TOP – die Wette gilt

In meinem letzten Blogpost hatte ich köstliche Pasticcini di mandorla e carrube gebacken. Weiter geht es heute wieder einmal in meiner frühwinterlichen Berliner Küche unter dem Dach. Ich habe Kürbissuppe mit Parmesankartoffeltopping zubereitet - aber lest doch einfach selbst … Die Kürbissuppe mit Parmesankartoffeltopping Das Topping Top (engl. =oben) steht für Spitze, Oberseite oder Oberteil. Schlicht und ergreifend formuliert ist ein Topping die englische Bezeichnung für die Garnierung von Speisen und/oder Getränken. Etwas eloquenter ausgedrückt ist ein Topping nicht mehr und nicht weniger als das berühmte Tüpfelchen auf dem I . Die verwendeten Garnituren bzw. Lebensmittel sind entweder Bestandteil der Speise (z. B. Petersilie bei Petersilienkartoffeln) oder geschmacklich passende oder neutrale Zusätze (z. B. Kakaopulver auf der Schlagsahne eines Eiskaffees). Zur Garnitur gehören auch künstliche Produkte wie Kerzen, Schirmchen, Trinkhalme usw., beschreibt mein Freund Wiki. Im vorli...

Sustainable EU Rice - Don’t Think Twice

In meinem letzten Blogpost hatte ich euch zum Tag des Käsekuchens eine zitronige Frischkäsetorte zubereitet. Heute berichte ich, wie versprochen von meiner ersten Studienreise des Projekts Sustainable EU Rice - aber lest doch einfach selbst …

Die Studienreise

Die Camargue

Die Camargue ist eine je nach Definition ca. 600, 930 oder 1500 Quadratkilometer große Schwemmlandebene (Marschland) in der Provence (genauer in der Basse-Provence) im Süden Frankreichs, sagt mein Freund Wiki. Als Laie denkt man in erster Linie an die wilden Camargue-Pferde und die rosafarbenen Flamingos. Im Falle der Studienreise ging es aber um den Reisanbau. Der französische Reisanbau in der Camargue die nämlich die zweitgrößte Aktivität der Region neben dem Tourismus. Zum Einstimmen etwas Musik?
Alors On Danse
Stromae

Das Projekt

Sustainable EU rice – Don’t think twice lautet der Titel des Projekts zur Förderung von europäischem Reis, welches die Ente Nazionale Risi gemeinsam mit der portugiesischen Casa do Arroz und dem SRFF - Syndicat des Risiculteurs de France et Filière - leitet. Die in der Camargue in Frankreich organisierte Studienreise stellt die erste Station eines umfassenden Reiseprojektes durch das mediterrane Europa dar, Portugal und Italien werden folgen. Was gibt es zu entdecken? Den nachhaltig angebauten Japonica Reis.

Der Reis

Reis (Oryza)
Das Getreide Reis (Oryza sativa) kann diverse Halme ausbilden. Sie werden zwischen einem halben und drei halben Metern hoch und tragen an ihren Rispen im Idealfall bis zu 3000 Körner. Die Frucht besteht wie bei allen Getreiden aus Keimling, Mehlkörper, Aleuronschicht, Samenschale und Fruchtwand. Man könnte meinen, die Unterscheidung zwischen Oryza japonica und Oryza indica liegt in der Differenz der Form der Körner: Rundlich oder lang und spitz. Aber tatsächlich ist die Unterscheidung rein botanischen Ursprungs. Der Oryza sativa, zu der fast alle weltweit kultivierten Sorten gehören, hat seinen Ursprung an den Hängen des Himalaja vor etwa 10.000 Jahren. Die zwei Unterarten Indica und Japonica resultieren aus den unterschiedlichen Anbaugebieten und deren geografischen Besonderheiten. Eher tropischen Ursprungs ist der Oryza indica, der Oryza japonica hingegen ist an das gemäßigte Klima angepasst. So erklärt sich, das in Europa vor allem Japonica Reis angebaut wird, der vorwiegend runde Körner hat. Man denke dabei an Milchreis, Reissuppe und natürlich Risotto. Hier auf dem Blog gibt es bereits Rezepte für Milchreis, Milchreiskuchen, Spargelrisotto und Reiseinlage in einer kalten Tomatensuppe. Reis besteht zum Großteil aus Kohlenhydraten. 100 g Reis enthalten durchschnittlich 77,8 g Kohlenhydrate, 12,9 g Wasser, 0,6 g Fett und 6,8 g Eiweiß. Zusätzlich sind im Reis auch noch Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Zink und Kalium enthalten. Der hohe Kaliumgehalt sorgt dafür, dass der Körper entwässert und entschlackt wird. Allgemein ist zu bemerken, dass ungeschälter Reis deutlich höhere Nährwerte aufweist als der weiße Reis, da die Vitamine im Reis vor allem im Silberhäutchen vorkommen, das beim Schleifen entfernt wird.

