Über meine immense Liebe zu Italien im Allgemeinen, den Italienern und im Besonderen zu dem wundervollen Meer und den prächtigen Bergen hatte ich ja in meinen letzten Blogposts ausschweifend berichtet. Wenn allerdings der Zwergenkönig Laurin seine Finger im Spiel hat öffnen sich meine Emotionsschleusen nahezu unermesslich. Enrosadira nennt man es so treffend vor Ort. Die Deutschsprachigen nennen es nicht minder
ramontisch romantisch Alpenglühen.
Das Wintermärchen
Der Ausflug in die Dolomiten
Knapp 900 Kilometer sind es mit dem Automobil von der Deutschen Hauptstadt
Berlin aus nach
Obereggen.
Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und Autofahren gehört nicht zuletzt auch zu meinen großen Vergnüglichkeiten. Umso schöner wenn man jemanden zum Abwechseln dabei hat, so lässt sich die Vorfreude besser genießen im Wandel der deutschen Landschaften und der Himmelsfärbungen.
Ab dem Brenner scheint die Sonne! Das war schon immer so, auch dieses Mal! Von da an geht es der Sonne entgegen in vornehmlich südlicher Richtung auf der
Autostrada del Sole. Ein bisschen Musik zum Eingrooven?
Solo Noi
Toto Cotugno
Das Skidorf im Eggental
Wo, zum Teufel ist das
Eggental oder
Val d‘Ega? Da fährt man seit gefühlt fünfeinhalb Jahrzehnten nach
Südtirol, ins
Pustertal (Val Pusteria), ins
Grödnertal (Val Gardena) und ins
Fassatal (Val di Fassa) in überfüllte Skigebiete, nach
Arraba, einem der vielen Einstiegsorte für die Sellaronda,
Corvara,
Canazei,
Cortina d'Ampezzo oder zum
Kronplatz, ärgert sich über
Pistensäue und unerfahrene
Neuskifahrer, die mit ihren spitzen Stöcken in der Luft rumhantieren um ihre Begleiter auf
dit und dat aufmerksam zu machen, sonderbare
Experten, die mitten auf der Piste stehen bleiben und tollwütige
Carver, die dem imaginären Knall hinterherjagen.
Pisten-Etikette, quo vadis?
Anders, aber so ganz anders geht es im
Eggental zu. Hier hat man sich dem
Genuss verschrieben, auf den Pisten, beim Logieren und beim Essen. Beschaulich, mit viel Herzblut und noch mehr Geschmack. Kein Remmidemmi, kein Gedrängel oder Gewusel, hier wird am Lift nicht geschubst, hier benimmt man sich umsichtig, wird auf den durchgestylten Hütten bedient und kann sich ganz und gar der
Erquickung widmen.
Obereggen heißt der Ort des sanften Geschehens, gelegen im beschaulichen Eggental unweit von Bozen entfernt am Fuße des
Latemar, nachts übrigens mit beleuchteten Pisten. Im
Ski Center Latemar - Obereggen/Pampeago/Predazzo hat man die reine Freude am Winterurlaub - einfach mal eine Ausfahrt später die Autobahn verlassen!
Das Hotel
Das
Hotel Cristal liegt inmitten der
Dolomiten und ist ein besonderes Schmuckstück im Eggental. Nur wenige Kilometer von Bozen wird die Straße enger. Durch eine Schlucht führt eine Straße vorbei an einem Wildbach und an Felsen. Am Ende eröffnet sich ein unglaubliches
Paradies: Majestätische Berge, umgeben von weiten Wiesen und Feldern, thronen auf einem sonnigen Hochplateau. Die umliegenden Berge wurden von der UNESCO zum
Weltnaturerbe ernannt. Das Hotel steht in
Obereggen, 1.600 Metern über dem Meeresspiegel, ein Skiort den es übrigens erst seit den 1970ger Jahren gibt und in keinster Weise mit den Betonburgen des Retortendorfes Flaine im Département Haute-Savoie in den französischen Alpen in einem Atemzug zu nennen ist, weil ... Beschaulichkeit lautet die Ansage!
Das Hotel Cristal liegt
direkt an der Piste und bietet beste Ausgangslage zum Skifahren, Langlaufen und Rodeln im Winter, sozusagen aus dem Bett in den Pool und dann direkt auf die Piste – ein Kleiderwechsel wäre angebracht! Keine Frage – das Spa ist fantastisch.
Ein besonderer Hochgenuss sind auch die
kulinarischen
Angebote, die vom Chefkoch Adi und seinem Team zubereitet werden.
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Antipasti, Kürbiscremesuppe, Spinatsoufflé mit Garnelen, Piccata vom Kalb, Apfelküchlein mit Zimteis, Käsevariationen |
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Kalte Vorspeisen, Tomatencremesuppe, Steinpilzrisotto mit Büffelcarpaccio, Hirschrücken und Schokovariationen |
Hier werden
Südtiroler und
Italienische Spezialitäten gekocht. Wir degustierten Weine aus Südtirol, anderen Regionen Italiens und dem Rest der Welt aus dem hauseigenen Weinkeller, Weinprobe inclusive - bombastisch!
Der Hubschrauber Flug
Nach einem absolut wundervollen Skitag wurden wir mit einem Hubschrauber von der
Baita Gardoné, auch
The Mountain Riviera genannt, zurück ins Hotel geflogen.
