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Pfifferlingsrisoni
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Die
Lebensform von Pilzen allgemein
existiert seit etwa 600 Millionen Jahren und hat sich bis heute erhalten. Wegen
ihrer frühen und langen Entwicklungsgeschichte haben die Pilze einige
Besonderheiten bei ihrer Konstruktion, ihrer Vermehrung und ihrer
Nahrungsaufnahme. Zum Vergleich: Dinosaurier lebten in der Kreidezeit vor ca.
75 Millionen Jahren.
Das Flying Buffet
Kürzlich
wurde ich von einem nicht foodaffinen Zeitgenossen gefragt: Was ist denn
eigentlich ein Flying Buffet? Beim Flying
Buffet können sich die Gäste an vorportionierten kalten oder warmen
Speisen, oftmals Fingerfood, bedienen, die von umsichtigen Helferlein auf
Tabletts durch die Gästeschaar bei privaten oder geschäftlichen Feierlichkeiten
jongliert transportiert werden. Schon seit dem 17. Jahrhundert gab es in
Frankreich das stationäre Buffet, welches über den gesamten Zeitraum einer
Veranstaltung aufgebaut ist und nachbestückt wird. Hi und da sieht man auch
Themenbuffets, welche sich auf eine sehr spezielle Auswahl von Speisen (nach
vorgegebenem Thema) beschränken. Schließlich gibt es sogenannte Flying Buffets.
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Pfifferlingsrisoni
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Dabei fliegen die Köstlichkeiten auf
Tabletts zu den Gästen. Ein bisschen flying
music?
Steve Miller Band
Das
schafft eine zwanglose, höchst
kommunikative Atmosphäre, da keine feste Tischordnung vorgegeben ist und während
des Essens die Gesprächspartner ganz nach dem Lust- oder Frustprinzip gewechselt werden können. HIER, anlässlich meines außergewöhnlichen Blogevents, findet man
höchst innovative Rezepte. Die hohe Kunst
des Essens mit Messer und Gabeln muss auch nicht zwangsläufig beherrscht werden
– einhändig mit dem Löffel/Gäbelchen zu essen sollte auch dem Manieren-Stümper
gelingen.
Einen Gentleman erkennt man
wenn man sieht wie er isst und hört wie er trinkt.
Der Pfifferling
Regenreiche
Jahre haben zumindest kulinarisch ihre Vorteile: Pilze gibt’s dann nämlich wie
Sand am Meer. Wie der Spruch keinen
Pfifferling wert schon vermuten lässt, war der Edelpilz auch mal
Massenware. In diesem Jahr landeten in den Brandenburgischen Laub- und
Nadelwäldern wegen des trockenen Wetters und des Jahrhundert-Spätsommers nicht
wirklich üppige Trophäen im Körbchen.
Früher haben wir vor jeder Mahlzeit gebetet,
heute nur noch, wenn es Pilze gibt.
Leider
ist der, wegen seines dotter- bis blassgelbem Huts und Stiels auch Eierschwamm
genannte, Pilz bei uns rar und teuer geworden.
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Pfifferling (Cantharellus cibarius) |
Nur in Osteuropa wächst er noch
relativ häufig, und genau daher stammt auch der Hauptteil der jetzt hier käuflichen
Ernte. Das Fleisch des Pfifferlings ist
fest, im Stiel eher faserig, sein Geruch ist aromatisch und sein Geschmack
allmählich pfeffrig, nahezu scharf werdend.
Das
Putzen, resp. küchenfertige Vorbereiten grenzt an Sisyphusarbeit, die man
bestenfalls als meditativ oder neudeutsch entschleunigt bezeichnen könnte. Der
Trick mit dem Mehl dürfte inzwischen auch hinlänglich bekannt sein: Etwas Mehl
über die Pilze verteilen, dann erst kurz ins Wasser tauchen. Das Mehl löst sich
von den Pfifferlingen und nimmt bestenfalls den Schmutz gleich mit. Anschließend
sorgfältig abtrocknen.
