Timeout in Lanzarote

In meinem letzten Blogpost hatte ich Kürbissuppe mit köstlichem Parmesankartoffeltopping zubereitet. Weiter geht es heute wieder einmal nicht in meiner winterlichen Berliner Küche unter dem Dach. Ich entkam der Vorweihnachtszeit auf  Lanzarote - aber lest doch einfach selbst … Die Vorweihnachtszeit Der Advent Die vier Wochen vor Weihnachten sind für mich einfach mal anstrengend und weit weg von Besinnlichkeit und Muße. Das sind zum einen die diversen Weihnachtsfeiern, Besuche der zahlreichen Weihnachtsmärkte und ebenso die unterschiedlichsten Weihnachtskonzerte. Als, seit 13 Jahren aktive Berliner Food- und Travel-Bloggerin, sollte ich mir diese Veranstaltungen nicht entgehen lassen um auf meinen Social-Media-Kanälen darüber zu berichten. Zum anderen gibt es ebenso diverse private, resp. familiäre Verpflichtungen. Grund genug eine kleine Auszeit in der Sonne einzuschieben … übrigens auch nicht ganz ohne Social-Media Betreff. Es ging zum Lowbudget Tarif nach Lanzarote . Die Inse...

Baden kann man fast überall, manchmal auch im Bier



Wer hat denn nun eigentlich den Käse Kürbis zum Bahnhof gerollt? Ich zumindest hab ihn in meine Küche gerollt. Herbstzeit ist Kürbiszeit! Der leuchtende Kerle ist ja wirklich zu allem zu gebrauchen: Dekoration, Lampe, Brief- oder Einkaufskorb Beschwerer, Waffe, Sportgerät, UFO und Schreckgespenst – und essen kann man ihn auch noch. Süß als Kuchen, oder zum Dessert, eingelegt, gekocht, gebacken, gebraten, gefüllt, püriert oder als Marmelade oder Chutney - ein vielseitiger Kerle eben.
Hokkaidokürbis (Cucurbita)


Deine Füße sollten sein wie die Augen einer schönen Frau:

GROSS, FEUCHT und SCHWARZ

Naja, wohl doch eher nicht! Schwarz wurde schon immer als etwas Schlechtes angesehen, weiß dagegen als rein. Nicht zuletzt deswegen gibt es ja auch die Einteilung weiße und schwarze Magie. (Kochen ist übrigens keine Magie, Kochen ist Kunst und kommt von Können!) Ganz ähnlich ist es auch bei der unergründlichen menschlichen Seele. Eine schwarze Seele ist demnach böse, unrein, schlecht und gemein. Sie gehört zu einem böser Menschen mit schlechtem Charakter. Kindern Angst zu machen ist eine Sauerei, da hört der Spaß ganz schnell auf.
Wenn du nicht gehorchst, kommt der schwarze Mann und holt dich!
Schwarze Flecken auf der Weste haben dubiose Menschen mit dunkler Vergangenheit oder sie haben eine Leiche im Keller, wie man so sagt, äh singt:

Sido (deutscher Rapper)
Afrika als den Schwarzen Kontinent zu bezeichnen ist sicher politisch auch nicht mehr ganz korrekt (P.C.). Abgesehen davon ist Afrika ist ein bunter, lebendiger und extrem vielfältiger Kontinent. Und wie war das doch gleich mit den Negerküssen, äh Schaumküssen?
Die Schwarze Kunst ist hingegen eine politisch korrekte (P.C.) Bezeichnung, wenngleich auch nicht mehr ganz aktuell, digitale Medien haben die Buchdruckerkunst mehr oder minder verdrängt.

