In meinem letzten Blogpost hatte ich euch meinen
warm geräucherten Lachs mit Avocado und Melone vorgestellt. Allerdings verwies ich dort bereits auf meinen entspannten Ausflug ins schöne Nachbarland Polen, direkt auf‘s Schloss - aber lest und schaut doch einfach selbst …
Die Auszeit
Der gestresste Großstädter
Stress (engl. = Druck, Anspannung) bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize hervorgerufene psychische und physische Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung, sagt mein Freund Wiki. Bei unseren Ahnen dienten
Stressreaktionen, gesteuert durch die erhöhte Ausschüttung von
Adrenalin im Nebennierenmark, dazu, den Körper in Alarmbereitschaft zu versetzen und das Überleben zu sichern. Das
Herz schlägt schneller, der
Atem beschleunigt, die
Muskeln spannen sich an und die
Pupillen erweitern sich. Zeitgleich arbeiten die Verdauungs- und Geschlechtsorgane langsamer. Die körperlichen Reaktionen auf Stress sind heute noch dieselben wie damals. Sie werden inzwischen in unserer Gesellschaft durch Reizüberflutung, Zeit- und Leistungsdruck, Konflikte und Schicksalsschläge ausgelöst. Darum hat die Bedeutung der
Work-Life-Ballance eine immense Bedeutung bekommen, will man gesund durch’s Leben kommen. Hier kommt der Begriff
Wellness (engl. = Wohlbefinden bzw. Wohlfühlen) ins Spiel. Ebenso dazu gehören
Bewegung an frischer Luft, ausreichend
Schlaf, gesunde
Ernährung und bewusstes
Zeitmanagement.
Das Schloss Wichelsdorf
Das Schloss Wichelsdorf ist ein Ort in Niederschlesien mit reicher Geschichte. Waren früher Besucher wie die preußische Armee, zaristische Offiziere und Napoleon mit seinen Truppen in Wichelsdorf zu Gast, so erforderte der Niedergang der letzten Jahrzehnte eine intensive und behutsame Renovierung. Traditionelle Handwerkskunst, die mit ökologischen Baumaterialien arbeitete, stellte mit ihrem Können die frühere Pracht wieder her, sagt die hauseigene Webseite
. Auf modernem Komfort muss hier niemand verzichten.
Das mit vier Sternen dekorierte
Pałac Wiechlice in 67-300 Szprotawa, Wiechlice 45 B Polen, Tel: +48 68 376 86 10 bietet auf einem riesigen Areal mit
11 Luxusappartements im Schloss und
36 Zimmern im Schloss-Nebengebäude auf 50 Hektar Land ausreichend Platz für eine gelungene Auszeit.
Die 230 Kilometer von Berlin aus sind in knapp drei Stunden leicht mit dem Auto oder per Bahn zu erreichen. Wer einen Helikopter zur Verfügung hat kann hier selbsterklärend auch landen. Es verfügt über neben jeglichem Komfort über eine außergewöhnliche Pool-, Wellness- und Spa-Abteilung. Eine Massage mit heißen Steinen im Pałac Wiechlice ist wirklich äußerst empfehlenswert.
In der Abgeschiedenheit des 1 ha großen Weinguts mit 4000 Setzlingen (Rondo, Regent, Cabernet Cortis, Johanniter, Solaris) lässt es sich entspannt lustwandeln.
An die lieben Kleinen ist ebenfalls gedacht. Sie haben einen ganzen Dachboden als Spieleparadies inklusive Kegelbahn und Elektroautos zur Verfügung.
Sogar ein hauseigener Sandstrand lädt zum Buddeln ein.
Der Schlossherr
Der Betreiber dieses Etablissements,
Zbigniew Czmuda, selbst ist eine Begegnung wert. Er stand mir freundlicherweise für ein
kleines Interview (videocredit P.B.) zur Verfügung. Im Übrigen ist er ein leidenschaftlicher Sammler - in seinem Schloss liegen über 200 orientalische Teppiche. Überhaupt sammelt er fast alles, was ihm auf Flohmärkten oder Online-Portalen in die Finger kommt, alte Füllfederhalter und Bleistifte, Bücher und Bilder, Fahrräder, Autos und vieles mehr.