Die Reisbauern Frankreichs

Wir besuchten den Verband der Reisbauern Frankreichs und der Lieferkette (SRFF) im Reiszentrum in Arles. Präsident B. Mazel eröffnete das Studienreiseprojekt mit Präsentationen und Lehrfilmen und klärte auf über Wissenswertes, speziell die Besonderheiten und Anbaumethoden des Reises g.g.A.


Wir lernten den Weg der Reispflanze kennen vom vorgetriebenen Setzling bis zum abgepackten Reiskorn, sozusagen von der Aussaat bis zur Vermarktung. Die Reisbauern arbeiten im ökologische Landbau, nivellieren lasergestützt die Felder, fluten je nach Bedarf mit dem Wasser der Rhône ohne den Einsatz von Pestiziden und vermeiden die Verwendung von chemischen Düngemitteln. Dank der Forschung entwickelt sich die Produktion von Camargue Reis ständig weiter, so dass diverse neue nachhaltige EU-Reis Sorten auf den Markt gebracht werden konnten.


Die Kulinarik

Während der Reise reihten sich selbsterklärend sowohl mittags als auch abends kulinarische Momente wie eine Perlenkette aneinander, die auf traditionellen Gerichten basierten. Von kalten Reissalaten, Tranchen vom Kabeljau, Sauce Sétoise und Camargue Reis, über weißen Reis mit Tintenfisch und Garnele und rotem Reis mit Stierbacke aus der Camargue, gedämpfter Seelachsrücken mit frischem Salat und IGP-Risotto aus der Camargue bis hin zu Milchreis mit Karamell oder mit Aprikosen.




Hinzu kam natürlich das Frankreichflair mit kleinen Gassen, historischen Bauten und dem einen oder anderen Gläschen Wein.
Amphitheater von Arles
Was wäre ein Blogpost von mir ohne etwas zum Schmunzeln? Dialog zwischen Arzt und Patient:
Das Ergebnis ist eindeutig. Ihrem Gesundheitszustand nach müssen Sie eines aufgeben: Die Frauen oder den Wein. Was werden sie tun?
Ich möchte doch lieber von Fall zu Fall entscheiden - dem Jahrgang nach.

Das Résumé

Unsere Reisegruppe, bestand aus Journalisten, Bloggern, Köchen und Unternehmern des Reissektors aus Frankreich, Italien, Portugal und Deutschland. Nach Anreise via Marseille traf man sich in der Gegend um Arles in der Camargue, um die Chronologie der Reisproduktion von der Aussaat bis zur Vermarktung zu entdecken. Und ja, es war heiß und Mücken gab es auch.

Aber, wie wir im Musée de la Camargue ebenfalls lernten: Ohne Insekten gäbe es keine Vögel und somit schließt sich der Kreis der Nachhaltigkeit. Eindeutig kann ich bestätigen viel dazu gelernt zu haben! Danke an die ITKAM (Italienische Handelskammer), die Ente Nazionale Risi (italienische öffentliche Wirtschaftsbehörde) und den SRFF (Verband der französischen Reisbauern und der Reisindustrie). Mit großer Freude sehe ich den Studienreisen nach Portugal und Italien entgegen. Hier hatte ich bereits über die Pressekonferenz in Berlin zum Thema Reis – made in EU Europäischer Reis: Neue nachhaltige Trends in der Lebensmittelbranche berichtet.

Die Vorschau

Als nächstes wird in meiner Küche unter dem Dach wieder gebrutzelt, gerührt oder gebacken. Ich folge dem Instagram Trend der Verwendung von Wassermelonenschalen und lege Melon rind pickles ein - bis dahin und SO LONG …

Melon rind pickles