Die Farbenfrohe

In meinem letzten Blogpost hatte ich von meiner Studienreise nach Kreta mit Enjoy Fruits of Europe berichtet. Weiter geht es heute mal wieder in meiner Berliner Küche unter dem Dach. Knossos, wie ursprünglich angekündigt, steht in 14 Tagen auch noch – mehr oder weniger. Ich koche für euch eine köstliche und farbenfrohe Rote Bete Suppe mit Apfel - aber lest doch einfach selbst … Die Rote Bete Suppe Die Rote Bete Rote Bete (Beta vulgaris) Die Rote Bete (Beta vulgaris) liefert die Vitamine A, C, B und Folsäure. Sie enthält Betain, welches den Risikofaktor Homocystein für Herzkrankheiten senkt, weiterhin Anthocyane, die krebsschützend wirken und Nitrat, das u.a. den Blutdruck senkt. All diese Stoffe machen die Rote Bete zur einem extrem gesunden Nahrungsmittel mit bestechend farbintensiver Optik. Die auffällige rote Farbe beruht auf der hohen Konzentration des Glykosids Betanin aus der Gruppe der Betalaine. Übrigens beide Schreibweisen sind möglich: Rote Bete und Rote Beete ! In de

Pfifferlingscreme

Pfifferling Aufstrich
In meinem letzten Blogpost hatte ich euch Huhn Satay Style vorgestellt. Mit dem Reisen in ferne Länder war’s das ja leider in diesem Jahr erstmal, zumindest für mich. Nun bleiben wir also vorerst im Lande und machen uns es so schmackhaft wie möglich. Heute gibt es ein Rezept für Pfifferlingscreme - aber lest doch einfach selbst …
Huhn Satay Style

Der ungewöhnliche Aufstrich

Das Schnäppchen

Schnäppchen (Diminutiv) sind außergewöhnlich günstig und eventuell zeitlich befristet angebotene Produkte oder Dienstleistungen. Menschen, die gezielt danach suchen, nennt man Schnäppchenjäger. Schnäppchen ist eigentlich eine Bewertung aus Sicht des Bevorteilten und nicht des Übervorteilten. Oft preisen Verkäufer selbst ihre Ware als Schnäppchen an, obwohl sie damit nach einer strengen Definition des Wortes implizieren, dass sie selbst leicht übers Ohr zu hauen sind. Auch impliziert die Definition, dass es sich um den Kauf eines einzelnen Produktes handelt. Tatsächlich benutzen Verkäufer das Wort Schnäppchen als Synonym für Sonderangebot, sagt mein Freund Wiki. Nun, wir alle kennen das: Drei zum Preis von Zweien, das Sixpack oder das Großgebinde. Im Alltag fährt man allerdings in der Regel günstiger wenn man nur das kauft, was tatsächlich benötigt wird. Kein Mensch braucht Socken in allen Regenbogenfarben, wenn gerade mal azurblau gesucht wird. Vier Paar Schnürsenkel? Drei davon verschwinden im Schubfach auf nimmer Wiedersehen. Cremes werden ranzig, ja sogar mit Briefmarken hat man bei den dauernden Preissteigerungen auf längere Sicht nur Mehrarbeit mit dem Nachfrankieren. Ebenso verhält es sich mit frischen Lebensmitteln.
Pfifferling Aufstrich
Pfifferlingsaufstrich

Der Wochenmarkt

Alleine in Berlin gibt es über 80 Wochenmärkte! Auf einer, am gleichen Ort regelmäßig abgehaltenen, zeitlich begrenzten Veranstaltung bietet eine Vielzahl von Anbietern Lebensmittel, Produkte des Obst- und Gartenbaus, der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei sowie sonstige Naturerzeugnisse an – so lautet die gesetzliche Definition (§ 67 GewO). Meine persönlichen Favoriten sind: Der Wochenmarkt am Karl-August-Platz, der Wochenmarkt am Winterfeldtplatz, der Wochenmarkt am Maybachufer, auch Türkenmarkt genannt, und selbsterklärend, weil in der Nähe, der Markt am Steglitzer Kreisel. Besonders kurz vor den Schließungszeiten kommt man in die Versuchung deutlich mehr zu kaufen als man tatsächlich benötigt. Da waren dann die Augen mal wieder größer als der Mund und wirklich billiger ist es auch nicht angesichts der Haltbarkeit bei saisonalem Obst oder Gemüse – Blumen gehen da, zumindest bei mir außen vor.
Gartenblumen
Etwas Berliner Musik?
Dickes B
Seeed

Der Aufstrich

Aufstriche gibt es derer so einige: In der Typografie ist eine Linie in die obere Richtung beim Schreiben. In der Musik bezeichnet man das Streichen des Geigenbogens über die Saiten von der Spitze zum Frosch (nach links). Aber Schuster bleib bei deinen Leisten … beim Essen geht es um eine streichfähige Masse die auf‘s Brot mit einem Messer oder Ähnlichem aufgetragen (aufgestrichen) wird. Da kommen die sogenannten unten beschriebenen Leftovers, hier Essensreste, gerade recht.
Pfifferling Aufstrich
Pfifferlingsaufstrich

