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Curry |
Was
zum Teufel, oder WTF (engl. = what the fuck) ist eigentlich Jewish penicillin? Kann man das
eventuell sogar in seiner Küche selber zubereiten? Benötigt man dazu
alchimistische Fähigkeiten? Und hilft es wirklich gegen Schnupfen, Husten, Heiserkeit?
Fragen über Fragen …
Ein
Schnupfen hockt auf der Terrasse,
auf dass
er sich ein Opfer fasse …
Christian Morgenstern
(1871 - 1914), deutscher Schriftsteller
Die Hühnersuppe
Die
Hühnersuppe ist u. a. Teil der jüdischen Küche. Sie wird jiddisch als Goldene Joich (goldene Brühe) und in US
Amerika auch als Jewish Penicillin (engl.
= jüdisches Penizillin) bezeichnet. Jüdisches Penizillin, warum? Hühnersuppe
hat den Ruf, ein Hausmittel gegen Erkältungen zu sein und gilt als klassische
Ernährung für Rekonvaleszenten (Genesende).
Es
gibt in der medizinischen Forschung diskrete Hinweise, dass Hühnersuppe einen positiven
Einfluss auf Entzündungsreaktion im Körper haben könnte. Einige definierte weiße
Blutkörperchen zeigten in Laborversuchen tatsächlich veränderte Aktivitäten.
Dies könnte auf einen positiven Einfluss auf die Hemmung von
Entzündungsverläufen bei Erkältungskrankheiten hinweisen. Welche Inhaltsstoffe
tatsächlich diese Reaktion bewirken, ist leider immer noch unbekannt aber
ausschließlich einen Placebo-Effekt scheint die Hühnersuppe nicht zu haben.
Wichtig bei der Zubereitung ist in jedem Fall die Verwendung von Hühnerknochen
(Karkassen).
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Curry mit Garnelen |
Die Idee
Jensen
von Kochhelden TV machte hier mal keine bewegten Bilder – er machte sich
Gedanken. Gedanken über Husten, Schnupfen und Heiserkeit - frei nach Wolfgang
Neuss:
Heut’
mach ich mir kein Abendbrot, heut mach ich mir Gedanken.
Wolfgang Neuss (1923 –
1989) deutscher Kabarettist und Schauspieler
Er
spricht in seinem Bericht über ausgewogene Ernährung, von Nährstoffen und
Vitaminen und bereitet für seine Foodchallenge
eine modernistische Healthy-Bowl zu. Was fällt mir nun dazu ein wenn ich Tomaten und Paprika wegen Vit C, Vit B6 und Beta-Carotin, Spinat wegen Vit K, Beta-Carotin und Folsäure, Champignons wegen Vitamin D, Pantothensäure, Niacin, und Biotin, Zitrusfrucht wegen Vit C und der
Bioflavonoide und Nüsse oder Kerne nach Wahl verwende?
OK, ich
brauche mehr, viel mehr Zutaten um mehr, viel mehr gesundheitlichen Effekt zu
erzielen. Bei mir gesellen sich nämlich noch Ingwer, Knoblauch, Kurkuma, Papaya,
Chili … und selbstgemachte Hühnerbouillon (s.o.) dazu.
Der Ingwer
Er
besteht aus über 160 unterschiedlichen Inhaltsstoffen, u.a. Eisen, Vit C und B6,
Kalzium, Kalium, Natrium Phosphor, sowie verschiedenen ätherischen Öle die
größtenteils aus Zingiberol und Gingerolen bestehen. Auf Grund dieser ätherischen Öle
wird die Pflanze auch häufig in Aromatherapien gegen Atemwegs-Erkrankungen
verwendet.
Dank
der entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften, wird Ingwer
besonders gerne bei erkältungsbedingten Schmerzen angewendet.
Der Knoblauch
Knoblauch
gilt schon seit Jahrhunderten als Heilmittel. Die wichtigsten Vitamine und
Nährstoffe, für die Knoblauch eine gesunde und vor allem natürliche Quelle
darstellt, sind u. a. Eisen, Selen, Vit A, B1 und B6, C, Magnesium und Calcium.
Da im Knoblauch zusätzlich
viel Selen enthalten ist, dient sein Verzehr der Vorbeugung von Krankheiten und
wirkt stark antibakteriell. Früher wurde er zum Schutz vor ansteckenden
Krankheiten als Talisman getragen und als Abwehrmittel gegen Dämonen, Geister
und Vampire benutzt.
Hach,
heute gab’s mal wieder Clown zum Frühstück: Ein Vampir kommt mit seinem Fahrrad
in eine Verkehrskontrolle:
Der
Polizist: Haben Sie was getrunken?
Der
Vampir: Ja, einen Radler!
Die Papaya
Papayas
sind wahre Wunder für die Gesundheit. Sie sind außerordentlich gut verträglich
und besitzen viel Vit C, A und E und diverse B Vitamine, Magnesium, Kalium,
Folsäure, Pantothensäure, Riboflavin, Niacin, Selen, Eisen und Phosphor.
