IFA Internationalen
Funk Ausstellung 2015
Anfang September fand in Berlin, im
Herzen Europas, die globale Messe für Unterhaltungselektronik und
Elektro-Hausgeräte, die IFA statt. In
der über 90jährigen Geschichte der Internationalen
Funk Ausstellung wurden in diesem
Jahr so viele neue Produktkategorien und Produktpremieren vorgestellt wie noch
nie. Immer mehr Hersteller entwickeln Geräte, die den Haushalt smarter
gestalten und somit unser Leben erleichtern sollen.
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Paprikasuppe |
Küche ist angesagt, Küche ist
chic - für jeden nach seiner Façon. Ebendort, nämlich auf einem Blogger
Workshop von De'Longhi, Kenwood und Braun galt es die neuesten
Produkthighlights für die Küche zu erkunden, prominent begleitet vom Fernsehkoch
Johann Lafer. Es sollte um die
Genusswelt essbarer Bodenschätze gehen, wie Kartoffeln, Möhren, Süßkartoffeln
oder Topinambur Knollen.
Topinambur (Helianthus tuberosus)
Letztere brachten
Seefahrer Ende des 17. Jahrhundert von Südamerika nach Frankreich, wo ihr
artischockenähnlicher Geschmack sie bald zu einer begehrten Delikatesse machte.
Auch bei uns war die Kartüffel, wie man den Topinambur damals nannte, weit
verbreitet bis sie schließlich von der Kartoffel verdrängt wurde. Die Jerusalemartischocke,
Erdsonnenblume, Indianerkartoffel oder Diabetiker-Kartoffel enthält u. A.
Inulin. Dieser lösliche Ballaststoff quillt im Verdauungstrakt auf indem er
viel Wasser bindet. Dadurch macht er satt und verlässt unseren Körper via
naturalis szs. als durchlaufender Posten.
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Topinambur (Helianthus tuberosus) |
Zusammen mit meiner geschätzten Berliner
Kochfreundin Franzi von Dynamite Cakes stürzte ich mich auf die tollen Knollen um
ein vorbereitetes Rezept, nämlich Topinambur Velouté zuzubereiten.
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Topinambur
Velouté |
Nur zur
Erklärung: Als Sauce Velouteé bezeichnet man eigentlich eine helle Grundsauce,
die i. d. R. mit weißer Mehlschwitze (franz. = roux blanc), gebunden und
anschließend mit Sahne o. Ä. oder Eigelb veredelt wird, sagt das Küchenlexikon.
Wir bereiteten also eine samtige Suppe zu, immer an unserer Seite, WMF Chefkoch
Emanuel Poth. Auch an diversen anderen Kochstationen wurde fleißig gebrutzelt,
hier einige dekorative Teller:
Samt
Der Begriff Samt stammt aus der
Stoffbegrifflichkeit. Er war der Hauptgewebetyp der Renaissance, vornehmlich
aus Seide. Wegen seines darüber liegend, eingearbeiteten Fadenflors fühlt er
sich weich, samtig, flauschig oder mollig an.
Kundin: Kann ich diesen Samtmantel auch im Sommer tragen?
Verkäuferin: Da tragen Sie ihn dann über'm Arm!
Samtig kann sich, haptisch
gesehen, auch eine Substanz im Mund anfühlen. Nun, für eine Cremesuppen oder
eben einen samtigen Seelenschmeichler für Leib und Seele taugt eigentlich
jedwedes Gemüse. Hier entlang geht es z. B. zu meinem Maiscremesüppchen oder zu
meiner Steckrübensuppe.
Paprika (Capsicum)
Dem frühen Herbst oder dem gerade vergangenen Sommer
geschuldet nehme ich mich hier und heute mal der Paprika an.
Der Schlagerkönig
und Ex-Les-Humphries-Singer Jürgen Ludwig Drews vom Ballermann in S’Arenal hat
sie 2009 so leicht, schlicht und eingängig besungen. Den Beinamen König von Mallorca erhielt er übrigens
1999 von Thomas Gottschalk in der Sendung Wetten, dass..? auf der iberischen
Ferieninsel.
Songtext von Jürgen
Drews
Paprikas haben das ganze über Jahr
Saison. Grüne Paprika sind noch unreife Schoten, die relativ wenig Aroma
aufweisen. Gelbe, orangefarbene und rote Schoten sind reifer und werden wegen
ihres aromatischen Geschmacks bevorzugt. In seiner Ursprungsheimat Mexiko lässt
sich die Geschichte des tropischen Nachtschattengewächses bis auf tausend Jahre
zurückverfolgen.
Sie alle bieten große Mengen essenzieller Vitalstoffe, beispielsweise
das Vit P, das heute nicht den Vitaminen, sondern den gesundheitlich wichtigen
sekundären Pflanzenstoffen, den Oligomeren Procyanidinen (OPC) zugerechnet
wird. OPC sollen die Gesundheit der Blutgefäße fördern weil sie ihre Durchlässigkeit
regeln. Das Vit P kann die Blut- und Lymphgefäße stärken. Im Zusammenspiel mit
Vit C werden alle diese Wirkungen noch verstärkt. Und Paprika enthält beides
reichlich.
Zu meiner samtig-cremigen und
gleichzeitig wärmenden Paprikasuppe serviere ich Merguez Bällchen. Diese rohe
mit Kreuzkümmel, Paprika, Knoblauch, Harissa und Pfeffer gewürzte Hackfleisch-Bratwurst
aus der nordafrikanischen Küche gibt es z. B. im Türkischen SB Markt meines
Vertrauens. Hier kommt nun endlich mein Rezept:
Paprikasuppe von Doc.Eva
Zutaten
- 1 Stck Zwiebel, gewürfelt
- 2 Stck Paprika, rot, gewürfelt
- 50 ml Portwein, weiß
- 25 ml Noilly Prat
- 300 ml Gemüsefond
- 150 ml Sahne
- 25 g Butter
- Zucker
- Salz
- 2 Stck Merguez
- 1 Tl Öl
Zubereitung
- Die Zwiebel in Butter glasig
anschwitzen. Paprika hinzufügen und einige Minuten sanft mitrösten.
- Mit
Portwein und Noilly Prat ablöschen und kräftig einreduzieren. Mit Gemüsefond
aufgießen und ca. 30 Min. einköcheln. Mit Sahne auffüllen und nochmals 10 Min.
einköcheln.
- Mit einem Stabmixer sorgfältig pürieren. Die Suppe durch ein feines
Sieb streichen und mit Zucker und Salz abschmecken.
- Aus den Merguez kleine
Brätklößchen drücken und separat in Öl sanft braten.
Anrichten
- Direkt vor dem Servieren nochmal
mit dem Mixer kräftig aufschäumen und in geeignetem Geschirr servieren. Hier
könnte sogar ein entstielte und ausgehölte rote Paprikaschote den Geschirrpart
übernehmen.
- Merguez Bällchen separat dazu servieren.
Lasst’s euch schmecken!