In meinem letzten Blogpost hatte ich euch das Buch
Hundert fleischlose Gelüste vorgestellt. Heute beginne ich mit der Verarbeitung von meinen
Feigen aus dem eigenen Berliner Garten. Am Start heute:
Gebäck mit frischen Feigen - aber lest doch einfach selbst …
Gebäck mit Feigen
Die Feigen
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Feige (Ficus carica) |
Die
Feige (Ficus carica) wird in vielen Kulturen als heilige Frucht angesehen. Sie stammt ursprünglich aus Kleinasien und wird seit Jahrhunderten im Mittelmeerraum kultiviert. Feigen sind keine richtigen Früchte, sondern
Scheinfrüchte – die Blüten wachsen nach innen und bilden das Fruchtfleisch der Feige. Sie schmecken süß und nussig. Sie fördern die Verdauung und sind dazu kalorienarm. Gierig frisch vom Baum verschlungen fördern sie häufige Konfrontationen mit den gekachelten Räumen,
Vorsicht also! Feigen wirken abführend. Frische Feigen enthalten pro 100 g nur etwa 63 kcal. Außerdem liefern die Früchte viele gesunde Nährstoffe wie die B-Vitamine (B1, B2, B3, B5, B6, B9). Vitamin E stärkt die Abwehrkräfte. Vitamin K und Calcium sind gut für den Knochenbau. Wenn man auf Milchprodukte verzichtet, sind Feigen eine wertvolle
pflanzliche Calciumquelle.
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Feige (Ficus carica) |
Kalium senkt den Blutdruck und unterstützt die Herztätigkeit. Eisen unterstützt den Körper dabei, Blut zu bilden. Die basische Frucht stabilisiert den Säurehaushalt im Darm und versorgt ihn mit reichlich Ballaststoffen.
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Feige (Ficus carica) |
In meinem Berliner Garten stehen
zwei Feigenbäume seit annähernd 15 Jahren. Ich habe sie als winterharte Bayernfeige in einem Gartencenter erstanden. Inzwischen weiß ich, dass diese Bezeichnung eher verkaufsrelevante Eigenschaften besitzt. In Wahrheit handelt es sich um die Sorten
Brown Turkey (links im Bild) und
Dalmatie (rechts im Bild). Beide sind weltweit verbreitete Feigensorten der Art
Ficus carica, die für ihren reichen Ertrag und ihre große Winterhärte bekannt sind. Sie werden sehr häufig angebaut, vor allem in kühleren Regionen. Sie sind bis -15º C winterhart. Meine beiden habe ich schutzlos bei kälteren Temperaturen überleben sehen. In diesem Jahr haben sie mir unzählig viel Früchte geschenkt … und einen sanierten Darm. Nun, was macht man mit dieser Fruchtschwemme? Wie gesagt, beim Rohverzehr endet meine Feigenliebe nach etwa 6 Stück. Man kann sie sehr unterschiedlich weiterverarbeiten. Feigen-Marmelade,
Feigen-Senf, Feigen-Smoothie, Feigen-Eis wären da so meine Ideen. Man kann sie auch einfrosten oder trocknen. Zunächst bietet sich erstmal Gebäck an, wie
Feigen-Rosen oder
Feigen-Pascade.
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Feigen-Pascade |
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Feigen-Rosen |
Die Feigen-Rose
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Feigen-Rose |
Wer das Internet nach Apfelrezepten durchforstet stößt unweigerlich auf die handlichen
Apfelrosen. Warum also nicht einfach mal den Blätterteig mit Scheibchen von der Feige bestücken? Einen Versuch ist es wert.
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Feigen-Rose vor dem Backen
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Zügig sollten die Feigenrosen allerdings verzehrt werden, da sie sonst pappig werden.
Die Feigen-Pascade
Bei der Pascade handelt es sich um einen dicken Soufflé-Pfannkuchen aus dem Ofen aus Aveyron im Süden Frankreichs. Übrigens im englischen Sprachgebrauch findet man sie unter oven-puffed pancake. Aveyron liegt in der Region Okzitanien im Süden des Landes und wurde nach dem Fluss Aveyron benannt. Der Teig besteht eigentlich aus sehr einfachen Zutaten und bekommt beim Backen aber eine spannende Textur.
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Feigen-Pascade vor dem Backen
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Ein kleiner Ohrwurm von 1965 gefällig?
Poupee De Cire, Poupee De SonFrance Gall
Im Original wird sie mit 150 g Weizenmehl zubereitet. Für meine
glutenfreie Variante habe ich Maisgries und Maisstärke verwandt. La Pascade lässt sich sowohl salzig, z. B. als
Pascade mit Pfifferlingen, als auch süß zubereiten. Und noch etwas zum Schmunzeln zum Thema köstliches Gebäck?
Wenn Chuck Norris teilt, bleibt kein Rest.Die Rezepte
Feigen-Pascade von Doc.Eva (glutenfrei)
Zutaten- 3 Stck Eier, Größe L
- 100 g Maisgries
- 50 g Maisstärke
- 300 ml Milch (laktosefrei)
- 60 g Butter
- 7 Stck Feigen, geviertelt
- 50 g Zucker
- Salz
Zubereitung
- Den Backofen auf 220° C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- In einer Schüssel Eier, Maisgries, Maisstärke, Eier, Milch, Zucker und Salz mit dem Handrührgerät verquirlen.
- Die Butter in eine ofenfeste Pfanne (Achtung: Sie darf keinen Kunststoff Griff haben) geben und in den Backofen stellen, bis die Butter geschmolzen ist.
- Die Pfanne mit hitzegeschützten Händen aus dem Ofen holen und vorsichtig schwenken, um die Butter zu verteilen.
- Den Teig in die heiße Pfanne gießen und die Feigenviertel darüber verteilen.
- Alles zurück in den Backofen stellen. 20 bis 25 min backen.
- Der Pfannkuchen geht dabei stark auf, fällt aber gerne auch wieder zusammen.
Anrichten
- Die Pascade mit Feigen in Tortenstücke schneiden.
- Die Leckerei kann warm oder kalt serviert werden.
Feigen-Rosen von Doc. Eva
Zutaten- 1 Pck Aufback-Croissants, Fertigprodukt aus der Dose
- 8 Stck Feigen, in Scheibchen geschnitten
- 40 g Zucker
- 8 Butterwürfel, klein
Zubereitung
- Die gut gekühlte Teigdose vorsichtig öffnen.
- Die Portionierung ignorieren. Stattdessen die Teigbahn in 4 cm breite Streifen schneiden.
- Auf der oberen Hälfte die Feigenscheibchen fächerartig auslegen.
- Die untere Hälfte darüber klappen und aufrollen.
- Die Rosen in eine Muffinform setzen, mit Zucker bestreuen und das Butterflöckchen aufsetzen.
- Bei 200° C 20 Minuten auf mittlerer Schiene backen.
Anrichten
- Warm oder kalt zum Café servieren.
Die Vorschau
Im kommenden Blogpost werde ich mich erneut in meine Berliner Küche unter dem Dach begeben. Die enorme diesjährige Feigenernte lädt zu weiteren Zubereitungsarten der Feigen ein. Es gibt Feigen-Softeis - bis dahin und SO LONG …
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Feigen-Softeis |