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Apfelgelee |
In
Mitteleuropa wird die Zeit von Mitte Juni bis Ende Juli, seltener bis Mitte
August als Hochsommer bezeichnet. Er liegt zwischen dem Früh- und dem
Spätsommer - logisch. Phänologisch, also als wiederkehrende
Entwicklungserscheinung in der Natur, beginnt der Hochsommer mit der Blüte der
Sommerlinde und der Weinrebe.
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Apfel
(Malus) Sorte Langsüßer oder Pommerscher
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Für den frühen Apfel beginnt allerdings bereits die
Erntezeit. Es
ist die Zeit, in der die Sonne in der Regel lacht und der See zum Bade lädt.
Ein Sommerregen ist erfreulich, ein Regensommer ganz abscheulich.
Eugen Roth, deutscher Lyriker und Dichter
Mein
bevorzugter See ist der Große Wannsee im Südwesten Berlins mit seinem, unter Denkmalschutz
stehenden, Strandbad Wannsee.
Eigentlich ist er p.d. (lat. per definitionem =
wie der Ausdruck sagt) gar kein See, sondern eine Bucht des Flusses Havel mit
einer Größe von 2,732
km² die sich 12 Kilometer lang erstreckt. Auf Grundlage von Messdaten aus den
letzten vier Jahren erfolgte die Einstufung des Großen Wannsee als Badegewässer
an der Badestelle Strandbad Wannsee mit ausgezeichneter Badegewässerqualität
=> also pack die Badehose ein ♫♪♫♪
Die Litfaßsäule
Im
Strandbad Wannsee habe ich kürzlich eine Rarität entdeckt: Eine Litfaßsäule,
die nicht mit Werbeplakaten beklebt ist, sondern sie ist bemalt.
Die Litfaßsäule ist
eine Anschlagsäule, an die Plakate geklebt werden. Sie wurde 1854 vom Berliner
Drucker E. Litfaß erfunden und zählt
zum Bereich der Außenwerbung. Diese hier ist vermutlich die einzig übrige aus
der Berliner Nachkriegszeit. 1945 war das Papier knapp und so entschloss sich
die BERLINER ZEITUNG AM MITTAG (BAM) ihre Werbung direkt aufmalen zu lassen.
Der vor eineinhalb Jahrhunderten geschaffene Werbeträger erfreut sich auch
heute noch sehr großer Beliebtheit. Ende 2005 gab es etwa 51.000 Litfaßsäulen
in Deutschland.
Der Sommerapfel
Als
Sommeräpfel werden Apfelsorten die sehr früh reifen bezeichnet. Geschmacklich
zeichnen sich die Sommeräpfel häufig durch knackige Frische, viel erfrischende
Säure bei leider eher wenig Aroma aus. Die Sommeräpfel sind sehr druckempfindlich
und können kaum gelagert werden und sind damit für den kommerziellen Verkauf eher
schlecht geeignet. Sie sind dem Selbstversorgeranbau im eigenen Garten
vorbehalten. Typische Sommeräpfel sind der säuerliche Klarapfel, der schöne Pfirsichroter
Sommerapfel, der Langsüßer oder
der Pommersche. In diesem Jahr
tragen die Apfelbäume in Berlin extrem üppig, was zu einen kleinen Fruchtgöße führte.
Wann schmecken kleine Äpfel um besten?
Wenn es keine großen gibt!
Schnell
muss man sein um sie vom feuchten Rasen abzusammeln bevor sie faulen oder die
Schneckeninvasion sich einschleimt.
Ein Beamter wird gefragt, warum er einen faulen Apfel isst.
Er antwortet: Als ich angefangen habe, war er noch gut.
Zu
schade ist das köstliche und schadstofffreie Naturprodukt um es zu verwerfen.
