Das Haus ist eine Maschine zum Wohnen.
Le Corbusier, Vers une architecture,
1922
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Falkenseer Hexenhaus |
Häuser gibt es ja
bekanntlich viele verschiedene Arten: Es gibt das Bauernhaus, das Fachwerkhaus,
das Fertighaus, das Gartenhaus, das Holzhaus, das Landhaus, das Puppenhaus, Reihenhaus,
das Steinhaus, ein Traumhaus oder auch ein Mietshaus.
Wo wohnt die Katze?
Im Miezhaus!
Folgerichtig
wohnt dann die Hexe im Hexenhaus!
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Falkenseer Hexenhaus |
Was liegt also näher anlässlich
des 30. April, also in der Walpurgisnacht, einen Abend in einem Solchen zu
verbringen. Von Tür zu Tür braucht man auf dem Rückweg für die ca. 26,0 km ungefähr
35 Minuten um von Falkensee im Osten des Landkreises Havelland nach Hause zu
fahren. Hin zu kalkuliert man, ich erwähnte es bereits anderen Ortes, besser
eine Stunde mehr. Man passiert den ehemaligen Grenzübergang zur DDR auf der B5 –
unser ehemaliger Korridor Richtung Hamburg für den Transit (1951 bis 1998). Den Zubringer via Stolpe über die A 111 zum
Berliner Ring gibt es ja erst seit Dezember 1987.
Sach mal'n Satz mit 'Gänsefleisch'!
Gännse vleisch ma'n Kofferraum uffmachn?
Falkensee liegt also am
nordwestlichen Rand Berlins im sogenannten Speckgürtel und dort steht auch das Hexenhaus,
in dem das Restaurant Edmond's liegt.
Während der Irrungen und Wirrungen der letzten 110 Jahre ist viel mit und um
das Haus passiert. Spätestens seit das Falkenseer
Hexenhaus in "Männerpension", einem Film von Detlev Buck aus dem
Jahre 1996, mit Til Schweiger zu sehen war, kennt man es auch deutschlandweit. Hier
diente es als Filmkulisse. Die Altenpflegerin Emilia, Marie Bäumer, als eine
der beiden weiblichen Protagonistinnen logiert hier im Film. Die andere
weibliche Hauptrolle spielte Heike Makatsch. Sie debütierte in diesem Film als
Schauspielerin und Sängerin mit dem Country-Klassiker Stand by Your Man von T.
Wynette und B, Sherrill aus dem Jahre 1968.
Ein köstliches fünf
Gänge Menü galt es zu verspeisen. Hier gibt es kein Schickimicki Gedöns mit
Blättchen hier und Pünktchen da. Hier gibt es was zum Essen - handgemacht, wunderbar abgeschmeckt und satt
wird man auch.
Berlin war durch den Großstadteffekt
das wärmste und zweittrockenste Bundesland 2014. Mit der untergehenden Sonne des
warmen Frühlingstages genossen wir zunächst einen feinen trockenen Sherry.
Die
Speise- und Getränkekarte zieren Bilder von Anna Filimonova.
Dann folgte das
Menü:
Geräucherte
Entenbrust an Blattsalaten
Gebratene
Garnelen in Kräuter-Knoblauchbutter
Edmond’s
Raviellis mit Geflügelbrust - Cognac –
Füllung auf Morchelrahmsauce
Saftiger
Pfefferbraten vom Black Angus Rind mit Gemüse und Sahnekartoffelpüree
Dessert
Trio im Gläschen
Das hat mal wieder richtig
Spaß gemacht. Wir saßen in der Fensterloge im holzverkleideten Hauptraum mit
Seidentapeten und Bleiglasfenstern. Alles ist verwinkelt, die Stiegen eng. Das
ganze Haus ist liebevoll dekoriert und der Service ist wunderbar freundlich und
unprätentiös. Der Garten ist sehr weitläufig, mit dem beleuchteten Hexenhaus im
Hintergrund könnte man im Sommer auch draußen speisen. Gute Nacht und ein ganz herzliches Dankeschön für die liebevolle Betreuung durch das Team.
Auf dem Heimweg kamen
wir noch an der großen Festwiese in Dallgow vorbei. Der April wurde hier mit einem
riesigen traditionellen Feuer anlässlich der Walpurgisnacht verabschiedet, ein
Augenschmaus für einen Städter – schön war’s!