Er selbst wohnt mit seiner Frau Joana ebendort. Beide haben das Haupthaus im Barockstil und zehn Nebengebäude, allesamt damals verfallene und ausgeweidete Ruinen, vor 10 Jahren gekauft und seit 2009 aus- und umgebaut und renoviert. Dabei schaute ihnen der Denkmalschutz mächtig auf die Finger.
Ich habe keinen Cent Unterstützung von staatlicher Seite bekommen, sagt Czmuda. Nun ist es fast unnötig zu erwähnen, dass er seinen Wein selber keltert und seinen Schinken selbst räuchert.
Ich habe selten einen derart familienfreundlichen, sympatischen und umtriebigen Menschen getroffen, danke an dieser Stelle für die Einladung.
Das Essen
In den vier unterschiedlichen stilvollen Räumen des Restaurants und auf der malerischen Terrasse können die Gäste die traditionelle
polnische Kochkunst genießen. Sie wird konsequent mit ökologisch angebauten Produkten zubereitet. Alleine das üppige Frühstücksangebot ist ein Genuss. Und wie immer rennt der Food-Blogger weg vom Tisch mit seinem Teller in der Hand um ein aussagekräftiges Bild
#withaview zu fotografieren.
Ob Zwiebel- oder Waldpilzsuppe, Piroggi, Wiener Schnitzel oder Forelle, Kuchen oder Eis – es schmeckte alles köstlich inklusive Schlosswein … zdrowie przyjaciół!
Keines meiner Elaborate kommt ohne einen Lacher aus. So auch hier. Bei einem Krakauer Tierarzt läutet das Telefon:
Gleich kommt meine Frau mit unserer Katze zu Ihnen. Bitte geben Sie Ihr eine Spritze, damit sie friedlich einschläft.
Gerne, aber findet Ihre Katze alleine wieder nach Hause?
Wie oben bereits erwähnt gehören zur Wiedererlangung seines ureigenen
Wohlfühlgefühls Bewegung an frischer Luft, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und bewusstes Zeitmanagement … und hi und da ein
Wellnesswochenende. Mit dem
Pałac Wiechlice hat man die richtige Wahl getroffen! Die herzliche polnische Gastfreundschaft macht den Aufenthalt im Schloss und in seinen Wellness-, Fitness- und Wohlfühl-Facilities zu einem unvergesslichen Erlebnis, ich kann dafür guten Herzen meine Empfehlung aussprechen.
Im Übrigen ist das Schloss in einer wunderschönen Umgebung in der Nähe von
Szprotawa (deut. = Sprottau) gelegen. Die Stadt liegt in Niederschlesien an der Mündung der Sprotte, etwa 37 Kilometer westsüdwestlich von Glogau. Etwas Musik?
Satan in a Forest
ZIMOROG
Das Rezept
Ein köstliches Rezept von mir, natürlich in meiner illustren Berliner Dachwohnungs-Küche zubereitet, gehört ja eigentlich traditionell zu meinen Blogposts dazu wie der
Senf zur Wurst, oder wie die Berliner Großschnauze sagen würde wie der
Arsch auf den Eimer. Neuerlich ist es in einem folgenden Post separat zu finden. Nach meiner deutlich üppigen Feigenernte in diesem Jahr werde ich selbstredend ein Rezept mit
Mutigen Feigen notieren. Man kann ja von einem interessierten Rezeptsucher schließlich nicht verlangen, dass er sich erstmal einen, wenn auch höchst interessanten,
Schlosshotelbericht antut – oder vielleicht doch? Bis bald also auf diesem Kanal, oder wie ich mich in meiner Radiosendung immer verabschiede: SO LONG …
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Feige (Ficus carica) |