Wer
kennt sie nicht, die Geschichten um den Feuersalamander Lurchi, die alle mit
den Worten endeten: „…und lange schallt’s im Walde noch – Salamander lebe hoch!“
Nein,
hier geht es nicht um Lurchi und seine Freunde Hopps, Piping, Mäusepiep, Igel
und Unkerich.
Es
geht auch nicht um den Salamander, den Ofen mit starker Oberhitze, der in
Profiküchen ein unentbehrliches Gerät ist zum Gratinieren, Überbacken,
Glasieren, Karamellisieren, aber auch zum schlichten kurzfristigen Warmhalten von
Speisen.
Vom
Essen der Amphibie rät die Literatur auch dringend ab, die Haut des Salamanders
scheidet ein Gift aus, welches man passenderweise Salamandrin nennt. Wer es einmal
versucht hat, der wird es sicher nie wieder machen. Den isst man nämlich dreimal.
Das erste Mal, das Letzte Mal und nie wieder.
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Möhrenbolo von
Doc.Eva
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Hier
soll es also um den Lurch Spirali gehen. Es ist ein kleines Gerät, mit dem man
aus festem Gemüse oder Obst dünne Spaghetti, feine Spiralen oder Scheiben
schneiden kann. Als ich diesen letztes Jahr von einem meiner heißgeliebten
Trödelausflüge mitbrachte war ich glücklich über das Schnäppchen für € 2.00.
Ich verzweifelte allerdings an der Frage der Unterbringung des neuen
Mitbewohners. Somit verstaute ich den Spiralschneider „ hinten/unten“ - zum
Vergessen verurteilt.
Vergangene
Feiertage, Geburtstage oder sonstige Fressorgien verlangen hi und da etwas
Einhalt im Konsumverhalten. Was macht man also bei Gier nach Spaghetti Bolo,
wenn Teigwaren abends im Low-Carb System nicht erlaubt sind? Von Bolo „mit/ohne“ wird man nämlich nicht
satt!
Kurz
zum Low-Carb Prinzip: Kohlenhydrate minimieren lautet die Devise. Mit der kohlenhydratarmen
Ernährung versucht man die Insulin Ausschüttung gering zu halten. Einfachzucker
(wie Glucose und Galactose) kann der Körper sehr zügig aufspalten und die nicht
benötigte Energie wandert direkt auf die Hüfte. Schwerer verdauliche
Nahrungsmittel verbrauchen mehr Energie und Zeit und kosten den Körper per se
schon Kraft. Damit gehen sie nicht direkt ins Blut und sind somit auch nicht
sofort ausschlaggebend auf der Waage.
„Heut
machen wir mal keine Nudeln, heut' machen wir uns mal Gedanken“ (frei nach
Wolfgang Neuss)
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Lurch Spirali |
Und
hier kommt sein Auftritt – Trommelwirbel - may I introduce: Lurch Spirali.
Er
zaubert die absolut kohlehydratärmsten Nudeln auf der Welt. Kurz blanchiert,
mit etwas Salz und Zucker in Bütterchen geschwenkt – fertig.
Nun
zur Sauce Bolonaise, ich nenne sie hier kurz Bolo. Die Küche der Emilia Romagna
gilt als sehr schmackhaft. Dort wird traditionell eher mit Butter gekocht, weniger
mit Olivenöl. Das Ragù alla Bolognese besteht aus Fleisch, viel Fleisch. Es ist
nämlich keine Tomatensoße! Sie passt zu diversen Nudel- oder Polenta-Gerichten.
Ich bereite jeweils eine größere Menge zu, die ich portionsweise einfriere –
für mögliche nächtliche Eventualitäten.
Übrigens,
jetzt isses raus. In keinem meiner Rezepte wird jemals Olivenöl auftauchen, weil … ich habe eine Olivenölunverträglichkeit, oder Nahrungsmittelintoleranz
(NMI) auf Olivenöl. Olivenölunverträglichkeit ist gar nicht sooo selten! Sie
kommt bei Mangel am körpereigenem Enzym Diaminoxidase (DAO) vor. Man kann das mit
Kapseln (Daosin) substituieren. Ich halte mich aber daran: Der wahre Genuss
liegt im Verzicht! (Ist übrigens auch 'ne Diätidee)
„Perfektion
ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man
nichts mehr weglassen kann“ (Antoine de Saint-Exupéry).
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Möhrenbolo | |
Hier das Rezept:
Möhrenbolo von
Doc.Eva
Zutaten
Möhrennudeln
1
Kg Möhren
3
L Wasser
Salz
1
El Butter
Sauce
Bolognese
500
g Rinderhack
4
El Öl
2
Do Tomaten (Pelati)
2
Stck Zwiebeln, groß, gewürfelt
2
Stck Möhren, gewürfelt
3
Ze Knoblauch, gewürfelt
50 g Tomatenmark
125 ml Rotwein
3 Tl Oregano
1
Stck Lorbeerblatt
400
ml Fleischbouillon
Pfeffer, schwarz
Salz
Parmesan, gerieben
Zubereitung
Möhrennudeln
Einen
großen Topf mit 3 Litern Salzwasser zum Kochen bringen. Möhren schälen und mit
Hilfe des Lurch Spirali zu Möhrenspagetti verarbeiten. 4 Min. abkochen und
warmhalten.
Sauce
Bolognese
Fein
gewürfeltes Gemüse in einer größeren Kasserolle in Öl bei milder Hitze kurz
andünsten, Zwiebeln dazugeben und hellgelb anrösten. Tomatenkonzentrat kurz
mitrösten und Topf beiseite stellen.
In
einer Bratpfanne das Fleisch in 3 Portionen
in wenig Öl anbraten, bis der Saft verdampft ist und das Fleisch wenig
Farbe annimmt. Jeweils zum Gemüse geben.
Den
letzten Bratansatz mit dem Wein und der Fleischbouillon ablöschen, den
Bodensatz auflösen und zum Gemüse geben. Pelati, Lorbeerblatt und Oregano
zugeben, salzen und pfeffern. Mindestens 2 Std
unbedeckt leise schmoren lassen, falls die Konsistenz zu dick wird, mit
etwas Wasser verdünnen.
Anrichten
Möhrennudeln
in einer Pfanne in Butter schwenken. Mit Hilfe einer Fleischgabel hübsch auf
einem Teller anrichten. Sauce Bolognese darüber schöpfen. Mit geriebenem
Parmesan bestreuen.
Laßt's euch schmecken