Was
für eine Reise, was für ein Gig, was für Eindrücke - ich war selten emotional
so berührt: 611 nautische Meilen oder 1132 km auf dem Wasserweg und 284 km via
DB lagen vor mir als Teil einer kleinen Reisegruppe von Journalisten und
Bloggern, eingeladen von Finnlines
und VisiteFinland um Helsinki zu
erreichen.
Danke an B. von Barbaras Spielwiese für die sehr kurzfristige
Empfehlung. Das reitet man weder auf einer A...backe noch am selben Tag ab
vorausgesetzt man lässt die Fliegerei außen vor. Alles steht und fällt mit dem
Wort Entschleunigung, sozusagen verordnetes Innehalten - und das mir ...
Das Schiff
Die
Finnmaid
ist ein Fährschiff!
Um Glasen 21:30 schifften wir ein. Die raren neu
aufgepimpten Luxuskabinen mit dem Specialservice, Ausblick voraus und dem
stylischen Amibente Ambiente wurden verlost - das Glück war mit mir und das war auch gut so. Fähre fahren mit
Luxuskreuzfahrtschiffcharakter - ganz großes Kino … und Platz ohne Ende.
Es
wurde nach dem Einschiffen in der Messe noch eine kräftige (Mitternachts-)Suppe
serviert, bevor es zum Auslaufen und anheimelnden Anschauen von Travemündes
Seaside wiedermal etwas Gin-lastig wurde - regional, saisonal und ökologisch
korrekt mit Kyrö Napue, Moosberen- und Nadelbaum-Einlage - ganz fein.
Das
Programm am Folgetag war gigantisch! Brunch Deluxe, hier kocht der Chief Cook Peter
Knaup persönlich und zusammen mit seiner Crew bereiten er tatsächlich die
Speisen in seiner Kombüse (Galley) frisch zu.
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Eisbomben |
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Elchbraten |
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Seafood |
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Käseauswahl |
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Kaviarauswahl |
Ein Deutscher, den vor langen
Jahren der Wind nach Finnland getrieben hat und der uns beiden besonders
Foodaffinen, B. und mir, sehr eindrucksvoll die kulinarischen Vorlieben der Finnen
erklärte. Wenn man mich sucht, egal wo, ich
bin in der Küche! Erstmal auf zur Brücke, Kommandozentrale oder Steuerstand:
Es ist schon ein erhebendes Gefühl mit den Füßen auf einer Glasluke, die weit
auf’s Meer hinausreicht zu schweben, den Kapitänssessel auszuprobieren und den
eindrucksvollen Worten des Diensthabenden zu folgen. Was für ein Pott! Was für
ein Know-how.
Weiter
ging es in den Maschinenraum. Welch ein Lärm, was für eine Technik. Vier
Achzehnzylinder (in Zahlen 18), vertreten in vier Motoren mit 10395 kW trieben
eine schier riesige Welle an. Diese versorgt die zwei Schrauben mit Kraft, zwei
Ruder steuern und zwei Stabilisatoren sorgen für gleichmäßige Lage. Über
Gitterwege (Grätinge) laufend, hautnah an dem Giganten dran zu sein – erhebend!
Wenn dann der Chefmaschinist auch noch Entertainerqualitäten in Wort und Tat hat
- formidabel!
Im Bord TV kann man natürlich die gesamte Strecke oder Itinerary verfolgen
inclusive Windgeschwindigkeiten, hinterlegten und anstehenden Meilen und
diversen anderen nautischen Informationen. Da der Pott aus einer italienischen
Werft (Grimaldi Group) stammt, wie im Übrigen auch die baugleiche restliche Flotte
erschallt dazu Como
Uma Onda von Lulu Santos – und jetzt gibt’s mal wieder was auf die Ohren:
Lulu Santos
An
Deck ging‘s zum Relaxen um in bequemen Deckchairs und Decken auf Anfrage die
Inselwelt an sich vorbei ziehen zu lassen und den vielen Schiffen auf der
Karlsgrabenroute mit den Augen zu folgen - Zeit auch zum Saunieren, im Gym
rumzutoben, Shoppen zu gehen oder der Happy Hour zu frönen. Entertainmentprops
und Remmidemmi gibt es nicht.
Für die Kinder steht ausreichend Platz in großzügigen
Kinder- und Jugendlichen-Arealen zur Verfügung.
Das nennt man entschleunigtes
Reisen - eine feine Sache in unserer schnelllebigen Zeit.
