In meinem letzten Blogpost hatte ich euch eine sehr köstliche
Erdbeer-Aspik-Torte zubereitet. Nun bleibt meine Berliner Küche unter dem Dach erstmal kalt. Ich berichte von meiner Reise nach
Armenien - aber lest doch einfach selbst …
Meine Reise nach Armenien
Das Land
Armenien ist ein kleines Land in der
Südkaukasusregion. Es zeichnet sich durch eine reiche Geschichte, antike Kirchen und Klöster, eine atemberaubende Berglandschaft und gastfreundliche Menschen aus. Armenien ist eines der
ältesten Länder der Welt, seine Geschichte reicht auf etwa 3.500 Jahre zurück. In seiner Kulturtradition finden sich christliche, jüdische und hellenistische Elemente wieder. Auf unserer privat organisierten Rundreise entdecken wir so einiges. Wir besichtigten die beindruckende Architektur der
Hauptstadt Jerewan, in der sich europäische und orientalische Einflüsse mischen. Armenien bescherte uns wirklich einzigartige Erlebnisse.
Wir bestaunten den ewig schneebedeckten
Ararat … oder auch nicht, den türkisblauen Sewansee, die grünen Hügel Yenokavans, die herrlichen Landschaften von Dilidschan, auch
Armenische Schweiz genannt. Genießt mit mir eine Reise durch Armenien und lasst euch von vielen regionalen Köstlichkeiten berichten. Es empfiehlt sich übrigens für eigenständige Unternehmungen ein kostengünstiges privates Taxi zu mieten. Meine Empfehlung: Guide-driver Vladimir Grigoryan, phone 374 44-23-50-23. Etwas zum Schmunzeln aus meiner Kalauersammlung?
Chuck Norris hat seinen Führerschein im Gehen bestanden. Armenien ist wahrlich ein lebendiges
Freilichtmuseum - mit über 4.000 erhaltenen Klöstern, Kirchen und historischen Stätten.
Die Sehenswürdigkeiten
Die Sehenswürdigkeiten in Kürze:
Etschmiadsin ist das Zentrum der armenischen Apostolischen Kirche und Sitz des Katholikos, das religiöse Oberhaupt der Armenier. Die Kathedrale von Etschmiadsin (gebaut 301–303 n. Chr.) gilt als eine der ältesten christlichen Kirchen der Welt und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Geghard ist ein Höhlenkloster aus dem 4.–13. Jh., teilweise in den Felsen gehauen und ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe. Der Name bedeutet Heiliger Speer - hier soll die Lanze aufbewahrt worden sein, die Christus am Kreuz durchbohrte.
Garni ist der einzig erhalten gebliebener heidnischer Tempel Armeniens (1. Jh. n. Chr.). Erbaut im klassischen griechisch-römischen Stil thront er in wunderschöner Lage mit Blick ins Azat-Tal.
Ganz in der Nähe befindet sich die spektakuläre Basaltformation
Symphonie der Steine. Zwartnots sind Ruinen einer außergewöhnlichen Kathedrale aus dem 7. Jh., ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe.
Noravank ist ein Klosterkomplex aus dem 13.–14. Jh. Es liegt eingebettet in eine dramatische rote Felslandschaft. Das Meisterwerk der armenischen Steinmetzkunst ist nicht zuletzt bekannt für die zweistöckige Kirche Surb Astvatsatsin.
Sewanaawnk ist ein Kloster aus dem 9. Jh. auf der Halbinsel des Sewansees.
Die Hauptstadt Eriwan
Eriwan oder
Yerevan ist die
Hauptstadt Armeniens. Eriwan ist eine sehr alte, aber gleichzeitig junge, dynamische und lebensfrohe Stadt. Sie verbindet reiche Geschichte mit lebendiger Gegenwart und tiefer armenischer Identität. Es liegt im Westen des Landes, nur etwa 20 km von der türkischen Grenze entfernt auf ca. 900 – 1.200 Meter über N.N. Ich reiste via Flugzeug an und wohnte im schlichten und sehr preiswerten zentral gelegenen
Tropica Inn Hotel in 10 Deghatan St, Yerevan, Armenia.
Eriwan ist eine der ältesten dauerhaft bewohnten Städte der Welt, gegründet 782 v. Chr. Viele Gebäude bestehen aus rosafarbenem Tuffstein. Das Stadtbild ist eine Mischung aus sowjetischer Monumentalarchitektur, armenischer Tradition und moderner Bauweise mit breiten Boulevards, vielen Springbrunnen und zahlreichen sehr gepflegten grüne Parks. Das Zentrum bildet der
Platz der Republik (Hanrapetutyan Hraparak). Hier gibt es abends Konzerte und die Fontänen werden bunt illuminiert.