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Apfel
(Malus) Sorte Langsüßer oder Pommerscher |
Für sowas hab ich keine Zeit hört man
dann. Aber wozu gibt’s die ältere Generation die dafür Zeit und Lust haben
will. Kindern bereitet das Einsammeln großes Vergnügen. Die freundlich angebotene
Hilfe kleiner Kinder ist ja nicht immer wirklich hilfreich – hier ja. Wer bei
Äpfeln nicht nur an Obst denkt sondern auch an spezielle elektronische
Kommunikationsgeräte denkt ist hier an die falsche Adresse geraten. Denkt man
allerdings in sehr viel größeren Dimensionen, so etwa an Big Apple, und dabei
an die US-amerikanischen Metropole New York, dann gibt’s hier mal wieder was
ganz Feines auf die Ohren – übrigens, der Song wird seit den 1980ern bei der Lufthansa im Landeanflug auf New York
City gespielt:
Frank Sinatra 1949
Die Mundräuber
Wer
keinen eigenen Garten hat braucht auf das Einsammeln von Obst nicht zu
verzichten. Die Organisation Mundraub
erstellt eine digitale Landkarte von Deutschland und Europa, die Obstbäume,
Obststräucher, Nüsse und Kräuter im öffentlichen Raum und auf freigegebenen
privaten Flächen abbildet. Mundraub will anregen regionale Obstressourcen
wieder zu entdecken und zu probieren.
Eine interaktive Karte zeigt Mundräubern, bei welchen
Obstbäumen, Wildfrüchten und Kräutern sie in ihrer Stadt oder Gemeinde
zugreifen dürfen. Ziel der Initiative ist es, Stadt- und Landbewohner auf die
Naturschätze ihrer Region aufmerksam zu machen und gemeinsam mit Kommunen
nachhaltige Modelle zur Pflege öffentlicher Obstbaumbestände zu entwickeln.
Hochstämmige Obstbäume an Alleen und auf kommunalen Flächen sind Teil des
Generationenvertrages und brauchen Wertschätzung seitens der Bevölkerung, wenn
sie unsere Kulturlandschaft weiter schmücken sollen. Auch Streuobstwiesen
verdienen besonderen Schutz.
Der Apfelsaft
Ohne
großen Aufwand und Gerätschaften lässt sich Apfelsaft in der heimischen Küche selber
machen. Für einen Liter Apfelsaft zerkleinert
ich ca. 2 kg Äpfel. In einen großen Drucktopf setze ich zunächst ein Dampfsieb,
befülle den Topf dann mit den Äpfeln und gebe anschließend 500 ml Wasser
darüber. Ich setze den Deckel auf und nachdem sich der Druck aufgebaut hat lasse
ich ihn 20 Minuten kochen. Etwas abkühlen lassen, Topf öffnen und das Dampfsieb
mit den ausgesafteten Äpfeln herausheben. Den naturtrüben Saft durch ein feines
Haarsieb geben und heiß in vorbereitete Flaschen füllen. Apfelsaft kann das
Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Arteriosklerose senken. Wer einen
trägen Darm hat, sollte bereits vor dem Frühstück ein Glas Apfelsaft trinken.
Das bringt den Darm wieder in Schwung! Die im Saft enthaltenen Mengen an Kalium
und Fructose senken zudem den Blutzuckerspiegel. Der Saft kann zum Verzehr
nachgesüßt werden, schmeckt kalt als Schorle im Sommer und heiß als Punsch im
Winter.
Oder man verwendet den Saft um ein köstliches Apfelgelee herzustellen, das sowohl auf‘s Brot oder Brötchen sehr gut
zum Frühstück schmeckt aber auch eine gute Figur zu Scones beim High Tea oder
zum Käse beim Weinumtrunk macht.
Das Rezept
Apfelgelee von Doc.Eva
Zutaten
- 1l Apfelsaft, ungesüßt, eigene
Herstellung
- 500
g Gelierzucker, 3:1 z.B. von
Nordzucker
- 1 Pr Salz
Zubereitung
- Apfelsaft
mit Gelierzucker und Salz aufkochen.
- Mindestens 5 Min. sprudelnd kochen
lassen, dabei ständig umrühren.
- Anschließend in vorbereitete Gläser randhoch
abfüllen und verschließen.
- Gläser für 15 Minuten auf den Kopf stellen.
- Umdrehen
und auskühlen lassen.
Lasst’s
euch schmecken!
In eigener Sache:
Der im Apfelsaft enthaltene
Fruchtzucker greift die Zähne an. Sie werden empfänglich für Karies. Gerade
Kinder, die gerne Säfte trinken, müssen vor den schädlichen Auswirkungen auf
die Zahngesundheit geschützt werden. Am gefährlichsten ist es, wenn der
Apfelsaft ständig die Zähne umspült. In der Nuckelflasche von Kleinkindern hat
Apfelsaft daher nichts verloren – auch nicht verdünnt!