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Garnelen, Teigtaschen mit Kürbis und T-Bone (re. u. Veggievariante) |
Das höchst gelegenste Paradies auf Erden findet man auf der Gardoné in Predazzo.
Sich bei erstklassigen kulinarischen Highlights, feinsten Weinen und Champagner zwischen Schnee, Sonne und der spektakulären Aussicht auf die Lagoraibergkette verwöhnen lassen, haben die Betreiber sich aufs Pamphlet geschrieben - geile Electroklänge waren auch am Start, ganz nach meinem Gusto!
Aber der Flug, der Flug über den Latemar gehörte definitiv zu meinen
Highlights 2018, wenn nicht überhaupt.
Es dürfte ja inzwischen bekannt sein, dass ich immer offen bin für jegliche Herausforderungen. Von meinem
Cessna Flug über die Rhön im August 2018 hatte ich ja bereits berichtet.
Die Ausflüge
Der
Karersee oder
Lago di Carezza ist ein MUSS. Vom letzten orkanartigen Sturm, der mit knapp 200 Km/h über die Gipfel getost ist und die armen Wälder so arg gebeutelt hat er sich optisch immens verändert.
Um die Weihnachtszeit bietet die Seeumgebung einen
Weihnachtszauber der besonderen Art – beschaulich, verschneit, mit hölzernen Buden und viel, sehr viel Kerzenschein illuminiert.
Die
Forst Aufsichtsstelle Latemar pflegt eine Fläche von insgesamt 1871 Hektar Wald. Eine Besonderheit des Latemar Waldes ist, dass hier so genanntes
Klangholz wächst. So genannte
Klangholz-Fichten (Picea abies) haben sehr feine, enge Jahrringe und sind für die Herstellung von Instrumenten wie Geigen, Zithern, Gitarren und Klavieren sehr geeignet – schade, dass der Sturm so viel vernichtet hat. Nun kann die Region 32 Jahre heizen berichtet der Wanderführer Herbert Anton. Er war es auch, der uns zwei über das Skifahren hinaus Interessierte zum Mittagessen ins
Restaurant Adler in
Deutschnofen entführte - super Idee!
Mit Eselschinken (Mocetta d’asino), Kürbisteigtaschen (Tortelloni ripieni con Zucca), Gnocchi mit Steinpilzen in Bergkäsesauce, Seeteufel (Coda di rospo) in Limettensauce und Filet vom einheimischen Rind plus einem Dessertpotpourrie, das seinesgleichen sucht, hatte ich persönlich das ganze Eggental auf der Zunge – fantastisch!
Bei mehr als wundervollen Aussichten mit einem Café
#withaview über traumhafte Hochalmen zeigte sich das
Dreigestirn Schlern-Rosengarten-Latemar im Abendlicht mit sensationellem Alpenglühen. Schließlich ging die Sonne für uns auf dem
Passo di Lavazè am Fuße des 1808 m hohen Schwarzhorns unter,
Opium für die Augen – unvergesslich!
Das Résumé
Das
Ski Center Latemar in
Obereggen ist mit 48 Pistenkilometer, 18 Liftanlagen, 2 Rodelbahnen und einem Snowpark ein wahrhaftiges
Juwel für alle Generationen, perfekt für einen Ausflug für die
GANZE Familie. Es gibt auch ein Kinderland und Kinderbetreuung damit auch die Kleinsten ganz großartigen Winterspaß haben. Das gesamte Ski Center Latemar, wurden weltweit als führendes Skigebiet ausgezeichnet!
Außerdem, und das ist ein einzigartiges Highlight, wird das gesamte Gebiet Obereggen durch eine einzige Fernheizanlage geheizt. Winter, Natur und Nachhaltigkeit gehen hier, am Fuße des Latemar, Hand in Hand. Man kann es sportlich, beschaulich und neugierig erkunden.
Der Genuss steht absolut
im Vordergrund.
Nach oben streben und über den Dingen stehen, sagt man vor Ort. Das Latemar hat Abenteuer zu verschenken, man sollte das Angebot annehmen!
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Frühstück auf der Berghütte Oberholz |
Es ist fast wie reisen vor mehreren Jahrzehnten mit allen Errungenschaften von heute – da war ich nicht zum letzten Mal! Ich kann es aus vollem Herzen nur empfehlen.
Mein Dank geht an alle Beteiligten und im Speziellen an Judith Kunz von kunz-pr und die äußerst gastfreundliche Familie Thaler.
Das Rezept
Ein köstliches Rezept von mir, natürlich in meiner illustren Berliner Dachwohnungs-Küche zubereitet, gehört ja eigentlich traditionell zu meinen Blogposts dazu wie der
Senf zur Wurst, oder wie die Berliner Großschnauze sagen würde wie
der Arsch auf den Eimer. Neuerlich ist es in einem gesonderten Post separat zu finden. Es wird eine weitere Liaison aus Italienischen Köstlichkeiten geben:
Cavatelli mit Polpette in Tomatensoße. Zum
Thema Tomatensauce hatte ich mich, incl. Pimping bereits ausgemistet – sie kommt hier auch zum Einsatz. Die
Cavatelli stammen von meinem letzten
Ausflug nach Apulien und die
Salsiccia aus Südtirol. Man kann ja von einem interessierten Rezeptsucher schließlich nicht verlangen, dass er sich erst mal einen, wenn auch höchst interessanten, Reisebericht antut – oder vielleicht doch? Bis bald also auf diesem Kanal, oder wie ich mich in meiner Radiosendung immer verabschiede: SO LONG …