|
Terrina di pomodoro
|
Große lange Tunnel gibt es nicht nur in den Alpen unserer
alpinen Nachbarländer und bombastische Sonnenuntergänge gibt es nicht nur am
oder auf dem Meer. Ach, und Wachtürme von der Grenze von Thüringen nach Hessen
gibt es immer noch als erhobenen Zeigefinger über die missliche
Deutschland-Teilung.
Mein Weg führte mich auf den Spuren des Geschmackes,
sozusagen via
eat and travel nach
Hessen - dank meiner Freundin R. zunächst nach Hühnfeld und später nach Fulda …
und, und, und. Zum Absacker nach der Ankunft gab es die örtliche Spezialität
Aha
Excelsior, ein Kräuterlikör, dessen Geschichte über 400 Jahre zurückreicht.
Erfunden wurde das köstliche Getränk durch Franziskaner-Mönche auf dem Kloster
Frauenberg zu Fulda. Bereits im 16. Jahrhundert entwickelten sie das Rezept,
das aus einer aufwändigen Mischung verschiedener Kräuter aus der Rhön und aller
Welt besteht, sozusagen #extremhessisch!
Die GBA-Grillmeisterschaften
Die German Barbecue
Association, GBA richtet lizenzierte Grillmeisterschaften in Deutschland
aus. In ihrer Satzung unterstreicht sie u.a. das Ziel, die Grill- und
Barbecue-Kultur in Deutschland umfassend zu fördern und deren hohen
Freizeitwert darzustellen. Als einziger Verband in Deutschland ist die GBA
berechtigt, die international anerkannte Deutsche Grillmeisterschaft
auszurichten. Sie definiert die GBA allgemeingültigen, offiziellen,
Wettkampfregeln für die Meisterschaften und schult Juroren. Und genau an dieser
umfangreichen Schulung durfte ich teilnehmen anlässlich der 22. Deutsche Grill-& BBQ-Meisterschaft
2017 in Fulda am 5. und 6. August 2017. Was bei den Berliner Grill and BBQ Festival 2017 vom 30.06 bis Sonntag
02.07.2017 bei der Landesmeisterschaft Berlin, die regionalen Qualifikationsmeisterschaften,
so zubereitet wurde hatte ich hier bereits notiert, KLICK. Wo gegrillt wird ist auch Feuer, daher gibt es dramatischen
Ohrwurm:
Arthur Brown, 1968
|
Terrina di pomodoro
|
Der Jurorenkurs
Für neugierige Menschen wie mich die sich für die Juryarbeit
interessieren muss ein sechsstündiger Juryvollkurs
belegt und absolviert werden.
Anschließend ist die Juryteilnahme zunächst
als Trainee obligat. Nun bin ich stolze Besitzerin eines
Juryzertifikates sowie eines von der GBA anerkannten
Jurorenpasses.
Wann sind denn nun Grillgüter richtig gegart? Wie sollten
sie schmecken?
Dazu gab es jede Menge Infos zu Wettkampfbedingungen,
Jurortätigkeit und das dazugehörige Regelwerk. Es schloss sich eine Geschmacksschulung,
also ein individueller Schwellentest des Geschmacks an und wurde gekrönt durch beispielhafte
Verkostungen von Grillergebnissen die zu kurz, zu lange oder falsch gegart waren
und natürlich auch die optimale Stufe für den Deutschen Geschmack – genau mein
Ding als Karnivorin, wenngleich ich persönlich immer eher Richtung rare
tendiere.
Hier geht es aber nicht um meinen Geschmack, sondern um eine
möglichst objektive, standardisierte Beurteilung.
Das Selfie
Ein Selfie ist eine Fotografie! Es ist eine Art
Selbstporträt, eigenhändig fotografisch festgehalten, gerne mit der
Handykamera, zumeist aus Armeslänge Entfernung. Warum macht man das? Gerne wird
damit dokumentiert wo man sich gerade aufhält und/oder mit wem man seine Zeit
verbringt. Das Wortes Selfie gibt es im Internet seit dem Jahre 2002. Der
Begriff weist Analogqualitäten zu dem Begriff Quickie für schnelle sexuelle Erlebnisse. Um ein Ussie zu knipsen braucht es eine Gruppe
für das Wirgefühl (engl. us = wir) und auf einem Footsie bildet man seine eigenen Füße ab (engl. foot = Fuß). Wer es
jedoch besonders hässlich mag, der shootet ein Suglie (engl. ugly = häßlich), gerne mit Duckface (engl. duck =
Ente) mit einem Entenschnabelmund. Ich binde in meine, bei Instagram
hochgeladenen, Kollagen gerne ein winziges Selfie von meinem Erscheinungsbild
(engl. outfit oft the day oder #ootd) ein. Instagram ist ein Online-Dienst zum
Teilen von Fotos und Videos. Er gehört zu Facebook. Beides sind sogenannte
Social Media Kanäle. Ich zeige damit wer hinter dem Bild oder den Bildern
steckt, resp. wer die Bloggerin ist die ihre Leser bespaßt, informiert und
bestenfalls gut unterhält – oder ihnen ein köstliches Rezept präsentiert.