Unterschiedlichste
Pilze findet man in ziemlich regelmäßigen Kreisen angeordnet, wodurch ein
sogenannter Hexenring entsteht. Im Volksglauben galt dieser früher als
Hexentanzplatz. Die Hexe war im Mittelalter eine zauberkundige Frau, die
angeblich im Dienste von Dämonen und Teufeln stand und mit Hilfe von magischen
Kräften einen meist schädigenden Einfluss auf ihre Umwelt oder andere Menschen
ausübte. Oder war/ist es nur einfach eine unbequeme Querdenkerin, infiziert mit
Allmachtsfantasien auf der Flucht aus der Realität mit Hang zum Aberglauben? Ein
solcher Hexenring entsteht, wenn ein Pilzgeflecht von einem Punkt ausgehend
sich gleichmäßig nach allen Richtungen strahlenförmig ausdehnt, um neue Nahrung
und Überlebensbasis zu erschließen. Nur über den frischeren Pilzfäden bilden
sich Fruchtkörper, die etwa zeitgleich aus dem Boden lugen.
Der oder das Risotto
Das
Wort Risotto existiert sowohl im Maskulinum als auch im Neutrum, man kann es
also nicht falsch betiteln. Dabei handelt es sich um ein cremiges italienisches
Reisgericht aus stärkehaltigen, kurzkörnigen italienischen Reissorten, etwa
Arborio oder Carnaroli.
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Carnaroli |
Der Reis wird bei
der Zubereitung ständig gerührt, um die Stärke freizusetzen, die als Verdickungsmittel
wirkt. Der
Reis besteht zum einen aus den äußeren Amylopektin-Schichten und zum zweiten
dem inneren Amylose-Anteil, den eine eher harte, opake Stärke ausmacht, der
sich nicht so leicht während des Kochprozesses auflöst. So entsteht ein sehr
cremiges Gericht, das dennoch Biss hat.
Die Risoni
Risoni ist eine Italienischen Pastasorte – Nudeln aus Hartweizengrieß in
Reisform. Sie ist auch unter den Namen Kritharaki, Orzo oder Manestra in der
mediterranen Küche bekannt.
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Risoni |
In den deutschsprachigen Ländern werden die Nüdelchen oft
einfach als Griechische Nudeln oder Nudelreis bezeichnet. Die Endungen bei
Pastaformen erklären per se schon etwas über ihr Form: -oni bedeutet groß, z.
B. Cannelloni, Tortelloni oder hier Risoni = großer Reis.
So und nun bauen wir
aus dem Input-Puzzle mal ein feines Schmankerl. Aus den Risoni kochen wir ein
Risotto, fügen Pfifferlinge hinzu und servieren die Pfifferlingsrisoni als
Verrine, also im Gläschen zum Flying Buffet.
Das Rezept
Pfifferlingsrisoni von Doc.Eva
Zutaten
- 150
g Risoni
- 200
g Pfifferlinge, küchenfertig
- 1
Stck Schalotten, fein gewürfelt
- 1
Ze Knoblauch, feinst gewürfelt
- 1
El Parmesan, frisch gerieben
- 10
cl Weißwein
- 500
ml Gemüsefond, heiß
- 2
El Butter
- 1
El Öl
- Thymianblättchen
- Frühlingszwiebel,
in Röllchen geschnitten
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
Zubereitung
- In
einer großen tiefen Pfanne etwas Öl erhitzen die Schalotte und den Knoblauch
darin glasig dünsten. Die Risoni dazugeben und ca. 2 Min. mit anbraten.
- Mit
dem Weißwein ablöschen und reduzieren lassen.
- Nun,
wie bei einem klassischen Risotto, mit heißer Gemüsebrühe auffüllen, so dass
die Risoni immer gerade so bedeckt sind. Rühren nicht vergessen. Das dauert ca.
20 Min.
- In
einer extra Pfanne die Butter erhitzen und darin die Pfifferlinge kräftig
anbraten.
- Wenn
die Risoni gar sind den Parmesan, die gebratenen Pfifferlinge, die Frühlingszwiebelröllchen
und den Thymian dazugeben, alles gut durchmengen. Mit Salz, Pfeffer und einer
Prise Zucker abschmecken.
Anrichten
- Pfifferlingsrisoni
im Ring auf Tellern anrichten, hübsch ausdekorieren oder als Flying Buffet in
Gläschen füllen.
- Für eine fruchtige Note empfehle ich zuzüglich
Nektarinenwürfelchen.
Lasst’s
euch schmecken!
Ich
für meinen Teil habe meistens Risoni im Vorrat, oftmals auch eine bereits
angebrochene Packung, die es zu verarbeiten gilt. Somit ist das mein Beitrag
zum Blogevent Schatzsuche im Vorratsschrank - Runde 9 von magentratzerl.