In den meisten Küchen
gehört Alkohol unweigerlich zum Trinken
Kochen dazu. Kaum ein Gericht kommt ohne ein paar Tropfen dieses nicht ganz
ungefährlichen Genussmittels aus. Sie geben köstlichen Speisen einfach den
letzten Pfiff. 3/4 der Deutschen greifen beim Kochen am liebsten zu Rotwein, 2/3 verfeinern ihre Gerichte
mit Weißwein. Immerhin jeder 20.
rundet seine Speisen mit Whisky ab
und 1/4 gibt Calvados oder Brandy dazu. Bei den süßen Desserts und
beim Kuchenbacken dagegen liegen Rum,
Eierlikör und Amaretto weit vorne, die von jedem zweiten Befragten hin und wieder
beim Kochen benutzt werden. Hinzu kommen Portwein,
Gin, Wodka, Pastis und
diverse Liköre.
Tom
Angelripper
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Orangenmousse, Erdbeer Panna cotta, Greixonera de brossat |
Da Alkohol einen relativ niedrigen Siedepunkt hat, beginnt der Prozess
schon bei 78 °C. Das gilt aber nur für reinen Alkohol. Die
Verdunstungstemperatur für Alkohol liegt also weit unter der des Wassers. Das
lässt hoffen – weit gefehlt. In einem Gericht befinden sich aber auch noch
Wasser und Fett und diverse andere Inhaltsstoffe. Sie halten die Alkoholmoleküle
fest und so können sie nicht so zügig verdampfen. Der Alkoholgehalt nimmt zwar
durch das Kochen ab - aber nur sehr langsam. Eine mit einem alkoholischen
Getränk versetzte Flüssigkeit, die eine halbe Stunde gesiedet hat, enthält
immer noch 35 % des ursprünglichen Alkoholgehalts, nach zweieinhalb stündigem
Sieden sind immer noch fünf % des Alkohols nachweisbar. Der genaue
Alkoholgehalt einer Speisezubereitung hängt davon ab, wie lange sie gekocht wird und ob dabei ein Deckel auf dem
Kochutensil lag oder nicht. Aber ein paar Milliliter Alkohol bleiben immer übrig
- auch nach zwei Stunden ist er selbst in einer offenen Pfanne nicht ganz
verkocht. Auch wenn nur ein relativ geringer Anteil an Alkohol im gekochten
Essen bleibt, sollten umsichtige Gastgeber, die trockene Alkoholiker zum Essen
erwarten, auf den besonderen Schuss im Essen vollständig verzichten. Da Kinder auf Alkohol ebenfalls empfindlicher
reagieren als, sollte man auf Alkohol ganz verzichten, wenn die Kinder mitessen
– und schwangere Frauen sind ja wohl
ganz außen vor.
Ich liebe es mit Wein zu kochen. Manchmal
gebe ich ihn sogar ins Essen!
Autor:
unbekannt
In meiner Küche steht
eine gerüttelt Menge an Fläschchen, ok Flaschen, die von Zeit zu Zeit beim
Kochen zum Einsatz kommen. Mit ihrem Inhalt würze ich allzu gerne meine Gerichte.
Ein Fischsösschen ohne Weißwein und Pastis?
Krustentiersauce ohne Cognac? Eine dunkle
Fleischtunke ohne Rot-/Portwein? Ein
Dessert ohne Likör? … geht gar nicht.
Ok, nicht täglich, aber doch zu besonderen Anlässen. So macht Kochen Spaß, so
macht es MIR Spaß.
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
Johann
Wolfgang von Goethe
Wer schon einmal, wie
ich, zum Tee zu Besuch in einer Villa
in Biskra, einer Oasenstadt in
Algerien war, dem Tor zur Wüste, der wird den betörenden Duft der Orangenblüten nie wieder vergessen. Prima Vista lag das hinter hohen Mauern versteckte Haus in einem Palmengarten. Diese
dienten den Orangenbäumchen allerdings nur zum Schutz gegen die unerbittliche
Wüstensonne als Parasoleils.
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Orangenmousse, Gewürzorangen, Greixonera de brossat |
Der Geruchssinn ist der Sinn der Erinnerung und
des Verlangens.
Jacques
Rousseau, Schriftsteller 1712 - 1778
Der Geruchssinn gehört zu den ersten
Sinnen, die sich bei den Lebewesen auf der Erde entwickelt haben. Wir speichern
nicht einzelne Erlebnisse ab, sondern ganze Sets, in die wir alle
Sinneseindrücke und Emotionen integrieren. Düfte sind besonders dafür
prädestiniert, dieses ganze Set später wieder hervorzurufen. Orangenduft soll
übrigens süße Träume bescheren.
Reisen wir also los, zu den Orangenhainen
dieser Welt und reizen wir unsere
Geschmacksnerven mit Orangenblütenwasser und Likör, hier Cointreau, Triple sec oder Grand Marnier aus Frankreich,
Aurum aus Italien, Aràngiu aus Sardinien, Curaçao aus der Karibik, Zuidam aus
den Niederlanden oder Angel d'Or aus Malle Mallorca. Los geht’s mit
meinem Rezept Crème mousseuse à l'orange, einer ganz besonderen Orangenmousse mit gewürzten Orangen.
Crème mousseuse à l'orange (Orangenmousse) mit Gewürzorangen
von Doc.Eva
Zutaten
Orangenmousse
6 Bl Gelatine
4 Stck Eigelb
2 El Zucker
2 Stck Orangen, unbehandelt
100 ml Schlagsahne
50 ml Orangenlikör
2 Stck Eiweiß
1 Pr Salz
Zitronenmelisse für die Deko
Gewürzorangen
2 Stck Orangen, unbehandelt
50 g Zucker
150 ml Orangensaft
1 Stck Vanilleschote, das Mark
2 Tr Orangenblütenwasser
1 TL Speisestärke
Zubereitung
Orangenmousse
Eigelbe mit Zucker und
Orangenabrieb warm aufschlagen. Eiweiß zu Schnee schlagen. Orangensaft mit
darin aufgelöster Gelatine und Likör untermischen und durch ein Sieb streichen.
Abkühlen lassen. Geschlagene Sahne und Eischnee unterheben und einzeln in
Dessertgläschen oder in einer Schüssel erstarren lassen.
Gewürzorangen
Orangen schälen und
filetieren. Saft auffangen. Zucker in einem Topf sanft karamellisieren und mit
Orangensaft auffüllen. Zimt und Vanillemark zufügen und etwas einköcheln
lassen. Orangen Gewürz Sud mit etwas Stärke binden. Orangenfilets zufügen
auskühlen lassen, kalt stellen.
Anrichten
Orangenmousse direkt im
Gläschen servieren oder Nocken abstechen. Gewürzorangen auch im Gläschen oder
hübsch auf einem Teller um die Nocken drapieren.
Lasst’s euch schmecken.
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Orangenmousse, Greixonera de brossat,
Erdbeer Panna cotta, |