|
Terrina di pomodoro
|
Heute
habe ich eine besonders leichte Vorspeise mitgebracht, weil man beim Grillen ja
gerne das Fassungsvermögen des eigenen Magens deutlich überschätzt, abgesehen
von der elendigen Brot-mit-Dips-Völlerei während der Wartephase. Einen kleinen
bösen Witz hätte ich auch noch im Angebot.
Alle Kinder sitzen um's Lagerfeuer.
Nur nicht Brigitte, die sitzt in der Mitte.
Die Terrine
Die Terrine ist eine pastetenartige Substanz ohne Hülle. Sie
wird in Schüsseln oder Formen hergestellt, da sie zunächst nicht formstabil
sind. Man nennt sie auch Napf- oder Schüsselpastete. In der Regel isst man sie
kalt.
|
Terrina di pomodoro
|
Während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand der Begriff aus
dem gleichbedeutenden französischen terrine (franz. = aus Erde, irden). Nun
kann es ein irdenes Gefäß oder dessen Inhalt sein. Das nennt man dann Metonymie wenn beides gemeint sein kann.
Ich habe meine Terrina di pomodoro,
also eine Tomatenterrine in einer flachen Form im Kühlschrank in meiner Küche gelieren
lassen und anschließend ansprechend ausgestochen – sie ist somit stichfest.
Die Tomaten
Was sagt mein zweitbester Freund Wiki dazu? Lange als Liebesapfel oder Goldapfel (daher
der italienische Name „pomodoro“) bezeichnet, erhielt sie ihren heute
gebräuchlichen Namen „Tomate“ erst im 19. Jahrhundert. Dieser leitet sich von
xitomatl ab, dem Wort für diese Frucht in der Aztekensprache Nahuatl.
Umgangssprachlich wird vor allem die als Gemüse verwendete rote Frucht, die
eine Beere ist, als Tomate bezeichnet. Grüne Teile der Tomate (Solanum
lycopersicum) sind giftig. Diese Weisheit stammt aus Omas Küche.
Die grünen Stellen an roten Tomaten sind also giftig
und müssen herausgeschnitten werden. Im unreifen Zustand enthält die Tomate das
giftige Alkaloid
Solanin, erkennbar
an der grünen Farbe. Dieses hitzebeständige Naturgift steckt in allen Nachtschattengewächsen.
Schon 25 mg Solanin machen sich unangenehm bemerkbar: Kopf-, Bauchschmerzen, Sehstörungen
und der Darm leidet. Mehr als 400 mg verkraftet der Körper nicht und man könnte
somit an grünen Tomaten sterben.
Zum Kochen könnte man ja auch mal Dosentomaten
verwenden.
Das Rezept
Terrina di pomodoro
von Doc.Eva
Zutaten
- 400 g Tomaten,
Dose
- 3 El Rapsöl
- 5 g Agar
agar
- 1 Tl Zitronensaft
- Rosmarin
- Thymian
- Majoran
- Zucker
- Salz
- Piment d'Espelette
Zubereitung
- Tomaten im Sugo pürieren, dabei aber nicht schaumig
schlagen.
- Rosmarin, Thymian, Majoran, Zucker, Salz, Piment d'Espelette hinzufügen und
aufkochen.
- Durch ein Sieb passieren und nochmals abschmecken.
- Agar Agar unter
ständigem Rühren mit aufkochen und weitere 3 Minuten bei geringer Hitze köcheln
lassen.
- Das Gemisch in eine passende mit Frischhaltefolie ausgelegte Form
gießen.
- Mindestens 4 Stunden im Kühlschrank stocken lassen.
Anrichten
- Feste Masse entsprechend ausstechen und auf einem Teller anrichten.
- Eventuell mit
Kresse, Meerrettich oder Kapernäpfeln servieren.
Lasst’s euch schmecken.