Und plötzlich und gänzlich unerwartet befanden wir uns ein einer schier undurchdringlichen Wolke aus was auch immer und wir dachten sofort an den Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull auf Island im Jahre 2010 und dessen ausgetretene Vulkanasche, die den Flugverkehr in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas lahmlegte. Wir befuhren die Autostrada in nördlicher Richtung gen
Bari und bangten um unseren Rückflug. Aber das ist leider schon das Ende der Reise. Ich spule mein Kopfkino lieber zurück – aber lest selbst…
Die Reise
Das Picknick
Was bereits in
Teil I der Reise nach Apulien zu lesen war steht hier - nun die Fortsetzung. Nach dem Besuch der entschleunigten Stadt
Céglie, positioniert auf einem Hügel mit weitem Blick über das Land, enterten wir DEN
Feinkostladen Suma.
Dem Wunsche nach mehr Meer entsprechend cancelte unsere bezaubernde Reiseleiterin Carmen ein vermutlich wieder langes und üppiges Lunch in irgendeiner der zahlreichen malerischen Masserien in
Salento und entführte uns zu DEM Paninimacher schlechthin in Céglie Messápica, dem großartigen
Gaetano Suma.
Mit einer grandiosen Mischung aus Thunfisch, Kapern, Provolone und Mortadella waren wir alle mehr als zufrieden und setzten unseren Ausflug in Richtung mehr Meer fort.
Die Meere
Deutlich präsent ist im
Salento das beidseitig gelegene Meer, mal ionisch und mal adriatisch. Ich hatte bereits im Teil I meines Reiseberichtes darüber berichtet. Da besuchten wir die adriatische Seite und zwar den Ort
Torre Dell’Orso. Nun ist es an der Zeit die andere Seite des Stiefelabsatzes zu erwähnen, nämlich die Ionische. Auf den nachdrücklichen Wunsch einer einzelnen Dame, ihr könnt euch schon denken wer das war, besuchten wir außerplanmäßig in der Nähe von
Porto Cesareo das Meer. Beim Besuch im
Strandrestaurant Bacino Grande nutzte nicht nur ich die Gunst der Stunde und sprang ins Wasser. So alleine ist man vermutlich im Sommer dort nicht. Für die Italiener bedeutet der Frühling nicht:
Die Badesaison ist eröffnet. Wohl aber für uns Deutsche. Zeit für einen flachen Froschwitz:
Zwei Frösche sitzen am Ufer. Es regnet.
Komm gehen wir ins Wasser da werden wir nicht nass!
Das hat uns wahren Genuss verschafft und für manchen war es das Anbaden 2018. Nicht für mich wenn ihr meinem Blog aufmerksam folgt.
Die Barockstadt
Lecce ist eine Stadt auf der Halbinsel Salento in Apulien in Italien mit knapp 100.000 Einwohnern. Man nennt sie auch das
Florenz des Südens wegen der malerischen Gestaltung des Ortskernes im
Lecceser Barock. Zunächst nahmen wir an einer Konferenz mit Olivenölproduzenten und Vermarktern teil. Besser wär’s gewesen wäre man der Sprache mächtig. So verstand ich mit meinem großen Latinum vielleicht mehr als andere, einen Reim konnte ich mir allerdings auch nicht darauf machen. Wir flüchteten in die nächstgelegene Espressostube. Überall in den Straßen findet man Geschäfte die eine Unzahl an Variationen des lokalen Gebäcks
Taralli pugliesi feilhalten.
Man könnte es bald als die
Gissini des Südens bezeichnen. Der Ursprung des Namens ist möglicherweise dem lateinischen teris (lat. = lang und rund) entlehnt. Im Unterschied zu den stangenförmigen Grissini wird der Teig zu
Kringeln geformt, der vor dem Backen zunächst gebrüht wird. Ich habe die
Taralli aus Apulien bereits im Herbst 2016 kennen und lieben gelernt von dem auf meinem Blog auch
zwei Reiseberichte nachzulesen sind.
Lecce, oder das
Florenz des Rokoko ist in jedem Fall eine Reise wert – I tell you! Etwas Musik für das Fernweh-Bauchgefühl?
Via Con Me
Paolo Conte
Das Ende
Nach einem abermals opulenten Dinner im Restaurant
Oltre Gusto in Caprarica di Lecce ging es auf ein letztes Nächtle in unsere Unterkunft in der
Masseria Stali in Caprarica di Lecce.
Der Transfer am nächsten Morgen zum Flughafen
Bari dauerte dann etwa zwei Stunden. Die Landschaft verschwand regelrecht. Was nun der Auslöser für diese Verschleierung gewesen ist werden wir wohl nie in Erfahrung bringen. War es der sandige Wind aus der Sahara den ich bei meinem letztjährigen Aufenthalt in
Marokko erlebt hatte, der
Scirocco, oder war die lokale Heißsanierung etwas ausgeufert – nobody can tell.
Sicher ist, dass wir via Adriaüberquerung und strahlend gelben Rapsfeldern unsere Muddastadt wieder erreicht haben – und das ist auch gut so!
Mein außerordentlicher Dank für diese großartigen Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen geht selbsterklärend an
Carmen Mancarella,
Claudia für die Kontakte,
Cordula für ihre charmante Übersetzung und an die ganze wilde Meute die dabei war – erfahrungsgemäß steht und fällt solch ein Ausflug ja auch mit den Mitstreitern, diese waren Klasse.
Ein
Interview mit Carmen, Cordula und Rainer kann man sich hier ansehen und einen wunderbaren Reisebericht von
Britta kann man hier nachlesen.
Dieters Bericht findet man hier und
Claudias Blogpost steht hier geschrieben. Wer sich cineastisch beeindrucken lassen will, für den gibt es mehrere Filme über die schöne Reise auf YouTube:
Impressionen von der Adriaküste in Marine di Melendugno Apulien
Apulischer Nationaltanz in Castro di Lecce
Apulische Volksmusik in Castro di Lecce