Das
große Abendbuffet mit unzähligen Vor-, Haupt-, Nachspeisen, Käsebuffet und
Bier, Wein und Softgetränken macht einem die Qual der Wahl schwer. Zum Dinner gibt
es den großartigen Panorama-Ausblick im Vorsteven oder wie man in
Bloggerkreisen feststellt #withaview
... aber eigentlich befindet man sich ja >nur< auf einer Fähre von A nach B. In rund 200
Kabinen lässt es sich ungestört übernachten. Man spricht deutsch, finnisch und
englisch an Bord. Unsere kleine Reisegruppe rückte längst näher zusammen. Wir
vernetzten und befreundeten uns leibhaftig und virtuell in den sozialen
Netzwerken. Heraus kamen, wie immer, Freunde für's Leben - Blogger sind eben logger
locker und Foodies allemal.
Die Einfahrt in die Schären und Inselchen vor Helsinki
nach 29 Stunden ruhigster Überfahrt/Seereise ohne Kaventsmänner oder
Monsterwellen ist ein wahrer Augenschmaus und anrührend für die Seele im
Angesicht der allüberwältigenden Natur und deren Lichtspielen.
Ein Schotte fährt mit der Fähre nach
Finnland.
Als die
Fähre anlegt, steigt gerade ein Taucher aus dem Hafenbecken.
Der
Schotte sieht das und sagt:
Mann,
wenn ich gewusst hätte, dass man das auch laufen kann!
Was
sich an Land mit VisiteFinland so
alles Entschleunigtes zugetragen hat wird Thema meines nächsten Blogposts sein (Der
Weg ist das Ziel II). Diametral entgegengesetzt dazu verhielt sich: VAPPU – das
hat die Welt noch nicht gesehen!!! – aber eigentlich war auch dieses großartige
Ereignis extrem entspannt. Die Rückfahrt auf der Finnstar ließ auch wieder
keine Wünsche offen, heraus kamen so einige Gin-volle Ideen für die Zukunft. Danke
an Ute von Finnlines und Cené von VisiteFinland – es war bombastisch, jederzeit
gerne wieder!
Die lowcarb (nocarb)
Kost
Vielleicht
hat es sich ja bereits herumgesprochen: Ich trotze seit gut 10 Wochen der Mit-Rauchen-Aufhören-Zunehm-Falle
mit einem umfangreichen Sportprogramm und vorwiegend ketogener Ernährung.
Gerade auf Reisen hat sich das als höchst kompatibel erwiesen. Morgens gibt es für
mich Eierzubereitungen, Bacon, Käse und Schinken, alles einfach ohne Brot oder
Brötchen. Das klappt gut und funktioniert. Joghurtbowls mit etwas Obst und
Nüsschen sind wegen der enthaltenen Fruktose bedenkenswert aber wegen der
Vitamine notwendig und deshalb nicht unbedingt verdammenswert.
Mittags und abends lässt man wiederum das Brot weg. Kartoffeln, Reis und Nudeln
wecken hie und da Begehrlichkeiten - da heißt es am Ball bleiben denn auch hier
gilt ja, der Weg ist das Ziel und in
wieweit zum Essen Wein und danach Gin konsumiert wird, das bleibt jedem selbst
überlassen. Das Ganze soll ja auch einen kräftigen Spaßcharakter haben. Ich
habe bislang 15 eingependelte Kilogramm verloren und kann mich so manches Mal
meiner, nicht zuletzt daraus entstandenen, Lebensfreude kaum erwähnen – mein innerer
Löwe brüllt dauerhaft:
DER
LÄBEN IS SCHEEN!
Darum
habe ich meinem geliebten Greixonera de
brossat mal einen Lowcarbanzug verpasst. Kuchen und Süßigkeiten sind ja
nicht ganz einfach bei diesem Programm. Den Weizengries aus dem Originalrezept
ersetzte ich durch Mandelmehl und den Haushaltszucker durch Birkenzucker - et voilà, er schmeckt!
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Greixonera de brossat,
Käsekuchen aus der Tonform, lowcarb |
Das Rezept
Greixonera de brossat,
Käsekuchen aus der Tonform, lowcarb von Doc.Eva
Zutaten
- 500
g Quark (40%), 12 Std.
abgetropft
- 4
Stck Eier
- 10
El Birkenzucker
- 0,5
Stck Vanilleschote
- 3
El Mandeln, gemahlen
- 1,5
Tl Zitronenschalenabrieb
- 1/2
Tl Zimt
Zubereitung
- Alles
außer Eier und dem Zitronenabrieb kräftig miteinander verrühren.
-
Dann
den Zitronenabrieb hinzufügen und nach und nach die Eier einlaufen lassen.
- Zum
Schluss eine Tonform einfetten.
- Masse einfüllen und bei 160 °C 45 Minuten
backen.
Anrichten
- Kuchen
in Stücke schneiden und servieren.
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Greixonera de brossat,
Käsekuchen aus der Tonform, lowcarb |