Der Pfifferling

Pfifferling (Cantharellus cibarius)
Hier geht’s also um den Pfefferling, ja der Berliner sagt Pfefferling. Ein wenig pfeffrig schmeckt er ja auch. Pfifferlinge heißen sie nämlich, weil sie pfeifen sollen, wenn man sie ins heiße Fett gibt. Und sie pfeifen tatsächlich. Nicht laut und grell, wie im Fußballstadion, sondern leise vor sich hin quietschend. Dazu kommt noch die Wortherkunft vom Pfifferling (Cantharellus cibarius, Verkleinerungsform zu cantharus = Becher oder Humpen) was auf seinen trichterförmigen Hut hindeutet. Ein Pils passt allerdings nicht in den Pilz – das passt vielleicht eher anderswo hin.
Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein Pils … oder:
Mit des Bieres Hochgenuss, wächst des Bauches Radius.

Zum Säubern der kleinen Scheißerchen hat sich übrigens folgender Trick bewährt: Ein Paar Esslöffel Mehl in eine große Schüssel voll sehr kaltes Wasser streuen, Pfifferlinge, grob geputzt, hineingeben, ein bisschen mit den Händen durcheinanderwirbeln, rausfischen und gut trocknen - funktionuckelt super. Hierzu schleudert man sie bestenfalls, in ein nicht zu dünnes Handtuch gewickelt, bei weitem Armkreisen durch die Luft.
Pfifferlingspfanne
Und dann ... liegen sie schwer im Magen, ganz egal, wie man sie zubereitet, leider! Warum? Pilze im Allgemeinen enthalten Chitin, nein nicht Chinin, das hilft gegen Malaria und mit Strychnin könnte man seiner bösen Schwiegermutter an den Kragen. Chitin kennen wir von Käfern, Insekten und von Schalentieren. Da isst man es ja auch normalerweise nicht mit! Beim Pilz dient das Chitin der Strukturbildung, respektive der Formgebung um das viele Wasser zu halten. In 100 g Pilzen sind 2,4 g Eiweiß, 0,5 g Fett, 0,5 g Kohlenhydrate und 5 g Ballaststoffe enthalten – der Rest ist, wie schon erwähnt, Wasser. Das Chitin ist absolut unverdaulich und die weiteren Zutaten zu einem Pilzgericht wie Sahne, Speck etc. tun ihr Übriges.
Pfifferling Aufstrich
Pfifferlingsaufstrich
Ja, und dann ist man satt aber in der Pfanne auf dem Herd in der heimischen Küche tummeln sich noch Reste. Der Pfifferlingsaufstrich ward geboren! Weitere Pfifferlings-Rezepte, wie Graupenrisotto mit Pfifferlingen, Panzanella mit Pfifferlingen, Pfifferlingsrisoni oder Pascade mit Pfifferlingen hätte ich auch noch im Angebot. Hier kommt nun mein Rezept:

Das Rezept

Pfifferling Aufstrich
Pfifferlingsaufstrich von Doc.Eva
Zutaten

  • 100 g Pfifferlinge, küchenfertig
  • 1/2 Stg Lauch
  • 2 El Speck, geräuchert, fein gewürfelt
  • 1 El Butter
  • Salz
  • Pfeffer, schwarz, aus der Mühle
  • 100 g Frischkäse
  • etwas Petersilie nach Geschmack
Zubereitung
  1. Den Speck in der Butter auslassen. 
  2. Pfifferlinge und Lauch mit anschwitzen und mit Salz und Pfeffer würzen. 
  3. Erkalten lassen. 
  4. Die Masse zusammen mit dem Frischkäse fein pürieren. 
  5. Eventuell nachwürzen. 
  6. Die Masse im Kühlschrank für die Konsistenz mindestens 2 Stunden ruhen lassen.
Anrichten
  1. Brottaler ausstechen und mit der Masse bestreichen. 
  2. Für ein Walking Dinner oder für’s Buffet kann man die Masse auch in ungesüßte Waffeltüten füllen. 
  3. Übrigens ich habe den Aufstrich auch auf eine kurzgebratene Rindertranche gegeben. Das war leider schneller vertilgt als die Kamera auslösen konnte.
    Pfifferling Aufstrich
    Pfifferlingsaufstrich
Lasst’s euch schmecken!

Die Vorschau

Nun steht also das Essen wieder im bevorzugten Fokus meines Blogs. Der heimische Herd in meiner Küche unter dem Dach und die Outdoor-Küche in meinem Berliner Refugium sind wieder deutlich mehr in den Vordergrund gerückt. Als nächstes gibt’s vermutlich allerlei vom Bergpfirsich - bis dahin und SO LONG …
Bergpfirsich Eis am Stiel