In meinem letzten Blogpost hatte ich euch meine Art
Kartoffelpuffer zuzubereiten vorgestellt. Mit dem Reisen in ferne Länder war’s das ja leider in diesem Jahr erstmal, zumindest für mich. Nun bleiben wir also vorerst im Lande und machen es uns so schmackhaft wie nur möglich. Heute gibt es ein sehr saisonales Rezept für
Zwiebelkuchen - aber lest doch einfach selbst …
Der Zwiebelkuchen
Der Hintergrund
Unter dem Motto Koch mein Rezept – Foodblogs neu entdeckt hat von V. Graubaum einen neuen Foodblogger Event gestartet. Hier bekommen alle Teilnehmer alle zwei Monate einem anderen Blog zugelost. Vom Blog suchen sich die Teilnehmer selber ein Rezept aus, welches sie zubereiten wollen. Dazu wird der geloste Blog seinen Lesern kurz vorgestellt und eine inhaltlich deutlich tiefere Vernetzung zwischen den Blogs kann so entstehen.
Mich hat das Schicksal beim 3. Mal zu der äußerst charmant erscheinenden
Elena Giuseppino mit ihrem Blog
heute gibt es … geführt. Aufgewachsen ist sie in einer
italienischen Großfamilie, als Älteste von fünf Geschwistern – was für eine Freude meinerseits als große Liebhaberin
Italiens. Mit ihrer Leidenschaft für das Kochen und Backen stellt sie nun sowohl
altbewährte Familiengerichte vor, als auch Köstlichkeiten aus fernen Ländern. Dabei ist ihr das Kochen mit frischen Produkten sehr wichtig. Es könnte also durchaus vorkommen, dass ich mich öfter zu ihr verirre. Auf ihrem Blog habe ich eine
Zucchinitarte mit einem schön anzusehenden Boden entdeckt. Also habe ich mir diesen Boden mal vorgeknöpft.
Die Zwiebel
Für einen
Zwiebelkuchen braucht man selbsterklärend
Zwiebeln (Allium cepa). Bei der Verwendung von Zwiebeln kommen einem leicht die Tränen. Der Grund dafür ist ein Inhaltsstoff, das Isoalliin. Es besteht aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel und hat die chemische Summenformel C6H11NO3S. Das Isoalliin an sich tut uns noch nichts aber wenn die Zwiebelzellen verletzt werden, kann es mit dem Enzym Alliinase hinzukommen und erzeugt dabei unter anderem etwas, das Chemiker Propanthial-S-oxid nennen. Dieser Stoff ist es, der unsere Augen reizt und die Tränen verursacht. Dieser Vorgang ist eigentlich eine Art
Verteidigungsmechanismus, der die Zwiebel davor schützen soll von wem auch immer gefressen zu werden. Die Zwiebel gilt als Heilmittel für einige Zivilisationserkrankungen. Sie soll beispielsweise das Krebsrisiko reduzieren, den Blutzuckerspiegel von Diabetikern senken, gegen multiresistente Keime helfen und die Knochendichte verbessern. Die Zwiebel ist tatsächlich ein
wirksames Heilmittel und zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die
Heilkraft der Zwiebel. Zu ihren Inhaltsstoffen zählen die Vitamine A und C sowie B-Vitamine, Mineralstoffe wie Eisen und Calcium sowie Spurenelemente.
Besonders die
rote Zwiebel zeichnet sich durch hohe Gehalte der wichtigen Antioxidantien aus. Schwefelverbindungen, Vitamine und Mineralstoffe sind ebenfalls in Zwiebeln enthalten. Sie regen das Immunsystem an und leisten dem Organismus damit zusätzlich Hilfe zur Selbsthilfe bei Infektionen.
Und da heute am Tage der Veröffentlichung der 29. Oktober der Tag des Herzinfarktes ist, hier gleich mal der richtige Rhythmus für die
Wiederbelebungsmaßnahmen:
Stayin' AliveBee Gees
Ach und im Übrigen im November werden in Deutschland alle Restaurants, Bars und Kneipen zugesperrt (nicht witzig). Da kann solch ein Gespräch zwischen Gast und Kellner auch nicht mehr geschehen (witzig):
Das Schnitzel schmeckt wie ein alter Hauslatschen, den man mit Zwiebeln eingerieben hat!
Donnerwetter! Was Sie nicht schon gegessen haben?Das Gericht
Mit dem
Zwiebelkuchen ist es wie mit dem Rad:
Man kann ihn nicht neu erfinden. Davon gibt es im Internet gefühlte drölftausend Rezepte mit Mürbe- oder Hefeteig, aus Weizen oder Dinkel, mit oder ohne Speck oder Käse.
Ich habe kürzlich beim Biobäcker meines Vertrauens ein 12x15 großes Stück zum Mitnehmen für sage und schreibe € 3,60 erstanden. Mit meinem Rezept bleibt man unter € 3,00 und hat 12 Stücke – nur mal so. Den Teig habe ich, wie oben erwähnt bei
Elena entlehnt. Der Tipp mit dem Vorbacken funktioniert gut. Nicht ganz unnötig zu erwähnen wäre noch, dass der junge
Federweiße perfekt dazu harmoniert. Hier kommt nun mein verändertes Rezept:
Das Rezept
Zwiebelkuchen von Doc.Eva
Zutaten- 225 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 3 Eier
- 100 g Butter, weich
- 600 g Zwiebeln, rot, in Ringe gehobelt
- 2 Ze Knoblauch, in Blättchen gehobelt
- 2 Be Crème fraîche
- Salz
- Pfeffer
- Muskat, gemahlen
- Kümmel, gemahlen
Zubereitung
- Mehl, Salz, ein Ei und 3/4 der weichen Butter zu einem glatten Teig verkneten.
- Diesen in Frischhaltefolie einwickeln und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
- Die Zwiebeln und den Knoblauch im restlichen Butterviertel in einer Pfanne für etwa 15 Minuten andünsten und anschließend abkühlen lassen.
- Nun wird der gekühlte Teig auf dem Boden und am Rand einer Tonform ausgerollt.
- Mit einer Gabel wird der Boden nun mehrmals eingestochen und kommt dann für 10 Minuten bei 175°C (Umluft) auf der mittleren Schiene in den Ofen.
- In der Zwischenzeit gibt man die restlichen Eier, die Crème fraîche, Salz, Pfeffer, Kümmel sowie Muskat zu den Zwiebeln und verrührt das Ganze.
- Die entstandene Masse wird auf den vorgebackenen Teig gegeben und für weitere 25 Minuten bei gleicher Temperatur fertig gebacken.
Anrichten
- Den Zwiebelkuchen in Tortenstücke schneiden.
- Heiß, lauwarm oder kalt servieren.
Lasst’s euch schmecken!
Die Vorschau
Nun steht also das Essen wieder im bevorzugten Fokus meines Blogs. Der heimische Herd in meiner Küche unter dem Dach sind wieder deutlich mehr in den Vordergrund gerückt. Als nächstes wird süß und es wird um Kaktusfeigen (Opuntia ficus-indica) gehen - bis dahin und SO LONG …