der einzelnen Komponenten nicht zu verbreien. In der italienischen Küche wird
Mangold oft dem Spinat vorgezogen wegen seines milderen Geschmacks. Man nennt
ihn auch Beißkohl oder Römischer Kohl. Der Name Mangold stammt vermutlich von
den altdeutschen Namen "Managolt" oder "Managwalt" was so viel
wie Vielherrscher bedeutete. Vielleicht hatte er früher eine größere Bedeutung
auf dem Speiseplan. Selbstverständlich können Strangolapreti auch mit anderem
Blattgemüse wie Brennnesseln oder (Wild)Spinat zubereitet werden.
Trentiner
Mangold-Gnocchi
Zutaten
500
g Mangold
500
g Kartoffeln
2
El Gries
2
El Mehl
1
Stck Eier
Salz
Muskatnuss
Wasser
zum Kochen
50
g Butter
50
g Pecorino, blättrig gehobelt
Zubereitung
Kartoffeln
in der Schale weichkochen, pellen. Noch warm durch eine Kartoffelpresse
drücken. Den Mangold waschen zerschneiden und 8 Minuten in wenig Salzwasser
köcheln. Auf einen Durchschlag schütten und gut abtropfen und abkühlen lassen.
Gut ausdrücken und durch den Wolf drehen.
Dann
den Mangold, das Ei, Mehl und Gries hinzugeben und rasch mit den Händen zu
einem glatten, gut formbaren Teig verkneten. Falls nötig noch etwas Gries
hinzufügen. Mit Salz und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken, zu einer
möhrendicken Schlange ausrollen und Nocken abstechen und ausformen.
Die
Strangolapreti in simmerndem Wasser in wenigen Minuten gar ziehen lassen.
Die
Butter in einer Pfanne aufschäumen lassen und mit einem Schaumlöffel
herausheben.
Anrichten
Die
Strangolapreti in die Butter geben und kurz darin schwenken. Mit frisch
gehobeltem Pecorino servieren.