Kürzlich hatte ich euch vorgeschlagen mal ein Picknick in den eigenen vier Wänden vorzubereiten. Unter dem Motto: Raus aus dem Alltag! Oder … feire die Feste wie sie fallen – oder noch besser:
Mache jeden Tag zu deinem Feiertag! Bereits am Ende meiner Worte wies ich auf die Grüne Woche hin. Was ich dort so alles gesehen, gegessen und getrunken habe möchte ich euch heute zeigen …
Die Grüne Woche 2019
Der Überblick
Die
Grüne Woche in Berlin haben in diesem Jahr erneut rund
400.000 Menschen besucht. Der Andrang ist damit ebenso groß ist wie im vergangenen Jahr.
1750 nationale und internationale Aussteller aus
61 Ländern stellten sich und ihre Produkte auf einer
Ausstellungsfläche von 116.000 m² vor. Die Konsumenten gaben dieses Jahr demnach
51 Millionen Euro aus.
Das sind Superlativen die ihresgleichen erst einmal finden müssen. Die
Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau fand in diesem Jahr zum
84. Mal statt. Partnerland war
Finnland. Hier platziert man seine Produkte, so man sie unter die Leute bringen möchte! Leider ist das noch nicht bei allen angekommen. Die wunderbaren Lebensmittel aus Apulien, das ich bereits zwei Mal bereisen durfte, glänzten leider durch Abwesenheit. Entsprechend dem Konsumtrend bieten Agrar-Direktvermarkter und der Bio Markt mit Produkten aus kontrolliert biologischem Anbau ein aktuelles Angebotsspektrum. Im Bereich Land- und Forstwirtschaft sowie Gartenbau wurden neben zahlreichen kommerziellen Beteiligungen, wie z.B. mit
nachwachsenden Rohstoffen, auch in halbkommerziellen Schwerpunkten wie beispielsweise
Bio-Energie, praktische und wissenschaftliche Erkenntnisse dargestellt.
Die
Internationale Grüne Woche Berlin bietet auch ein Rahmenprogramm mit mehr als 300 Symposien, Seminaren, Kongressen und Ausschusssitzungen. Hier gleich noch was Witziges zum Thema Berliner Ämter:
Ein Mann ist auf der Behörde und klopft an die Tür. Keine Antwort. Nochmaliges Klopfen. Keine Antwort. Er geht einfach hinein, wieder keine Reaktion. Meint der Mann, nach kurzem Blick zum Fenster, zum Beamten am Schreibtisch:
Soll sehr ungesund sein, das!
Was?
Naja, Blumen im Schlafzimmer ...
Der Auftakt
Den Auftakt bildete für mich wieder einmal das
Blogger Frühstück meet&eat in der Bio Halle. Es stand unter dem Motto
Schwärmen und Schmecken. Die
Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau und andere nachhaltiger Landwirtschaft, BÖLN, sind in diesem Fall die Ansprechpartner für Wissen und Erlebnisse im Ökolandbau. In einzelnen Workshops bereiteten wir unser Frühstück selbst zu. Ich gesellte mit zu der Runde um die
Friesische Schafskäserei. Wir rührten einen
Schafskäseaufstrich mit Robinienhonig, Thymian und Ringelblumenblütenblättern an. Der passte dann ganz ausgezeichnet zu den Reibekuchen. Dazu gab es Müsli, kalt gerührte Marmelade, Käse und allerlei Schmackofatzien.
Das war ein erneut schönes Treffen, danke für die Einladung.
Meine Stippvisiten
Meister Peter Franke von der
Spreewälder Kräutermanufaktur zeigte seine wunderbaren Produkte aus eigener Herstellung. Das steht auf jedem Fall in diesem Jahr endlich die Ortsbesichtigung an.
Unter dem Motto:
Wer die Weine aus Georgien nicht kennt hat eigentlich die Welt verpennt! habe ich den Weinkeller
Lili Wine besucht. Die Weine haben einen eckigen und kantigen Charakter und sind damit das Gegenteil von dem was bei uns so angebaut wird ...
Probieren geht über Studieren
Beim Anblick der diesjährigen
Blumenhalle kann ich mir allerdings etwas Zynismus nicht verkneifen.
Des Blumenhändlers Leibspeise habe ich es in den Social Medias bezeichnet -
Primel an Europalette.
Mir sagte das nicht zu, aber das ist mein persönlicher Eindruck. Da gefiel mir die Performance der Holländer weitaus besser, s.o. Zu Gast beim Partnerland
Finnland gab es auf dem Presse-Event finnische Köstlichkeiten. Mein Tipp
Helsinki zu Vappu, ich war vor zwei Jahren dabei und träume heute noch davon!
