Es gibt was Neues in Berlin - da
muss ich hin! Das Bun Bao in der
Kollwitzstrasse 84 in 10435 Berlin war mein, und das diverser anderer
Foodblogger, Ziel.
Im Original sind Bánh bao gefüllte vietnamesische
Weizenmehlklöße. Was für eine Idee diese zu Burgern mutieren zu lassen. Doch
zunächst gab es Getränke. Mein Herz schlug für den Ingwer-Zitronengras-Eistee,
der mich auch nachhaltig inspirierte.
Die Buns (engl. für Weichweizenbrötchen
für Hamburger) sind weiß und zart wie Omas Dampf- oder Rohrnudeln. Die
Oberfläche erinnert allerdings mehr in die berühmten Germknödel oder Hefeklöße
aus dem Dampf auf den winterlichen Hütten alpiner Skigebiete – hmm, mit
Vanillesauce und Mohn. Dem sehr neutralen Eigengeschmack der Buns stehen diametral
entgegengesetzt die höchst aromatischen Füllungen aus Schwein, Rind, Shrimps,
Hähnchen, Thunfisch, Tofu oder Mungobohnen plus eingelegtem Rettich, diversen
frischen Gemüsen, gerösteten Saaten oder Nüssen, Chilimayonnaise und Bergen von
frischem Koriander. Allein damit hätte ich das Kaninchen der Nachbarkinder noch
satt kriegen können.
Nun bin ich ohnehin kein
angesagter Freund großer abbeißbarer Gebinde! Dazu gehören Burger jeglicher
Couleur wenn sie sich zu hoch auftürmen genauso wie Cupcakes mit überladenen
Toppings. Hier hab ich das auch
schon mal erwähnt. Was der einzelne Zeitgenosse sich so im stillen Kämmerlein
unbeobachtet zwischen die Kiemen schiebt bleibt Seins. Im westlichen
Kulturkreis ist das Schmatzen und Rülpsen bei Tisch verpönt, ebenso wie
übrigens das Schlürfen. Mit vollem Mund wird nicht gesprochen! Darum sollte man
auch keine allzu großen Portionen in den Mund stopfen, um weiterhin an der
Tischkommunikation aktiv partizipieren zu können. Mein Appell an alle Mitesser,
Genießer oder eben Yuppies: Wisst ihr eigentlich noch wer Freiherr Adolph Franz
Friedrich Ludwig Knigge war? Sein Benimmratgeber
wird in einer zivilisierten Welt immer weitestgehend aktuell bleiben.
Ein kleiner Ausflug in meine
Profession, die Zahnheilkunde: Die Schneide Kanten Distanz (SKD) beschreibt den
vertikalen Abstand der Schneidekanten der Frontzähne von Ober- und Unterkiefer.
Normalerweise misst sie bei der Mundöffnung zwischen 40 und 52 mm. Zum
Vergleich: Ein herkömmliches Streichholz misst ca. 4,5 cm. Vielleicht erklärt
das ja meine Aversion gegen große abbeißbare Gebinde.
Nun, es gab außer Drinks, Buns,
und diversen Extras auch noch Desserts.
Summa summarum war alles sehr
aromatisch und geschmackvoll, wenn man sich denn auf diese Art der
Nahrungsaufnahme einlassen möchte. Meins wird es in diesem Leben wohl nicht mehr.
Schimpft mich diesbezüglich gerne altmodisch aber für alles Essbar was die
Größe meiner Mundöffnung überschreitet benutze ich, zumindest in der
Öffentlichkeit, Messer und Gabel.
Einen Gentleman erkennt man daran, wenn man sieht wie er isst
und hört wie er trinkt.
Redensart
Wie oben schon erwähnt hatte es
mir der Ingwer-Zitronengras-Eistee sehr angetan.
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Zitronengras (Cymbopogon citratus)
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Ich mag dieses spezielle Zitronenaroma
des Zitronengrases (Cymbopogon citratus) sehr. Es unterscheidet sich von
Zitronen durch die fehlende Säure und bewirkt dadurch sehr feine
Geschmacksnuancen – hmm, das Rezept meiner Zitronengras-Panna-Cotta sollte ich
vielleicht auch irgendwann mal verraten.
Meinen Zitronengrassirup
unterstütze ich allerdings noch durch hinzugefügte Zitronensäure und verleihe
ihm durch die adstringierende Wirkung der Zitronenmelisse noch mehr Frische.
Chuck Norris kann chinesisches Essen mit einem Stäbchen essen!
Chuck Norris Fact
Hier kommt das Rezept zu meinem Zitronengrassirup:
Zitronengrassirup von Doc.Eva
Zutaten
4 Stg Zitronengras
250 g Zucker
300 ml Wasser
1/2 Tl Zitronensäure
1 Tl Zitronenmelisse, getrocknet
Zitronenmelisseblättchen
für die Deko
Zubereitung
Zitronengrasstiele faserig
klopfen, klein schneiden und mit 300 ml Wasser, Zitronensäure und dem Zucker
aufkochen. Über Nacht ziehen lassen. Durch ein Sieb gießen und die Stängel
dabei gründlich ausdrücken. Nochmals erhitzen, getrocknete Zitronenmelisse kurz
mitziehen lassen und anschließend Abseihen. Den Sirup in Flaschen füllen und
abkühlen lassen.
Anrichten
Je nach Geschmack 1-2 El Sirup in
ein Glas geben und mit eisgekühltem Mineralwasser ausfüllen. Nach Wunsch mit
gezupften Zitronenmelisseblättchen und Zitronengrasstengeln dekorieren.
Lasst’s euch schmecken!
Mein Sundownertipp
für den bevorstehenden (Grill)Sommer:
Chopstick[eat]ers delight© von Doc.Eva
4 cl Tanqueray Gin und 2 cl Zitronengrassirup
auf gestoßenem Eis
servieren und mit Mineralwasser oder Tonicwater auffüllen – cheers …
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Chopstick[eat]ers delight©
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Meine köstliche Coctailkreation findet ihr auch im Onlinemagazin BBQ-Spezial von CHÂTEAU et CHOCOLAT