Ein paar armenische Sounds?
Hop Hop JivaniArkadi Dumikyan & Tigran Asatryan
Bei gutem Wetter sieht man den 5137 Meter hohen biblischen
Ararat … manchmal … oder auch nicht. Zu meiner Zeit hat der schüchterne Riese seinen (Wolken)Schleier nie abgelegt. Eher zu erspähen ist der 3896 Meter hohe
Kleine Ararat.
Die
Kaskade ist eine sehr imposante und monumentale Freitreppe mit Skulpturen, Brunnen und Gärten und moderne Kunstwerke von internationalen Künstlern. Die sieben Rolltreppen im Inneren der Kaskade gehören mit einer Gesamtlänge von ca. 500 Metern und einer Höhendifferenz von ca. 118 Metern zu den längsten und beeindruckendsten innerstädtischen Rolltreppenanlagen der Welt.
Für mehr Fakten rate ich zur Eigenrecherche.
Das Essen in Armenien
Essen in Armenien ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme - es ist ein
kulturelles Ritual, ein Zeichen von Wertschätzung, Familie und Gastfreundschaft. Die armenische Küche ist sehr vielfältig, aromatisch und geprägt von frischen Kräutern, Gemüse, Fleisch und traditionellen Backwaren.
Lavash ist das bekannteste armenische Brot. Es ist dünn, weich und an den Rändern knusprig zugleich. Es wird meist aus Mehl, Wasser und Salz in einem unterirdischen Lehmofen (Tonir) gebacken. Seit 2014 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Lavash wird traditionell zu jeder Mahlzeit zum Einwickeln von Käse, Gemüse oder Fleisch serviert.
Khorovats sind Grillspieße, die über Holzkohle gegrillt, meist aus Schweinefleisch, Lamm oder Rind, die mit Zwiebeln, Kräutern wie Koriander, Dill, Lauchzwiebeln oder Estragon gegessen werden. Da Armenien keinen Meerzugang hat wird vorwiegend
Süßwasserfisch gegessen. Hier spielt die
Ishkhan, eine Forelle aus dem Sevansee eine große Rolle. Hinzu kommt
Sig, ein Äschenverwandter,
Koghak (Karpfen) und
Stör. Fisch wird oft gebraten, gegrillt oder geräuchert. Zum
armenischer Mokka, Soorj, knabbert man gerne kandierte Nüsse, Trockenfrüchte oder Gebäck wie
Gata oder Baklava. Beliebte Getränke sind Bier, Wein und hausgemachter Obstwein, Wodka oder Brandy. Der Besuch auf dem
Armenian Market in 35 Movses Khorenatsi Street, Yerevan 0018 gehört definitiv auf die TODO Liste einer Foodenthusiastin wie mich.
Die besten
Lahmajun gibt es bei
GAIDZ Lahmajun in der 9 Tumanyan St, Yerevan.
Am Sevansee sollte man im
Collette Fischrestaurant in HXPF+P6, Sevan einkehren.
Mittagessen mitten in der Natur, sehr malerisch und romantisch kann man im
Lchak Restaurant Complex in Erevanyan Hwy, Yeghegnadzor Armenien.
Das malerisch gelegene
Aghbyuri Achq in 54 Aram Khachatryan, Garni 2215 besticht mit frischem Fisch aus eigener Aquakultur. Die
ARENI WINE FACTORY in 3604, Areni village gehört ebenso auf die Agenda wie ein Besuch der Jerewaner Brandy-, Wein- und Schnapsfabrik Ararat
NOY in 9 Argishti St. Yerevan 0015, Armenien.
Mein Résumé
Wir sind in einer Woche ca. 500 Kilometer kreuz und quer durch
Armenien gereist. Für mich dient das Essen nicht nur der Erhaltung der Vitalfunktionen des Körpers, für mich bedeutet es
Lebenselixier. Somit polarisiert mein Reisebericht selbsterklärend in diese Richtung. Mein Dank geht an meinen Freund Andrey K. für seine präzise Ausarbeitung des vielfältigen Programms und seine qualifizierten Erklärungen.
Armenien ist definitiv eine Reise wert!Die Vorschau
Der heimische Herd in meiner Küche unter dem Dach ist nun erstmal wieder in Betrieb. Es gibt
Kartoffelgnocchi mit Zitronenpesto aus der Zitrone Rocca Imperiale - bis dahin und SO LONG …
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Kartoffelgnocchi mit Zitronenpesto |