Beta-Carotin
ist für die Färbung des Fruchtfleisches verantwortlich, und Antioxidantien wie
Lycopin helfen dabei, freie Radikale abzufangen. Papaya wirkt positiv auf den
Stoffwechsel und hilft gegen Entzündungen und Krankheiten.
Die Chilischote
Chilischoten
werden im Grunde zum Schärfen von Speisen verwendet. Dass Chilis allerdings
auch wahre Gesundheitsbringer sind, ist weniger bekannt. Chilis enthalten
dreimal so viel Vit C wie Zitrusfrüchte, Betacarotin und die Vitamine B1, B2
und B6 und als einzige Gemüseart auch Vitamin P. Durch die hohe entzündungssenkende
Kapazität des enthaltenen Capsaicin sollte Chili bei allen Entzündungserkrankungen
eingesetzt werden.
Zu
viel biochemisch-pharmazeutisch, tropologisches Input? Euch reicht es wenn ihr
alles essen und trinken könnt, ihr müsst nicht alles wissen? So, so – immer
schön locker bleiben und ein bisschen das Hirn durchblasen lassen mit schräger
Mukke aus den 70ern mit Treibsandqualität:
Plastic Bertrand
(Roger Jouret) *1954, belgischer Musiker
Die Antwort
Mein
Rezept sammelt also Geschmäcker und Inhaltsstoffe ein wie Perlen auf einer Kette.
Es schmeckt, egal ob mit oder ohne Fleisch oder Fisch, höchst aromatisch und
ist bis auf die beschäftigungstherapeutische Schnibbelei schnell zuzubereiten -
so bereits eine gute Hühnerbrühe vorhanden ist.
Angerichtet habe ich mein
Gericht übrigens auf einem für Pasta vorgesehenen Teller. Ich find‘ ihn schön! Kochprofis aus der asiatischen Kochhemisphäre
mögen sich die Haare raufen, na und: Mich
schmecks! hätte Oma Minni (Gott
hab‘ sie selig) gesagt und machte sich damit verbal-rhetorisch unsterblich.
Mein meistzitierter Satz ist vermutlich: Champagner
geht immer! In diesem Sinne: Ein
Hoch aus die Gesundheit!
Das Rezept
Curry von Doc. Eva
Zutaten
Curry
- 150
ml Hühnerbrühe
- 150
ml Kokosmilch
- 100
g Spinat, küchenfertig
- 2
Stck Tomaten, entpellt, entkernt,
in Streifen
- 1
Stck Paprika, gelb, geschält, in
Rauten geschnitten, blanchiert
- 50
g Champignons, küchenfertig,
geviertelt
- 50
g Cashewkerne
- 2
El Erdnussöl
- ½
Stck Limette, Saft und Abrieb
- 1
El Ingwer, fein gewürfelt
- 1
El Knoblauch, fein gewürfelt
- ½
Tl Kurkuma, frisch gerieben
- 50
g Papaya, in Stücken
- 2
Tl Zitronen Curry
- Salz
- etwas Chili in Ringen
Hühnerbrühe
- 2
Stck Zwiebeln
- 1,5
l Wasser
- 1
Bd Suppengrün, geputzt, grob zerteilt
- 500
g Hühnerklein
- 1
Stck Lorbeerblatt
- 1
Stck Nelke
- 3
Stck Wacholderbeeren
- ½
Tl Fenchelsamen
- 1
Tl Pfefferkörner, schwarz
- Salz
Zubereitung
Hühnerbrühe
- Zwiebeln
mit Schale quer halbieren und in einer Pfanne ohne Fett auf den Schnittflächen goldbraun
rösten.
- Hühnerteile mit Gemüse, Gewürzen und kaltem Wasser in einen Topf geben.
Zugedeckt aufkochen lassen und bei milder Hitze 1 Std. kochen.
- Den Schaum an
der Oberfläche immer wieder abschöpfen.
- Brühe durch ein Sieb gießen.
- Mit Salz
würzen.
- Über das abgezupfte Fleisch der Karkassen freut sich die Katze.
Curry
- Ingwer
und Knoblauch in Erdnussöl anschwitzen.
- Mit Zitronen-Curry überpudern.
- Mit
Hühnerbrühe ablöschen und mit Kokosmilch auffüllen. 5 Min. köcheln lassen.
- Restliche Zutaten, außer Spinat einlegen und 5 Min. ziehen lassen.
- Spinat und
Chili hinzufügen.
- Mit Kurkuma, Salz, Zucker und Limettensaft und –abrieb
abschmecken.
Anrichten
- Feste
Bestandteile und Papayastücke auf einen Teller geben.
- Eventuell Basmatireis
dazu anrichten.
- Mit Sauce übergießen.
- Bei Bedarf ein bis drei kurzgebratene
Garnelen oder Hühnchenfleisch dazu servieren.
Lasst’s euch
schmecken!