Wie’s der Zufall so will … oder unverhofft kommt oft … besuchte ich kürzlich mal wieder einen Kochkurs, ich werde im nächsten Post davon erzählen. In der Kochpause zum Zwischensnatch wurde zur Bierverkostung geladen. Premiumbiere verkorkt aus Champagnerflaschen teste man nicht alle Tage. Pale Ale schmeckt durch seine Kombination aus Bitter- und Aromahopfen sehr kräftig und herb. Es ist ursprünglich eine extrem geschmacksintensive britischen Bierspezialitäten – mir ist sie zu intensiv. 
Richtig gut hingegen schmeckte mir das deutlich sanftere aber dennoch sehr spritzige Witbier - Weizen mit Zitrusnote, das gefällt mir.
Weil Durst wählerisch ist hat die Köstritzer Brauerei außerdem ein speziell veredeltes untergäriges Vollbier gebraut. Gerstenmalze verleihen dem Köstritzer Schwarzbier sein besonders feines Malzaroma, sprich der Brauer.
Wer dem Koch das Bier verwehrt,
der steht bald selbst am Herd.
T. Sallawisch
Schütten wir also das Bier zunächst mal in den Koch, aber für eine feine Marinade oder das Sößchen, hier zum Schweinefilet, muss auch was übrig bleiben.
Der Trend geht eben nicht nur zum Zweitbuch sondern auch zur zweiten Flasche Bier.
Bier auf Wein, das schmeckt fein.
Wein auf Bier, rat ich dir,
Bier auf Sekt, das zeckt!
Volksmund
Wenn Cleopatra in Eselsmilch baden konnte, dann kann ein Schweinefilet auch mal 30 Minuten in einer Biermarinade verbringen. Der Sommer ist zwar vorbei, aber gerne denke ich zurück an saftig marinierte Nackensteaks vom Grill. Zurück in der Indoor-Küche steht dem geschmackserweiternden Prozess des Marinierens ebenfalls nichts im Wege. Etwas Vorsicht bei der Konzentration und der Zeit ist allerdings geboten. Ich bezeichne den Geschmack eines Tellergerichts gerne mit dem Klang eines Orchesters – alle Komponenten ergänzen sich zu einem Ganzen, aus dem keine hervorsticht. Die leicht bittere Biernote soll ergänzen und nicht dominieren. Für meine Marinade habe ich übrigens den Honigsenf der Thüringer Firma Born verwandt, den mir kürzlich meine Weimarer Kochfreundin Pe geschickt hatte – danke an dieser Stelle nochmals dafür. Tja, Kochen verbindet und knüpft ungeahnte Freundschaften. Und so ist für mich der Freistaat Thüringen nicht mehr nur ein Bundesland, dass man hastig auf dem Weg von Berlin in den Süden auf der ehemaligen Transitstrecke A9 durchkreuzt. Deutschlands grünes Herz ist allemal eine Reise wert. Seine abwechslungsreiche Landschaft mit Bergen und Wiesen, endlosen Wälder, Bächen, Flüssen und Seen bezaubert beim näheren Hinsehen, auch in kulinarischer Hinsicht. Nein ich meine hier nicht essbare Landschaften, sondern Produkte aus dieser Region. Warum immer in die Ferne schweifen äh, reisen, wenn das Gute liegt so nah.
Das Chutney muss nicht zwingend zusammen mit dem Gericht verzehrt werden. Es könnte ebenso gut vorne weg als Topping auf Crostinis oder zum Käse danach gereicht werden – ad libitum (lat. = nach Belieben) sozusagen. Hier nun mein herbstliches Rezept mit Kürbis mit original Thüringer Zutaten:

Schwein, Kürbis, Gemüse und Schwarzbiersauce von Doc.Eva
Zutaten
600 g           Schweinefilet
1 Stck          Hokkaidokürbis, küchenfertig, geraffelt
300 g           Brokkoli, in Röschen, blanchiert
4 Stck          Maronen oder andere Pilze, küchenfertig, in Scheibchen
4 Stck          Kartoffeln, geschält, tourniert und vorgegart
1/2 Stck       Mango, gewürfelt
1 Stck          Zwiebel, gewürfelt
1 Stck          Ingwer, 1 cm, gerieben
1 Stck          Bio Zitrone, Abrieb und Saft
1 Bd            Schnittlauch, in Röllchen
150 ml         Sahne
2 El             Butterschmalz
2 El             Butter
2 Tl            Zucker
2 El             Kürbiskerne
                   Muskat
                   Salz
                   Pfeffer
Marinade
100 ml         Köstritzer Schwarzbier
5 El             Öl
2 El             Senf, scharf
1 Stck          Zwiebeln, gewürfelt
1 El             Zucker, braun
1 Bl             Lorbeer
Pfeffer
        
Zubereitung
Schweinefilet im Ganzen in der Marinade ½ Std marinieren. Dabei immer wieder einmassieren. Filet in 2 El Butterschmalz anbraten und im Ofen bei 90°C rasten lassen.
Im Bratfett den Zucker karamellisieren lassen und mit der Marinade nach und nach ablöschen, einkochen lassen. Mit Sahne aufgießen, danach abpassieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, warm stellen.
Geraffelte Kürbismenge 5 Min. in Salzwasser kochen und in 2 Portionen teilen. Eine halbe Zwiebel in Butterschmalz anrösten. Eine Hälfte des Kürbisses zur Zwiebel geben und mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen, warm stellen.
Butter sanft bräunen. Brokkoli in Butter wälzen. Maronen in Butter anbraten. Kartoffeln in Butter anbraten. Alles salzen, warm stellen.
Kürbiskerne ohne Fett anrösten.
Kürbis Chutney
Die andere Hälfte des Kürbisses mit Zitronensaft und –abrieb und Ingwer mit der Restzwiebel und den Mangowürfeln mischen, mit Zucker und Salz abschmecken.
Anrichten
Filet portionieren. Gemüse und Fleisch hübsch auftellern. Sauce zugeben. Chutney separat servieren. Mit Kürbiskernen und Schnittlauch ausgarnieren.
Lasst’s euch schmecken!


Ich habe übrigens dies mal für den Köstritzer Bloggerwettbwerb und Pe von Obers trifft Sahne gekocht – und für meine Gäste und mich natürlich auch. Hach, und für meine treue Lesergemeinde selbstverständlich auch – danke für eure Treue.