Am Stand von
Ivenacker Baumkuchen konnte ich allerfeinsten Baumkuchen beim Entstehen zusehen und ihn verkosten – sensationell.
Am Stand von
Fisch Domke lernte ich das Wort
SchmUsedom kennen: 4 Buchstaben sagen mehr als 1000 Worte. So köstliche Produkte von der Insel Usedom … das sollte man sich vielleicht doch mal vor Ort begucken – steht auf der
TODO Liste 2019.
Kartoffelpuffer, Erdäpfelpuffer, Reibekuchen, Reiberdatschi, Reibeplätzchen, Reibeplätzken, Rievkoche, Riewekauken, Dotsch, Dötscher, Baggers, Placki, Kartoffelpfannkuchen, Grumbeerekiechle oder Kartoffelplätzchen gab es bei
Friweika.
Klar, selbst gemacht ist immer besser und wer mein Geheimnis mit der hinein geriebenen Zwiebel befolgt hat sicher auch ein super Ergebnis. Als Konvenienz Produkt ist das allerdings ein durchaus vorzeigbares Frischeprodukt für Menschen ohne Zeit oder ohne Anhang oder etwaige Malaisen.
Die Produktion der
hausgemachten schwäbischen Maultaschen kenne ich bereits seit langem. Ich stolperte über J. Carpar von
Herrn Kächele, was für eine Wiedersehensfreude.
Schließlich ging es in den Ostharz zu den
Halberstädter Würstchen. Ein lange und gut bekanntes Label. Ob Wienerle oder Bockwurst, Senf gehört dazu. Bei meiner ebenfalls seit langem Bekannten I. Hauk-Doblenz gab es anlässlich des
100-jährige Jubiläums des Bauhauses sogar Bauhausplätzchen aus
Rosines Backwerkstatt. Sie backt aus ihrem ganzheitlichen Verständnis für den Zusammenhang zwischen Natur, Ernährung und Gesundheit köstliches Gebäck. So Einiges davon habe ich in Erfurt anlässlich meiner Jurytätigkeit beim
Cooking Pokal in Erfurt bereits getestet und für sehr gut befunden.
Schließlich gab es auch noch ein Wiedersehen mit A. Gründer bei UFOP, Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. Die
Insel Poel war ja Ziel einer gemeinsamen Bloggerreise im letzten Jahr zum Sehen und Erleben des Rapsanbaus.
Getrunken wurde natürlich auch. Am Stand von Kroatien gab es den Pflaumenbrand Slibowitz und den Birnenlikör Kruškovac.
Schließlich schlürfte ich noch aromatisches Lausitzer Kirsch und Erdbeer Porter, dunkle Bierspezialitäten der Bergquell Brauerei Löbau - sehr süffig!
Dass in nahezu jeder Messehalle volkstümliche Blasmusik lautstark erklingt ist ja wohl selbst erklärend genug. Davon verschone ich euch. Da stehe ich dann doch er auf diesen Klassiker:
Take Five
Dave Brubeck
Es zog mich magisch an den Stand von Marokko um seine Düfte und seine Klänge zu genießen.
Agadir hatte mich ja mehr als beeindruckt. War da nicht was mit Marrakesch im Frühjahr? Ich werde zu gegebener Zeit berichten.
Das Résumé
Zu schaffen ist dieses Pensum an einem Tag nicht wirklich. Ich wäre vermutlich geplatzt noch bevor ich schlappgemacht hätte. Aber auf fünf Tage verteilt ließ es sich damit gut leben. Ich habe das Glück dieses riesige Areal innerhalb von 15 Minuten erreichen zu können. Mit Hilfe der Dauerpressekarte macht es mich auch nicht ärmer. Ich war längst nicht in allen Hallen. Hier muss man sich auf seine Interessen beschränken. Meinen Spaß hatte ich in jedem Fall – man nennt das dann wohl
Grünewocheliebe.
Das Rezept
Ein köstliches Rezept von mir, natürlich in meiner illustren Berliner Dachwohnungs-Küche zubereitet, gehört ja eigentlich traditionell zu meinen Blogposts dazu wie der
Senf zur Wurst, oder wie die Berliner Großschnauze sagen würde wie der
Arsch auf den Eimer. Neuerlich ist es in einem anderen Post separat zu finden. Es wird eine neue Rezeptur zum Thema
Eiersalat geben. Ein ganz spezieller Grüne Woche Salat hängt auch für später in meiner Timeline. Man kann ja von einem interessierten Rezeptsucher schließlich nicht verlangen, dass er sich erstmal einen, wenn auch höchst interessanten, Ausstellungsbericht antut – oder vielleicht doch? Bis bald also auf diesem Kanal, oder wie ich mich in meiner Radiosendung immer verabschiede: SO LONG …
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Eiersalat |